Warum verdient ein Gelernter mehr als ein Ungelernter?
Warum verdient ein Gelernter mehr als ein Ungelernter ? Ist es nicht ungerecht, dass ein Ungelernter weniger bekommt.Wenn er gleiche Arbeit leistet wie ein gelernter?
Es wäre nur fair, wenn der Ungelernte weniger Arbeit machen muss.Aber wenn der Ungelernte das gleiche Leistet, müsste er das gleiche Geld bekommen!
13 Antworten
Das Berufsleben hat nix mit Fairness zutun. Warum verdient man je nach Region mehr, warum verdient man je nach Firmengröße mehr oder mit bestimmten Tarifen oder mit mehr Berufserfahrung oder wenn man besser verhandelt.
Es geht im Berufsleben nicht um Leistung, das ist keine Schule, wo es 1:1 für die erbrachte Arbeit eine Note gibt. Da spielen Sachen rein wie Angebot und Nachfrage, die Konkurrenz für das Unternehmen in der Region, ob eine Uni in der Stadt ist etc. pp.
Was die Bildung angeht, da hat eben jemand mehr Zeit gelassen und man ging beim Bewerbungsgespräch davon aus, dass er Aufgabe X gut alleine schafft und beim Ungelernten ggf. dass er mehr Einweisung brauch, mehr Anleitung brauch usw.
Letztlich wird das Gehalt eh verhandelt, bevor sich Arbeitnehmer und Arbeitgeber wirklich kennen. Btw wäre es nicht fair, wenn die Mitarbeiter weniger Geld kriegen in einem schlechteren Jahr, quasi gebunden an den Umsatz oder wenn das Gehalt reduziert wird, wenn ihre Leistung abfällt? Ggf. sollten sie Geld mitbringen zur Arbeit, wenn das Unternehmen Verluste macht?
Am Ende kann man sich fair und unfair drehen und wenden wie man möchte. Wie will man die ganzen unterschiedlichen Parameter gegeneinander aufwiegen? Wie vergleichen wir psychischen vs. physischen Stress? Wie viel ist Know-How wert z.B. in Bezug auf alte Projekte, auch wenn man weniger leistet als jemand mit weniger Know-How, den dafür Projektwissen fehlt?
Ich sehe die Frage immer von drei Ansichten. ( 2 Theorie wie es sein sollte, und was es ist)
Bei uns in der Schweiz haben viele mal eine Berufslehre gemacht. Am Schluss hat man dann das rote EFZ Zeugnis oder einem Attest in der Hand. Um das zu erreichen geht man 2 bis 3 volle Jahre in die Berufsschule. Man muss viel abliefern in der Form von guten Schulischen Leistungen, hat stress in der Firma, opfert dafür die Freizeit um zu lernen. Warum darf ich dann nicht mehr Lohn bekommen als jemand der nichts gemacht hat ? Einen Mehrwert sollte mir das EFZ Zeugnis schon noch bieten als gegenüber jemanden wo nichts gemacht hat. Ist das nicht so der Fall, dann kann ich es gleich sein lassen mit einer Berufslehre.
Auf der anderen Seite muss ich auch sagen. Wenn zwei Leute wirklich den selben Job machen, das selbe erledigen müssen, die selbe Verantwortung haben dann sollte der Lohn gleich sein. Nach dem Grundprinzip selber Lohn für die ganz selbe Arbeit.
In der heutigen echten Realität sind etliche Löhne schlecht bezahlt. Ich fordere immer, wir brauchen Mindestlöhne pro Stunde, pro Monat wenn jemand arbeitet zu 100%. Den jede Arbeit ist wichtig in der Schweiz, und sollte anständig entlohnt werden. Wenn eine Familie von einem Einkommen nicht mehr Leben kann, dann läuft was falsch denke ich. In der Zukunft muss man sich auseinandersetzen mit dem Thema Grundeinkommen. Den es werden immer weniger Jobs ausgeschrieben und viele Menschen bleiben dann auf der Strecke.
Bei gleicher Arbeit ist das nicht ok.
BeiM ERA-System(Entgelt Regelabkommen) z.b. wird man auch nach Job und nicht nach Qualifikation bezahlt. Allerdings kriegt man als ungelernte dann Jobs für gelernte nicht.
Grundsätzlich kann ein gelernter aber mehr und hat auch meist mehr Verantwortung.
Es gibt Situationen in der es o.k. sein muss, weil keiner da ist, der die Arbeit verrichtet
Darum geht es hier nicht. Und ja ich bin gelernter Elektroniker.
Dann kennst Du doch die Hierarchie im Handwerk .
- Meister
- Geselle
- ungelernter Arbeiter
- Lehrling
Wozu denn eine Ausbildung oder den Meiser machen wenn es keinen Verdienstunterschied gäbe. Die Verantwortung und die Kompetenz steigt und die wird bezahlt - muss nun mal bezahlt werden.
Ein Geselle macht aber nicht die gleiche Arbeit wie ein ungelernter. Er hat ggf. vom Chef Aussteuerungstätigkeiten.
Von irgendwelchen Hierarchien lese ich in der Eingangsfrage nichts.
Natürlich ist das OK.
Jeder Angestellte oder Arbeiter kann seinen Preis selbst verhandeln solange er mindestens den Mindestlohn bekommt.
Kein Arbeitgeber ist dazu verpflichtet alle gleich zu bezahlen.
Es geht hier nicht um die Gesetzeslage(zumindest lese ich keine aus der Frage heraus), sondern um moralische Gesichtspunkte.
Nö. Auch moralisch ist da nichts dabei wenn einer eben besser verhandeln konnte als der andere.
Um was für einen Job handelt es sich denn?
Beispielsweise bei einem Handwerksberuf wird der Ausgelernte mehr Geld verdienen, als der andere, der nur Hilfsarbeiten erledigen kann.
Keiner hat den Ungelernten gezwungen, nichts zu lernen.
Der Gelernte hat eine Qualifikation erworben, die meist auch (durch besseres Gehalt) honoriert wird.
Wenn er ein qualifizierter Kartonfalter mit einem Abschluss als Kartonfalter ist, (dito mit Kugelschreibern), dann ist das so.
Na das erzähl mal den Paketsortierern bei Amazon. Ob Lagerist oder Bäcker mit erfahrung in Packetsortierung is da egal.
Bei Firmen mit ERA auch
Schon mal eine Ausbildung gemacht ? Es gibt Situationen in der es o.k. sein muss, weil keiner da ist, der die Arbeit verrichtet.