Warum sind Edelmetalle wie Gold, Platin, Palladium, Rhodium auf der Erde so selten?

Das sollte differenziert betrachtet werden. Zunächst stellt sich die Frage nach dem eigentlichen Ursprung von Edelmetallen wie Gold, Silber oder Platin. Verantwortlich für die Entstehung dieser schweren Elemente sind sehr massereiche Sterne, die am Ende ihres Lebens in einer Supernova explodieren und so das interstellare Medium mit schweren Elementen anreichern. Nachfolgende Generationen von Sternen und Planeten können diese "Fracht" nun in dem Maße wie vorhanden, in sich einbauen und ihre chemische Komposition generationsübergreifend ändern.

Nun steht die Anreicherung des interstellaren Mediums mit schweren Edelmetallen wie Gold oder Silber in einem sehr unausgewogenen Verhältnis zur Anreicherung mit leichteren Elementen wie zb. Sauerstoff, Eisen, Magnesium, Silizium etc. Es ist also bereits vor der Entstehung der Planeten grundsätzlich mehr von leichteren Elementen vorhanden, als von den quantitativ verminderten Edelmetallen.

Der andere Punkt umfasst die Frage welchem geologischen Setting die in die Erde eingebauten Edelmetalle langfristig unterliegen. Zum einen sorgt die gravitative Differentiation nach der Entstehung von Planeten grundsätzlich zum Absinken schwerer Elemente in Richtung Erdmittelpunkt, wobei leichtere Elemente oberflächennahe akkumulieren, andererseits sorgt die dauernde plattentektonische Aktivität für ständige Umwalzung und Deformation sich bildender Lagerstätten. Die prominentesten Vertreter von Goldführenden Lagerstätten sind auf unserem Planeten die aus dem Präkambrium stammenden mesothermalen Gold-Quarz-Ganglager. Auch aus dem Zeitalter des Tertiär sind Lagerstätten bekannt.

Bei der Bildung des Sonnensystems aus einer Gaswolke fand durch die Gravitation des Zentrums eine strake Entmischung sdieser Gaswolke statt. Schwere Elemente wurden ins Zentrum gezogen und haben sich dort in der Sonne konzentriert. Der Goldgehalt der Sonne ist z.B. so hoch, dass man mit diesem Gold die gesamte Erdoberfläche mit einer mehreren Meter dicken Goldschicht überziehen könnte.

Diese Entmischung war natürlich nicht ganz vollständig, ein bischen was von den schweren Elementen blieb in der Gaswolke zurück, aber umso weniger, je weiter man sich von der Sonnne entfernt. Bei der Bildung der Erde gab es daher nur wenige sehr schwere Elemente, die sich da wiederum ebenfalls durch die Gravitation im Zentrum angereichert haben und nur durch gelegentlichen Vulkanismus mal wieder an die Oberfläche kommen. Nicht umsonst ist das häufigste Metall, das an der Erdoberfläche vorkommt auch eines der leichtesten, nämlich Silizium (meistens in Form von Sand oder Quarz).

Alle schwereren Elemente als Eisen wurden in Supernovae (wenn Sterne explodieren) erzeugt. Die gibt es also nicht so häufig.