Warum sind Yoga Übungen im Islam verboten?

12 Antworten

Yoga oder eindeutschend Joga (Sanskrit, m., योग, yoga; von yuga ‚Joch‘, yuj für: ‚anjochen, zusammenbinden, anspannen, anschirren‘) ist eine indische philosophische Lehre, die eine Reihe geistiger und körperlicher Übungen wie Yama, Niyama, Asanas, Pranayama, Pratyahara, Kriyas, Meditation und Askese umfasst. Der Begriff Yoga kann sowohl „Vereinigung“ oder „Integration“ bedeuten, als auch im Sinne von „Anschirren“ und „Anspannen“ des Körpers an die Seele zur Sammlung und Konzentration bzw. zum Einswerden mit Gott verstanden werden. Da jeder Weg zur Selbsterkenntnis als Yoga bezeichnet werden kann, gibt es im Hinduismus zahlreiche Namen für die verschiedenen Yoga-Wege, die den jeweiligen Veranlagungen der nach Gotteserkenntnis Strebenden angepasst sind.

http://de.wikipedia.org/wiki/Yoga

Diesen Auszug aus Wikipedia habe ich Dir deshalb eingestellt, weil dort der Bezug auf Gott im Hinduismus gegeben wird. Da im Islam nur Allah als Gott angesehen wird, lehnt man folglich andere Ansichten oder Praktiken von nichtislamischen Religionen ab.

Weil ein Muslime, Christen daran glaubt das seine Religion die einzig richtige ist (Monothoismus).

Das Mohammed intolerant war wird von Vivekananda finde ich gut beschrieben. Da er "nur" spirituelle Erfahrungen hatte. Christentum ist mit der Zeit so geworden.

Aber meine Meinung wird sicherlich nicht von echten Meistern sinnvolle oder nützliche neue Elemente abgelehnt.

Ernsthaft jetzt? Auch DAS ist verboten? Gab es schon Yoga als der Koran geschrieben wurde?


Locoloco77  16.04.2014, 10:04

Ach es soll da ja so Menschen geben, die unterwerfen sich gerne einer höheren Macht und glauben, wer die meisten und strengsten Verbote aufstellt, der ist der stärkste und richtige Gott...

ArchEnema  16.04.2014, 10:29
@Locoloco77

LOL! So habe ich das noch nicht betrachtet.

Ich dachte eigentlich, der stärkste Gott ist der, der die wenigsten bzw. laschesten Regeln hat. Nur ein schwacher Gott ist auf Gehorsam angewiesen...

Locoloco77  16.04.2014, 11:04
@ArchEnema

Ach, so rational denken diese Leute nicht... du weißt ja, wie das im Nationalsozialismus war oder vielleicht kennst du das Buch "Die Welle" - der Mensch unterwirft sich gerne ;-) je strenger, desto spezifischer ist die Religion und umso größer ist der Reiz/die Herausforderung, sich dieser unterwerfen zu können. Und diese Strenge ist gleichzeitig auch das, was die "Macht" ausmacht..

Effigies  15.04.2014, 23:04

Yoga ist erheblich älter als der Koran. Aber es gab auch schon Christen als der Koran geschrieben wurde. Trotzdem wird es in Islamkreisen nicht gerne gesehen wenn Moslems Sonntags in der katholischen Kirche sitzten ;o)

Und "BEI ODIN!" rufen ist auch unbeliebt, obwohl der noch viel älter ist.

Jasmin4298  19.04.2014, 00:29

Respekt vor anderen religionen, schon vergessen?

Yoga hat seine Wurzeln im Hinduismus und Buddhismus und beeinhaltet die Anbetung von anderen neben Allah.

(4:48) Wahrlich, Allah wird es nicht vergeben, dass Ihm Götter zur Seite gestellt werden; doch Er vergibt das, was geringer ist als dies, wem Er will. Und wer Allah Götter zur Seite stellt, der hat wahrhaftig eine gewaltige Sünde begangen.

islamfatwa.de/soziale.../166.../1696-urteil-ueber-yoga-uebungen

lg Maryam


ArchEnema  16.04.2014, 10:49

Das ist eine seltsame Einstellung.

Wenn es doch nur einen Gott gibt, wieso muss der einem verbieten andere Götter anzubeten? Denn die gäbe es ja dann nicht.

Damit die Anbetung anderer Götter ein Greuel darstellen kann, müssen diese anderen Götter auch existieren und zumindest ungefähr in der selben Liga spielen wie (z.B.) Allah.

Wer es also für nötig befindet, die Anbetung anderer Götter als (z.B.) Allah zu verdammen/bestrafen (d.h. es nicht nur schrecklich dumm und nutzlos findet), der ist selbst kein wahrer (z.B.) Moslem. Weil er nämlich an die Existenz mächtiger, anderer Götter glaubt.

Wer von der Einzigartigkeit (z.B.) Allahs überzeugt ist, der kann nur mahnen nicht auf falsche, nichtexistente Götter hereinzufallen. Das liegt dann nämlich alleine im Interesse des mutmaßlichen Abweichlers. Wenn nämlich (z.B.) Allah wirklich groß ist, dann muss jeder am Ende zu ihm finden. Und zu keinem anderen.

Die Anbetung anderer Götter ist demnach eine geringere Sünde, als zu Verbieten andere Götter anzubeten. Da schau her. ;-))

MaryamMuhajira  16.04.2014, 11:10
@ArchEnema

Es gibt keine Gottheit außer Allah und Muhammed ist sein Diener und Gesandter.

Der oben genannte Qur'anvers ist nur eine ungefähre Übersetzung in deutscher Sprache und die genaue Bedeutung gibt das Original, in arabischer Sprache wieder.

Es steht außer Zweifel, dass es neben dem einen, einzigen Gott keine anderen Götter gibt, vielmehr ist damit gemeint, dass Allah nicht verzeiht, dass etwas anderes neben ihm angebetet wird, falsche "Götter" bzw. Götzen. Und dabei muss es sich nicht um etwas handeln, was in anderen Religionen offen als Gottheit bezeichnet wird, sondern jemand, der Urteile gibt, die Allah nicht gegeben hat, und sich so zu einer Gottheit neben dem einen Gott macht.

9:31 Sie haben ihre Gelehrten und ihre Mönche zu Herren genommen außer Allah, sowie al-Masih ibn Maryam, wo ihnen doch nur befohlen worden ist, einem einzigen Gott zu dienen. Es gibt keinen Gott außer Ihm. Preis sei Ihm! (Erhaben ist er) über das, was sie (Ihm) beigesellen.

Daraufhin sagte er: „Gewiss haben wir sie nicht angebetet.“ Der Prophet möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken wandte sich zu ihm und sagte: „Haben sie nicht das verboten, was Allâh erlaubt hat, und ihr alle habt es daraufhin für verboten gehalten? Haben sie nicht das erlaubt, was Allâh verboten hat, und ihr alle habt es für erlaubt gehalten?“ Er antwortete: „Gewiss haben wir das gemacht.“ Der Prophet möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken erwiderte: „Genau damit habt ihr sie angebetet.“ (At-Tirmidhî)

ArchEnema  16.04.2014, 11:35
@MaryamMuhajira

Du meinst also, das bezöge sich eher auf Gelehrte? In dem Sinne, dass jemand falschen Propheten bzw. falschen Schriftauslegungen Glauben schenkt?

Nun gut, dass sowas verkehrt ist steht außer Frage. Aber ich bezweifle, dass dein Vers das meinte. "Götter" war doch sehr explizit.

Dein zweiter Vers gefällt mir besser. Der bringt uns nämlich zur nächsten Frage: Welchem Gelehrten, welcher Auslegung der Schrift, darf man überhaupt noch glauben?

Ich habe es schon immer geahnt: Es gibt Auslegungen des Islam, nach denen ich ein sehr guter Moslem wäre. ;-)

Im Zweifel ist mir nämlich kein Prophet und kein Schriftgelehrter heilig. Denn in Büchern schreiben und lesen nur Menschen. Gott dagegen schreibt und liest in Menschen.

Solange ich mir meine Demut erhalte ist mein eigenes Urteil so gut wie das eines jeden Schriftgelehrten. Sogar sicherer, denn bei mir selbst kenne ich immerhin meine Motivation. Die Motivation eines beliebigen Schreiberlings dagegen kenne ich nicht...

Deshalb (um auf die ursprüngliche Frage zurückzukommen) kann man auch Yoga nicht einfach "verbieten". Sondern muss auch jedem Moslem genug Eigenverantwortung zugestehen, selbst zu entscheiden ob Yoga seine Werte in den Schmutz zieht. Verbietet man es einfach, dann läuft man Gefahr ein falscher Prophet zu sein - und die, die blind auf einen hören, die reißt man mit rein.

MaryamMuhajira  16.04.2014, 12:02
@ArchEnema

Netter Versuch ;)

Du meinst also, das bezöge sich eher auf Gelehrte? In dem Sinne, dass jemand falschen Propheten bzw. falschen Schriftauslegungen Glauben schenkt?

Ich meine, dass es ganz klar ist, dass ein Muslim sich an den Quran und die Sunna halten muss und der Prophet Muhammed, Friede und Segen auf ihm, hat erklärt, wie die Dinge zu verstehen sind.

59:7 (...) Und was euch der Gesandte gibt, das nehmt an; und was er euch untersagt, dessen enthalten euch(...).

Aber ich bezweifle, dass dein Vers das meinte. "Götter" war doch sehr explizit.

Ich schrieb bereits, dass es sich nur um eine ungefähre Übersetzung handelt, eine andere Übersetzung zu diesem Vers sagt zb: (4:48) Allah vergibt gewiss nicht, dass man Ihm (etwas) beigesellt. Doch was außer diesem ist, vergibt Er, wem Er will. Wer Allah (etwas) beigesellt, der hat fürwahr eine gewaltige Sünde ersonnen.

Deshalb (um auf die ursprüngliche Frage zurückzukommen) kann man auch Yoga nicht einfach "verbieten".

Yoga entstammt aus einer anderen Religion und man praktiziert dadurch die Verehrung/ Anbetung von Götzen, was im Islam haram ist. Wenn dies nicht reicht: Der Prophet (salla ALLAHu ’aleihi wa sallam) sagte: „Wer ein Volk imitiert, ist einer von ihnen.“

Ich habe ihnen geantwortet und alles weitere gehört nicht hierher, da es nur zu einer endlosen Diskussion führen würde & aus islamischer Sicht ist die Antwort klar.

ArchEnema  16.04.2014, 13:16
@MaryamMuhajira
Ich meine, dass es ganz klar ist, dass ein Muslim sich an den Quran und die Sunna halten muss und der Prophet Muhammed, Friede und Segen auf ihm, hat erklärt, wie die Dinge zu verstehen sind.

Natürlich muss ein Muslim gar nichts. Ein Muslim will - nämlich Muslim sein. Nur deswegen "muss" er sich eben entsprechend benehmen.

Wenn er aber Yoga machen will, dann darf er auch das tun. Ob das seinem Willen Muslim zu sein entgegensteht und welches ihm wichtiger ist muss er schließlich selbst entscheiden.

Jedenfalls: Wenn ein bisschen Herumgehampel einen Muslim vom Glauben abfallen lässt, dann war es mit dem Glauben sowieso nicht weit her.

earnest  15.04.2014, 23:00

Niemand wird beim Yoga angebetet.

MaryamMuhajira  15.04.2014, 23:19
@earnest

Der Sonnengruß: Die bekannte Aufwärmübung des Yoga Der Sanskrit-Name für den Sonnengruß oder auch das Sonnengebet lautet Surya Namaskara. Surya ist der hinduistische Sonnengott, der Lebenskraft und Gesundheit schenkt. Namaskara bedeutet so viel wie Anbetung, Huldigung oder Ehrerbietung. Im Hinduismus wurde Surya mit einer Abfolge aus zwölf Asanas angebetet.

suite101.de/.../der-sonnengruss-die-bekannte-aufwaermuebung-des-yoga...

earnest  15.04.2014, 23:26
@MaryamMuhajira

Ich habe einige Yogakurse mitgemacht. Da hat niemand beim Sonnengruß Surya angebetet.

Was ursprünglich mal in Indien gewesen sein mag, hat sich bei den Wessies längst abgeschliffen. Auch hiesige Yoga-Lehrkräfte dürften nur in einer verschwindenden Minderheit Anhänger und Anbeter Suryas sein.

vanillaschote  15.04.2014, 23:20

Na, wenn ihr sonst keine anderen Sorgen habt... Mein Gott erlaubt Yoga und ich erlaube es mir auch.

Als ob jetzt irgendwo im Koran steht : "Yoga ist streng verboten!" Ich selber bin Muslima (sunitisch), trage Kein Kopftuch und bete trotzdem jeden Tag. Ich finde es gut, dass du dich fragst, ob etwas aus islamischer Sicht gut ist und was nicht. Aber bei jeder Aktivität nachzugoogeln, ob es haram ist oder nicht ist auch für dich selber nicht gut. Allah will, dass wir den Rechten Weg gehen und nicht herausfallen, wie mit stehlen töten ect.