Warum singen die Fußballer bei der WM ihre Nationalhymne alle voller Inbrunst mit - nur die Deutschen nicht?

5 Antworten

Die derzeitige deutsche Nationalhymne wird nach der Melodie gesungen, die Joseph Haydn als "Kaiserquartett" zu Ehren des österreichischen Kaisers komponiert hat. Aus dem anfangs rein instrumentalischen Werk wurde dann die Kaiserhymne zu Ehren von Kaiser Franz II. und dann unter Kaiser Franz Josef die Volkshymne. Heute ist Haydns Melodie mit dem Text von Hoffmann die Nationalhymne der BRD. Haydn hat die Idee zu dieser Komposition von einem Volkslied der burgenländischen Kroaten übernommen. Aufgrund dieses multikulturellen Hintergrundes und der musikalischen Hochwertigkeit der Melodie ist es eine Freude, dieses Lied zu singen. Als Text bevorzuge ich allerdings den der österreichischen Volkshymne.


Koehlerlisl 
Beitragsersteller
 11.12.2022, 17:40

Österreich ist quasi ja auch Deutschland!

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Ruenbezahl  11.12.2022, 18:03
@Koehlerlisl

Aber Österreich hat eine andere Hymne, und hymnenmäßig ist Deutschland eher Österreich als umgekehrt. Deutschland Hymne wurde vom Österreicher Haydn auf der Basis eines kroatischen Volksliedes komponiert, die Melodie von Österreichs Hymne wurde früher Haydns Freund Mozart zugeschrieben. Wahrscheinlich stammt die Komposition der ursprünglichen Freimaurerkantate aber von einem Logenbruder Mozarts, Paul Wranitzky.

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Koehlerlisl 
Beitragsersteller
 11.12.2022, 18:10
@Ruenbezahl

zu der Zeit war Deutschland incl. Österreich ein Land!

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Ruenbezahl  11.12.2022, 20:52
@Koehlerlisl

So einfach ist das nicht, weil die Begriffe für "Deutschland", "Österreich" und "Land" sich im Laufe der Zeit sehr stark verändert haben. Bis 1806 gab es das von den österreichischen Kaisern geführte Heilige Römische Reich, auch mit dem Zusatz "deutscher Nation". Innerhalb dieses Reiches verstand man die Gebiete, in denen deutsch gesprochen wurde, als "Deutschland", unter Österreich verstand man die heutigen Bundesländer Ober- und Niederösterreich. Ein amtliches "Deutschland" gab es nicht, sondern ein Nebeneinander von zahlreichen Königreichen (z.B. Preußen, Sachsen, Baiern, Württemberg), Großherzogtümern, Herzogtümern und Fürstentümern. Nach dem Wiener Kongress entstand der Deutsche Bund, dem wiederum die vielen deutschen Kleinstaaten und das jetzt zum Kaisertum aufgestiegene Österreich angehörten. Den Wunsch nach Vereinigung der vielen deutschen Staaten zu einem einzigen "Deutschland" hat hat Hoffmann von Fallersleben in der ersten Strophe seines "Liedes der Deutschen" zum Ausdruck gebracht. Die dritte Strophe dieses Studentenliedes (man beachte die zweite Strophe mit dem Lob von Frauen und Wein) ist ja heute deutsche Nationalhymne. Zur Vereinigung aller deutschen Staaten kam es jedoch nicht, weil Preußen mit Hilfe Italiens den von Österreich geführten Deutschen Bund angriff und den Bund damit zerstörte, um ihn durch den von Preußen geführten "Norddeutschen Bund" zu ersetzen, der 1871 zum "Deutschen Kaiserreich" erweitert wurde. Ein amtliches Deutschland gab es auch da noch nicht. Auch ohne Kaiser blieb es nach dem Ersten Weltkrieg beim "Deutschen Reich", dem in der unseligen Nazi-Zeit der verbliebene Rest von Österreich angeschlossen wurde, worauf Hitlers Nazi-Staat sich ab 1943 "Großdeutsches Reich nannte". Auch in dieser Zeit gab es amtlich weder einen Staat Deutschland nach einen Staat Österreich. Nach dem Zweiten Weltkrieg entstand die "Bundesrepublik Deutschland", in deren Namen erstmals das Wort Deutschland als amtliche Bezeichnung auftaucht, und Österreich wurde als "Bundesrepublik Österreich" wieder selbstständig.

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Koehlerlisl 
Beitragsersteller
 12.12.2022, 08:25
@Ruenbezahl

das haste gut dargestellt! Österreich ist letztlich 1866 durch Bismarcks Hegemonniestreben aus D herausbugsiert worden. Wie wäre alles geworden, wenn 1866 Österreich gewonnen hätte oder 1848 geklappt hätte?

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Ruenbezahl  12.12.2022, 09:14
@Koehlerlisl

Österreich war damals multinational mit einem hohen Anteil u.a. an Tschechen, Ukrainern, Italienern, Slowenen in der österreichischen Reichshälfte (Cisleithanien) sowie Ukrainern, Russen, Slowaken, Rumänen, Kroaten und Italienern in der ungarischen Reichshälfte (Transleithanien). 1908 kam dann noch Bosnien-Herzegowina als dritter Reichsteil hinzu. Die Schaffung eines Nationalstaates "Deutschland" war daher mit Österreich nicht möglich. Wohl aber wäre bei einem Sieg Österreichs gegen Preußen (gegen Italien hat Österreich damals ja klar gewonnen) ein engerer Staatenbund mit gleichen Rechten für alle darin vertretenen Völker möglich und sinnvoll gewesen, gewissermaßen ein Vorläufer der Europäischen Union.

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Koehlerlisl 
Beitragsersteller
 12.12.2022, 12:25
@Ruenbezahl

das wäre denkbar gewesen, doch hätte man das Völkergemisch dauerhaft nicht befrieden können. Es gab sZ starke nationalistische Bestrebungen, vor allem der slawischen Völker. Besser wäre es gewesen, Österreich hätte sich auf sein Kernland beschränkt und wäre beim Reich geblieben. Doch das ist alles Spekulation und letztendlich wie "verschüttete Milch"!

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Ruenbezahl  12.12.2022, 13:55
@Koehlerlisl

Ein Völkergemisch kann man befriedigen, indem man allen Völkern die Möglichkeit gibt, sich ungestört zu entfalten.

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Koehlerlisl 
Beitragsersteller
 12.12.2022, 13:59
@Ruenbezahl

ja, das stimmt, aber ab Mitte 19.Jhd. erwuchs in Europa eine Nationalisierungswelle mit viel Sprengstoff, die letztlich auch zum WK I führte!

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Ruenbezahl  12.12.2022, 14:12
@Koehlerlisl

Das Problem ist wohl, dass man unter "Nation" immer nur eine sogenannte Volksgemeinschaft verstand, die die gleiche Sprache sprechen musste. Minderheiten mit anderen Sprachen und Kulturen waren in diesen konstruierten Nationen nicht zugelassen. Und jede dieser konstruierten Nationen wollte stärker und mächtiger sein als die anderen. Dabei sind die Völker untergegangen, die selbstgenügsam waren, niemanden unterdrücken, ausgrenzen oder assimilieren wollten. Das absurde, geschichtsverleugnende Nationendenken ist heute immer noch vorhanden.

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Wenn du damit meinst, dass viele Spieler in Deutschland ihre Hymne nicht kennen, dann schau dir die Schweiz an. Da singt jeder 2. Spieler nicht mit und es gibt sicher auch andere Mannschaften, bei denen es Spieler gibt, die auch ihre Hymne nicht singen können oder wollen


Koehlerlisl 
Beitragsersteller
 10.12.2022, 09:55

ich glaube, denen fehlt die Identifikation mit dem Land!

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nur die Deutschen ? ^^ wie kommst Du darauf ?

Ich habe mir schon etliche Weltmeisterschaften und Europameisterschaften angeschaut und die Deutschen sind bei weitem nicht die einzigen, die die Nationalhymne voller Leidenschaft mitsingen. bei sehr vielen Mannschaften sieht man immer wieder Spieler, die gar nicht mitsingen ;-)


Koehlerlisl 
Beitragsersteller
 11.12.2022, 09:34

wahrscheinlich Migranten, die sich mit dem Land nicht identifiieren!

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Manche Hymnen eignen sich viel eher, inbrünstig und laut mitzusingen. Bei der deutschen Nationalhymne ist das eher schwierig.


Etain120  09.12.2022, 20:05

Weil sie nicht schön ist. Sie ist altbacken und man schläft fast dabei ein.

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Koehlerlisl 
Beitragsersteller
 09.12.2022, 21:01
@Etain120

Vielleicht kennen die ja auch den Text nicht!

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Die deutschen haben auch mitgesungen. Und zwar alle.


Koehlerlisl 
Beitragsersteller
 10.12.2022, 09:53

"Lippen bewegt...!"

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RubyDeWWW  12.12.2022, 15:28
@Koehlerlisl

Na dann ist ja gut. Oh wait ob du zufrieden bist hat 0 Relevanz. Und wie krass schlecht muss das eigene Leben sein damit es eine Relevanz hat ob irgendwelche Profisportler ne dumme Hymne mit singen?

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Koehlerlisl 
Beitragsersteller
 12.12.2022, 16:39
@RubyDeWWW

du hast nicht kapiert, warum ich diese Frage hier eingestellt habe!

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