Warum sind Kirchturmuhren oft falsch beschriftet?

3 Antworten

Zur Darstellung der Ziffer 4 als IIII in römischen Ziffern auf Zifferblättern, obwohl die 9 als IX dargestellt wird, gibt es mehrere Theorien:

  • Das Jupiter-Argument: Auf Zifferblättern mit römischen Zahlenfindet sich oft die 4 in der Darstellung IIII statt IV. Eine Begründung hierfür ist, dass IV die Abkürzung für den römischen Gott Jupiter (IVPITER) ist.

Hiergegen spricht, dass Jupiter nach dem Ende des römischen Reiches kaum noch verehrt wurde und die Subtraktionsschreibweise sich erst im Mittelalter durchsetzte, auch ist sie in der Epigraphik unüblich.

  • Das Traditionsargument: Viele Uhren verwenden IIII, weil es der Darstellung auf einigen der ältesten erhaltenen Uhren entspricht. Die Uhr der Kathedrale von Wells wurde zwischen 1386 und 1392 gebaut. Sie verwendete die IIII, weil die Subtraktionsschreibweise erst im späten Mittelalter gebräuchlich wurde und in zeitgenössischen Manuskripten meistens IIII oder IIIJ verwendet wurde. Diese Uhren besitzen ein asymmetrisches Zifferblatt mit 24-Stunden-Einteilung.[9][10] Die Turmuhren des 14. Jahrhunderts besitzen jedoch unterschiedliche Darstellungen, die Kirchturmuhr von Ottery St Mary besitzt ein 24-Stunden-Zifferblatt mit IV und die von St Albans ein 12-stündiges Zifferblatt mit IIII.
  • Das SonnenkönigargumentLudwig XIV., der König von Frankreich, bevorzugte IIII gegenüber IV, und wies seinen Uhrmacher an, Uhren mit IIII anstatt IV herzustellen.[11]
  • Das Typographieargument: Da die IV und die VI nahe beieinander und auf dem Kopf stehen, wird zur Vermeidung der Verwechslung typographisch die IIII verwendet.
  • Das Symmetrieargument: Die Verwendung der IIII erhöht die Symmetrie mit der VIII des Zifferblatts. Weiterhin bestehen die ersten vier Ziffern dann ausschließlich aus I, gefolgt von vier Ziffern mit V, gefolgt von vier Ziffern mit X, was die Symmetrie zusätzlich erhöht.
  • Das Herstellungsargument: Bei der Verwendung der IIII benötigt man beim Gießen 20 I, 4 V und 4 X, während man mit IV 17 I, 5 V und 4 X benötigt. Da 20 ein ganzzahliges Vielfaches von 4 ist, benötigt man im ersten Fall nur eine Gussform mit 5 I, 1 V und 1 X, die dann viermal verwendet wird:[12]
  • V IIII IX
  • VI II IIX
  • VII III X
  • VIII I IX

Ich hoffe, ich konnte helfen.

Einen schönen Tag wünsche ich!

Quelle: https://de.m.wikipedia.org/wiki/Zifferblatt

Ich könnte mir vorstellen daß man die Uhrzeit so angiebt um Mißverständnisse beim Ablesen zu verhindern. Aber wissen tu ichs auch nicht wirklich

Die Schreibweise IIII ist eigentlich die ursprüngliche Version, was ja auch logisch ist. IV ist erst im Mittelalter aufgekommen.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung