Warum sind Westernreiter bei Englischreitern eher unbeliebt?

19 Antworten

Alles, was man nicht kennt, ist suspekt. Da in unseren Breiten der Großteil der Reiter englisch beginnt, kennt eben der Großteil Western nicht... Außerdem sieht Western (auch wenn für Reiter und Pferd anstrengend gearbeitet wird) cool und lässig und nach locker ausm Handgelenk aus. Wenn dem Englischreiter dann gleichzeitig die Suppe das Kreuz runterrinnt nagt der Neid... Aus eigener Erfahrung weiß ich auch: 90% der "Western"reiter in meinem Bekanntenkreis reiten nicht wirklich Western (also mit Gymnastizierung etc), sondern haben einen Westernsattel weil der im Gelände bequemer ist. Bei solchen Reitern fällt dann eben sofort auf, dass sie auf englische Gymnastizierung sch*ißen und auf den Westernstyle ebenso, weil den muss man lernen, und dann wird eben jeder mit Westernsattel in den gleichen Topf geworfen und als Buschheizer mit Cowboyhut abgestempelt.

Umgekehrt gibts die Vorurteile ja genauso, nur dass eben die meisten Westernreiter bei uns mal englische waren und daher mehr Einblick in die Materie haben.

Die Antwort ist einfach: Es ist das fehlende Wissen.

Englischreiter, die sich die Zeit nehmen und ihr Pferd langsam von hinten nach vorne aufbauen, verstehen sich mit Westernreitern, die ihr Pferd richtig (auch nach klassischen Lehren) gymnastizieren ziemlich gut. Grundsätzlich ist es nämlich das gleiche, bis auf die Aufrichtung.

In beiden Lagern sehe ich häufig grundsätzliche Ausbildungsfehler von Pferd und Reiter. Diese Negativbeispiele werden dann hochstilisiert und auf die "andere Reitweise" bezogen.

Als einziger Westernreiter in einem größeren Dressur und Springstall wurde ich auch erst sehr skeptisch betrachtet. Da ich mein Pferd aber zu 90% gymnastiziere (wie sagten schon die alten Meister - Dressur ist eigentlich nur Gymnastik), gibt es inzwischen auch viel Kommunikation zwischen den Englischreitern und mir.

Wenn man das reiten ernst nimmt und sich informiert, können beide Reitweisen voneinander lernen.

LG Calimero

Also bei uns ist das nicht so. Ich und meine Freundin reiten Englisch, der Rest vom Stall Western aber wir verstehen uns gut und reden auch über alles.

Ich denke das die Englischreiter zu wenig über das Westernreiten meistens wissen und dann eben sagen Western reiten sei kein richtiges Reiten sondern bloss so durch die Gegend schaukeln. Also bei Freizeitwesternreitern.

Ich glaube es gibt zu viele Vorurteile. Generell wird man immer komisch angeschaut, wenn man eben nicht so wie die breite Masse mit seinem Pferd umgeht. Seis Clickertraining, Ballspielen oder eben Westernreiten.

Hey,

In unserem Stall gibt es sowohl Englisch- als auch Westernreiter. Das sind wie zwei Parteien!

Ich selbst reite Englisch, halte mich aber aus den "Streitereien" raus.

Die Englischreiter wollen nichts mit den Westernreitern zutun haben und umgekehrt.

Ich persönlich finde das sehr albern, weil jeder für sich entscheiden sollte welche Reitweise

er reiten möchte.

Die Englischreiter finden, dass Westernreiten nichts mit Reiten zutun hat, da es oft so

aussieht, als ob man nur draufsitzt und nichts machen muss. Und der Galopp sieht häufig

auch nicht wirklich wie Galopp aus, sondern eher wie ein "Tralopp". Darüber wird immer

böse gelästert!

Im Gegensatz dazu empfinden die Westernreiter das Englischreiten als totale

Tierquälerei und man bekommt häufig Kommentare wie "Du siehst dein Pferd nicht

als Freund, sondern nur als Sportgerät" an den Kopf geknallt.

Sie empfinden unsere Dressur und unser Springen als reinste Tierquälerei.

Ich habe mir mal von einer Reiterin, die beides reitet, den grundlegenden Unterschied

zwischen den beiden Reitweisen erklären lassen:

Beim Englischreiten gibt der Reiter permanend Impulse, um zum Beispiel das Tempo zu

erhalten, während das Westernpferd die Aufgabe hat, seinen Reiter an´s Ziel zu

bringen und dabei selbst mitdenken muss.

Ich selbst habe Westerreiten letztes oder vorletztes Jahr im Urlaub auch mal ausprobiert.

Wir sind dort ins Gelände geritten, und die Pferde mussten immer mitdenken, wolang es

am besten ist, zu gehen, also sprich wenn zum Beispiel ein Baumstamm im Weg lag,

sind die Pferde ihm von alliein ausgewichen, ohne dass man jegliche Hilfe geben musste.

Ich hoffe, dass ich dir helfen konnte ;)

Liebe Grüße,

Teetjen