Warum verdienen selbständige Apotheker nur so wenig?

5 Antworten

hallo, mein Vater ist selbstständiger Apotheker mit 3 Filialen. Für ihn springen monatlich netto ca. 30-40 tsd. Euro raus. Das liegt an seiner guten Leitung und günstigen Lage der Apotheken. Man kann damit durchaus reich werden. Aber vielen Apotheken geht es auch deutlich schlechter, wodurch der Gewinn für den Chef auch deutlich geringer ausfallen kann. Man kann es so sagen: Der Chef bekommt sein Gehalt von dem, was nach Gehältern, Miete und anderen Kosten übrig bleibt. Außerdem sind die Preise festgelegt für die Medikamente, wodurch Apotheker keine „Abzocker“ sind in dem Sinne, dass sie die Preise erhöhen dürfen. (Günstiger machen dürfen sie auch nicht)

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Man muß nicht immer alles glauben, was im Internet steht; das gilt aber auch für die Veröffentlichungen in Printmedien und im Fernsehen.

Vor allen Dingen sollte man sich informieren, woher die Daten kommen und prüfen, ob das überhaupt stimmen kann.

Schon gefühlsmäßig müssten Zweifel an den Angaben aufkommen - auch ohne das man Fachmann ist.

Man wird dann bei markt.de feststellen, daß man von einem durchschnittlichen Umsatz von 1 Mio. € pro Apotheke ausgeht; wie man dann auf den monatlichen Wert kommt bleibt auch nebulös - woher markt.de die Daten hat, wird auch nicht genannt.

Zudem ist markt.de keine fachlich ausreichend geeignete Stelle, daß man deren Angaben glauben kann.

Und schon gar nicht kann man den Angaben der "freien" Journalistin Jennifer Caparella trauen, die das bei Yahoo veröffentlicht hat - Frau Caparella schreibt über sich selbst:

"Sonderbeauftragte für Style-Trends, Star-Themen, Serien-Bingewatching-Tipps und Hunde-Gifs. Ab zwei Tassen schwarzem Tee voll funktionsfähig und immer auf der Suche nach coolen, stylischen, nerdigen Popkultur-Themen."

Hier bestehen doch zunächst ernsthafte Zweifel an ihrer Qualifikation, zu diesem Thema fundierte Aussagen zu machen.

Die tatsächlichen Zahlen bei selbständigen Apothekern sehen aber anders aus:

Nach Angaben der "Bundesvereinigung deutscher Apothekerverbände" liegt der durchschnittliche Jahresumsatz einer Apotheke ca. bei 2,3 Mio. €. Nach Angaben des Finanzministeriums liegt der durchschnittliche Reingewinn (Umsatz nach Abzug aller Kosten und betrieblicher Steuern) einer Apotheke bei ca. 8%.

2.300.000 * 8% = 184.000 € im Jahr : 12 = ca. 15.300 € im Monat Reingewinn.

Bei einem durchschnittlichen Einkommensteuersatz in der Gewinnhöhe von ca. 35% ergibt sich ein "Nettoverdienst" von rd. 10.000 € im Monat - in der Realität liegt der Steuersatz im Einzelfall tatsächlich aber niedriger und damit der "Nettoverdienst" höher.

Natürlich ist zu berücksichtigen, daß es sehr umsatzstarke Apotheken in den Citys gibt und umsatzschwächere Apotheken in Randgebieten; zudem hat ein Apotheker ggf. auch mehrere Apotheken (max. 3 - das kann man aber auch erweitern, wenn der Ehepartner ebenfalls Apotheker ist - dann wären es max. 6 Apotheken in Familienhand) - auch regional ist das durchaus unterschiedlich.


sumsehummel  30.07.2020, 10:03

Ein Apotheker kann sogar bis zu 4 Apotheken besitzen. Eine Hauptapotheke, die er selber leiten muss und zudem noch bis zu 3 Filialapotheken.

2

Das ist Netto nicht Brutto. Das ist überdurchschnittlich.

2500€-4000€ Netto ist schon viel.


Wilhelm225  30.07.2020, 01:19

Apotheker verdienen ihr Geld mit überteuerten Produkten. Für so eine Tätigkeit ist das Einkommen schon in Ordnung.

0
aronaron123  18.09.2020, 00:56
@Wilhelm225

Was für eine lächerliche Fehlinformation. Die Preise für die Produkte sind in festgesetzt per Gesetz und der Apotheker kann daran nichts ändern. Weder nach oben noch nach unten

0
Wilhelm225  18.09.2020, 01:08
@aronaron123

Apotheken verdienen an den NICHT-rezeptpflichtigen Sachen. Daher spricht man seit eh und je von Apothekenpreisen.

0
aronaron123  20.09.2020, 17:13
@Wilhelm225

Also bei uns in der Apotheke wird alles zu fairen Preisen angeboten, die dem Einkaufspreis entsprechend, womit alle Kosten gedeckt werden und der Kunde nicht zu teuer wegkommt🤷🏽‍♂️

0

So wenig ist das nicht


14935 
Beitragsersteller
 30.07.2020, 01:12

2500-4000€ soll also viel sein?

1
RuyBlas  30.07.2020, 01:14
@14935

Ab 3440 Euro gehört man zu der oberen 10%.

2
aronaron123  18.09.2020, 00:58
@RuyBlas

Also wer sich mit 3,4k als Teil der oberen Klasse zählt, hatn Rad ab😬😂

0