Warum tragen Gewisse Bäume Obst?
Was ist der Vorteil eines Baumes wenn er Früchte trägt? Wollte die Evolution das die Tiere das Obst mit den Kernen essen und dannach irgendwo ausscheiden um sich so weiterzupflanzen über sehr grosse Distanzen? Oder ist der Sinn des Obstes darin den Erdboden mit Nährstoffen zu versorgen die der Baum im Winter braucht? Kennt sich da jemand aus? Das Obst alleine bringt dem Baum ja nix also warum sollte er Esswaren für uns herstellen, er braucht ja auch Energie dafür...?
4 Antworten
Mit der Fortpflanzung hat die Produktion von Früchten nichts zu tun. Dafür ist die Bestäubung da. Die Nachkommen der Pflanzen sind ja die Samen.
Die Samen müssen aber, wenn sie reif sind, irgendwie ausgebreitet werden. Das dient natürlich einerseits dazu, dass die Pflanzen ihr Verbreitungsgebiet erweitern und z. B. bisher nicht genutzte Areale erobern. Zum anderen sollen die Samen aber auch optimale Keimungsbedingungen vorfinden - die wären in direkter Nähe zur Mutterpflanze nicht immer gegeben, denn die hat ja die gleichen Ansprüche und träte mit ihren Nachkommen in Konkurrenz.
Es gibt verschiedene Wege der Ausbreitung der Samen. Eine Strategie ist z. B. die Ausbreitung mit dem Wind. Ahornsamen z. B. haben dafür eine Aet Rotor und die Samen des Löwenzahns haben ein Schirmchen. Die Ausbreitung der Samen durch den Wind wird auch Anemochorie genannt. Sie ist aber stark vom Zufall abhängig. Daher lassen viele Pflanzen ihre Samen durch Tiere ausbreiten. Das nennt man dann Zoochorie. Die Tiere würden die Ausbreitung des Samens aber nicht aus Nächstenliebe heraus übernehmen. Deshalb werden die Samen in Früchte verpackt, die süß schmecken und viel Energie enthalten und sozusagen die Tiere anlocken sollen. Manche Samen, die durch Ameisen ausgebreitet werden, besitzen als "Belohnung" ein protein- und fettreiches reiches Anhängsel, das Eleiosom. Beispielsweise ist das beim Veilchen so.
Viele Früchte enthalten außerdem keimungshemmende Stoffe. Oft sind das z. B Fruchtsäuren, die den pH-Wert senken. Zitronen enthalten z. B. Zitronensäure und Äpfel die Äpfelsäure. Sie sollen verhindern, dass der Samen vorzeitig aufkeimt. Erst, wenn der Samen zusammen mit der Frucht gefressen wurde und die keimungshemmenden Substanzen entfernt sind, kann der Samen aufkeimen, wenn er wieder ausgeschieden wurde. Der Kot enthält außerdem viele Nährstoffe, er ist quasi eine Art Dünger für den Keimling.
Die Evolution ist kein handelndes Subjekt, aber wenn da 3 Bäume stehen, einer essbare Früchte hat (durch Mutation) und diese anderen Ortes mit Startdünger ausgeschieden werden, dann hat dieses Konstrukt eben möglicherweise einen Standortvorteil und kann sich als 'Erfolgsmodell' durchsetzen.
Eine ganze Gruppe von Bäumen hat Flügelnüsse (oder noch allgemeiner Flugsamen), hier ist der Samen dann Spielball des Windes. Wiede andere haben Früchte, die schwerlich herabfallen, sodaß sie am ehsten von Vögeln abtransportiert werden.
Es gibt sogar sehr sehr spezielle Fälle, wo es mehrere Tierarten braucht.
eigentlich trägt jeder Baum entweder Früchte,Nüsse .Zapfen und alle werden zur vermehrung genutzt.
Die Kokosnuss ist z.B. als Starthilfe gedacht,...
Früchte bzw. das Fruchtfleisch ist möglicherweise für Pilze,....als tausch gegen andere wichtige Nährstoffe.
Und zum essen,...