Warum trägt die Post nicht mit Güterwagen aus?

7 Antworten

Weil die Bahn anscheinend nicht fähig ist, zumindest im Bereich des Güterverkehrs zuverlässige Transporte zu vernünftigen Preisen anzubieten.

Wenn wir eine zuverlässige Bahn hätten, dann wäre der Güterfernverkehr der Teil einer Verkehrswende, der Sinn machen würde von der Straße auf die Schiene verlagert zu werden. Die Bahn ist aufgrund der Schienen und Oberleitungen das einzige Verkehrsmittel bei dem der elektrische Antrieb uneingeschränkt Sinn macht.

Weil es früher kein Problem war wenn Briefe und Pakete ein paar Tage unterwegs waren. Da gab es auch noch keine Sendungsverfolgung wo man 10 x am Tag nachgeschaut hat.

Man hat halt einfach gewartet bis die Lieferung da war.

Heute will / braucht aber jeder seinen Kram am nächsten Tag

Von Experte Highlands bestätigt

Hallo,

das grundlegende Problem liegt in dem Umstand, das auch die Post ihre Haupt- / und Unterverteilzentren, sowie Sortieranlagen nicht ( mehr ) konsequent direkt an die Infrastrukturen des DB-Güterverkehrs angebunden hat. Eine Direktanbindung an DB Güter kostet das Unternehmen regelmäßige Nutzungsentgelte, und beeinträchtigt(e) die freie Wahl der Grundstückswahl für Stützpunkt-Neubauten.

Zudem geht es dann auch noch um zeitliche Aspekte im Transportmanagement vom Regionalzentrum zu den Endverteiler-Stützpunkten. Bei DB-Cargo muss die Fracht dort mehrmals gehandled werden für Stützpunkte ohne DB-Direktanbindungen, und auch die "Konfiguration" eines Güterzuges beansprucht incl. Rangierarbeiten relativ viel Zeit.

Da bietet der LKW in Teilen der Verteilerstruktur für das Unternehmen schlicht und einfach wirtschaftlich und zeitplanerisch die ökonomischere Alternative.

LG

Warum trägt die Post nicht mit Güterwagen aus?

Macht sie doch.

Lt. DHL:
"Rund 200 Züge fahren bereits jeden Monat Pakete durch Deutschland."

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Erfahrungen

Es war ja die staatliche deutsche Bundespost, die den Transport der Post per Schiene (staatliche Deutsche Bundesbahn) aufgegeben hat und dann alles per Lkw oder Flugzeug transportiert hat (Ziel: X plus1). Die hatten eigene Waggons und eigene Verteilzentren ("Bahnpostämter"), es gab eigene Nacht-Postflieger. Das ist ihnen dann aber zu teuer geworden und die Bahn war zugegebenermaßen damals als moderner Logistikdienstleister ungeeignet und unzuverlässig, um nicht zu sagen unfähig.
Und heute wird uns das, was es früher schon jahrzehntelang gab, pötzlich als neu verkauft "mehr Post auf die Schiene", wobei die privatisierte Deutsche Bahn AG oder wie deren abgespaltener Betriebszweig auch immer heißen mag, auch heute noch mit ihrer völlig kaputt gesparten, maroden Infrastruktur keinesfalls als zuverlässiger Logistikpartner gelten kann..