Warum versuchen Menschen andere Menschen eines besseren zu belehren, wenn sie selber nicht besser sind?

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Weil der Mensch nur "Fehler" an anderen erkennen kann, die er selber hat.

Er kann also nur solche Menschen belehren, die den eigenen Fehler aufweisen.

Diese Schwächen, Fehler, Unzulänglichkeiten stören ihn an den anderen, weil er innerlich weiss, dass er selber es nicht besser machen kann. Würde er sich dessen bewusst werden, würde es ihn am anderen nicht mehr stören und er würde versuchen, es selber besser zu machen.

Es liegt also daran, dass sich Menschen ihrer selbst nicht bewusst sind.


gamine  20.12.2015, 20:49

Danke für den Stern :-)

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Die Motive für das Belehren anderer bestehen völlig eigenständig, weil Belehren stets auch mit der Demonstration von Kompetenz, letztlich mit dem Ausleben von Machtbedürfnissen zu tun hat. Wir belehren den anderen  in der Regel nur sehr bedingt, um ihn zu einem ebenfalls Wissenden zu machen. Im Gegenteil erklären viele Menschen so ungeschickt, dass der Belehrte es nicht verstehen kann. Der Belehrende hat dabei gleich zwei Vorteile: zum einen behält er sein exklusives Wissen, zum anderen demonstriert er dem anderen seine Überlegenheit. (ein Phänomen, das bei vielen Lehrern zu beobachten ist) Das ist auch ein Grund, warum so viele Menschen auf Belehrungen höchst unwillig reagieren. Man denkt dann oftmals, dass hier fehlende Intelligenz oder mangelnde Einsichtsfähigkeit vorliegt. Das ist jedoch eine falsche Interpretation. Der Andere spürt einfach in der Belehrung seinen eigenen Machtverlust und sperrt sich dagegen, was nur verständlich ist. 

Dass die Belehrung unabhängig vom eigenen Können erfolgen kann, ist ebenfalls leicht nachvollziehbar, da gerade im emotionalen Bereich zahlreiche weitere Motive mitwirken, die einer stimmige Ausführung der betreffenden zu anderer Zeit gelehrten Handlung widersprechen können.

Weil es häufig einen großen Unterschied zwischen innerer und äußerer Wahrnehmung gibt. Der "Ratgebende" hält scih selber für ganz toll, während das Außenstehende oft völlig anders sehen. Vielekönnen eigene Fehler nicht erkennen.

Im Extremfall kann man dann sogar vom Dunning-Krüger-Effekt sprechen. Inkompetenten Leuten fehlen genau die Kompetenzen, die man bräuchte, um die eigene Inkompetenz erkennen zu können. Das sind dann oft diejenigen, die glauben, anderen Ratschläge erteilen zu müssen, die aber oft leider nichts taugen.

Mehr dazu hier:

https://de.wikipedia.org/wiki/Dunning-Kruger-Effekt

Weil man einige Situationen von außen betrachtet viel besser beurteilen kann!
So schätzt man ein und die selbe Situation bei sich selbst anders ein als beim gegenüber!

"Leichter gesagt als getan" ist hier auch sehr passend! Man weis theoretisch wie es richtig geht kann es selbst aber nicht umsetzen! Deshalb kann man einem andren trotzdem einen Rat geben, Vllt ist der ja in der Lage es um zu setzen!

Vielleicht kommen sie sich besser vor?