Warum so viel Druck und Angst im Glauben?

habakuk63  03.08.2021, 09:41

Das erlebst du bei Christen? Hast du Mal ein Beispiel?

BloodyKarin 
Beitragsersteller
 03.08.2021, 09:56

ZB eine christliche Kirchengemeinde bei uns denkt Gott hätte sie mit Corona bestraft O.o Ich will nicht wissen, was bei denen gepredigt wird. Gehorche oder du steckst dich an?

12 Antworten

Ja das stimmt, viele haben da wirklich angst vor. Das finde ich schade.

Ich bin auch religiös, auch Christlich, allerdings nicht an die Höllenlehre, die sowieso erst später ins Christentum gekommen ist.

Vieles ist ein Schutzt, wenn es z.B um gewisse Musik und Filme geht. Da gibt es keine Liste, aber halt so der Grundsatzt sich zu überlegen wie das einen Beeinflusst.

Dass Corona ne Strafe Gottes ist, das müssten sie dann beweisen aus der Bibel, was sie sicherlich nicht können werden...

Gehasst werden wir nicht, im gegenteil, Gott Weiss, dass wir Fehler machen, egal wieviel mühe wir uns geben, wir können nicht anders, weswegen Jesus für uns gestorben ist, damit wir wieder in diesen eigentlich gedachten Zustand in dem Adam und Eva mal waren, hinein gelangen konnten.

Woher ich das weiß:Hobby – Bin selber Religiös aktiv

Du hast das Wesen faktisch einer jeder Religion erfasst.

Ohne Angst geht gar nichts! Götterglaube baut auf Angst auf:

Angst zu "sündigen" und dafür bestraft zu werden;

Angst vor irgendeinem seltsamen "jüngsten Gericht";

Angst vor Teufeln, Dämonen, Schlangen;

Angst vor Nichtbefolgung willkürlicher Ge- und Verbote;

Angst vor Hölle, Fegefeuer, Armageddon, Apokalypse, Weltuntergang;

Angst vor Anders- und Nichtgläubigen;

Angst, Angst, Angst!

"Ich fühle mich nicht zu dem Glauben verpflichtet, dass derselbe Gott, der uns mit Sinnen, Vernunft und Verstand ausgestattet hat, von uns verlangt, dieselben nicht zu benutzen." (Galileo Galilei)
"Gott ist das einzige Wesen, das, um zu herrschen, noch nicht einmal existieren muss." (Baudelaire)

Sartre hat es auf den Punkt gebracht:

"Auch Götter sterben, wenn niemand mehr an sie glaubt."

Und ich füge hinzu: damit sterben auch diese Ängste!

Gott ist nicht derjenige, der straft. Vor Gott braucht man sicher keine Angst zu haben, sondern nur Ehrfurcht.

Wenn man an Gott und Jesus Christus glaubt und die Nähe zu Gott sucht, nimmt auch die Angst ab.

Alles schlechte wie Angst, Leid etc. stammt von der Ursünde und wird durch jede neue Sünde verstärkt und verbreitet.

Wir wissen in diesem Leben gar nicht, was wirkliche Angst, Schmerz etc. sind. Erst, wenn man in der Hölle landet, wird man zu Angst, wird man zu Schmerz, zur Depression und Hoffnungslosigkeit.

Dort begreift man auch, dass man sich gegen Gott entschieden hat. Man versteht, was Unendlichkeit bedeutet. Die Hölle ist kein Ort, sondern eher ein Bewusstseinszustand.

Daher gibt es, so lange wir Leben und uns für Gott und gegen die Sünde entscheiden können, die Möglichkeit umzukehren und nach dem Leben in den Himmel zu kommen.

Dieses Leben kann uns, im Vergleich zur ewigen Verdammnis, nichts anhaben, da Gott präsent ist solange man lebt und man sich somit zu ihm wenden kann.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

KurioseFragen  03.08.2021, 11:08

Mir fiel es Anfangs sehr schwer wieder zurück zum Glauben zu finden. Ich habe gezweifelt, lies mich durch Angst steuern und dachte ich bin verloren und wandte mich ab. Versuchte andere Antworten zu finden.

Doch es führt mich immer wieder zu Gott und der Bibel und trotz der Fehltritte bin ich bereits am Glauben gewachsen.

Ein gutes Sprichwort:

Wenn der Teufel dich an deine Vergangenheit erinnert, erinnere ihn an seine Zukunft.

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BloodyKarin 
Beitragsersteller
 03.08.2021, 15:57

Hier drohst du mir aber auch wieder mit der Hölle. Ich kann also nicht ohne permanent Gott voll zu sülzen als guter Mensch in den Tod gehen, weil ich mich ja gegen ihn entschieden habe? War da nicht was, dass Jesus für die Menschen starb, um sie zu retten? Gilt das doch nicht mehr? Wenn es nicht mehr gilt, welches Wort Gottes gilt dann überhaupt?

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KurioseFragen  06.08.2021, 17:04
@BloodyKarin

Das Wort Gottes steht in der Bibel.

Man kann sich die Hölle schön reden oder ganz verleugnen, das lässt diese aber nicht verschwinden.

Menschen kommen nicht durch gute Taten in den Himmel, sondern durch eine Beziehung mit Jesus Christus.

Eine gute Metapher zur Veranschaulichung:

Man würde niemanden bei sich einziehen lassen der an die Tür klopft und sagt: Lass mich in dein Haus einziehen, denn ich bin ein guter Mensch.

Wir würden antworten, dass wir die Person gar nicht kennen.

Für menschliche Standards können wir uns als gute Menschen sehen, aber Gott und der Himmel sind perfekt und er kann deswegen nur solche Menschen in den Himmel lassen, sonst wäre dieser Zustand nicht mehr gegeben.

Dafür ist Jesus am Kreuz gestorben, aber man muss dieses Geschenk auch annehmen. Gottes Liebe kann nicht mit Zwang verbunden sein.

Es ist wichtig zu erkennen, dass wir durch die Ursünde in einer gefallenen Welt leben. Seitdem herrscht Satan über diese Welt.

Die rettende Botschaft ist, dass wir nicht verloren sind solange wir leben. Wir können uns jede Sekunde für ein Leben mit Gott und das ewige Leben im Paradies entscheiden.

Satan möchte nur eine Sache: unsere Seele, welche ewig lebt. Diese Welt ist nur ein sehr kurzer Aufenthalt, eine Illusion.

In der Offenbarung wird deutlich, dass wir uns in den letzten Tagen befinden und Satan entgültig besiegt wird. Er will so viele Seelen wie nur möglich mit sich ins Verderben ziehen.

Es betrifft jede einzelne Seele, wir sollten füreinander da sein.

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Es gibt einen Zusammenhang zwischen der Erziehung und der Religion und der eigenen Angst.

1 Viele ängstliche Menschen suchen Halt in der Religion. Wenn sie sich dann mit ihrer Religion beschäftigen, ist deren Angst natürlich nicht sofort weg, sondern lebt weiter in ihrem Verhalten zur Religion. Das heißt die Angst sucht sich eben immer wieder etwas Neues, wo sie sich austoben kann. Diese Angst kommt nicht aus der Religion, sondern wird in die Religion hineingetragen.

2 Menschen, die religiös erzogen worden sind, haben dies oft autoritär erlebt. Autoritär Erziehende haben selber Angst und sie machen Angst bzw. geben eigene Ängste weiter. Und was man im Verhältnis zu seinen Eltern erlebt hat, überträgt man dann automatisch auf sein religiöses Erleben.

3 Angst und Druck werden meist dort erlebt, wo die religiösen Strömungen extremer sind. Normal-Gläubige kümmern sich wenig um den Glauben. Das heißt, wenn hier auf gf die eine oder andere Angst-Frage auftaucht, ist das nicht repräsentativ für die Religion an sich.

4 Verbote und Gebote sind andererseits auch ein Mittel, um Nähe zu Menschen zu suchen. In dem Moment, wo alles egal ist, wo Verhalten beliebig ist, bin "ich" auch egal. Das macht die Ver- und Gebote dann teilweise auch in der Religion attraktiv.

5 Nicht alle Fragen, die sich um Ge- und Verbote drehen, müssen mit Angst und Druck zusammenhängen. Manchmal will man als Jugendlicher auch erstmal eine Orientierung haben. Oder man will abwägen, wie vor- oder nachteilig die und die Religion/ Konfession/ Sekte ist. Oder man will es als Außenstehender wissen, weil man es kurios findet. Oder man fragt, weil man sich über die Unfreiheit anderer lustig machen will. Wenn man die Fragenden nicht aus dem wirklichen Leben kennt, entsteht manchmal ein verzerrter Eindruck, weshalb jemand jetzt ausgerechnet diese bestimmte Frage stellt.

Ich bin auch so aufgewachsen, aber löse mich allmählich davon.

Wenn man das schon als Kind und schon immer so beigebracht bekommen hat, dann ist das nicht einfach loszulassen. Stell dir vor jetzt würde dir jemand sagen die Erde ist doch einen Scheibe, auch trotz guter Argumente könntest du nicht einfach das glauben. So geht es Menschen die in einer Religion aufwachsen.