Warum sind die meisten Musikinstrumente haram?

7 Antworten

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Fakt ist: Es gibt den einen Hadith der besagt, dass Musikinstrumente verboten sind von den 4 Dingen, die die Ummah für erlaubt erklären würde. Der Hadith ist in Sahih Al Bukhari.

Manche Leute hinterfragen den Hadith, weil er einen hängenden Isnad habe. Jedenfalls gibt es andere Ahadith die beschreiben, welche Musikintrumente haram sind.

In der Sunna wird genau beschrieben, welche Musikinstrumente haram sind.

Zum Beispiel gibt es diesen Hadith hier:

Sahih Muslim 2114

Abu Huraira berichtete, dass der Gesandte Allahs (ﷺ) sagte:

Die Glocke ist das Musikinstrument des Satans.

Ich kenne allerdings keinen Hadith, der die Flöte genau verbietet.

Sahih al-Bukhari 5048

Erzählte Abu Musa:

Dass der Prophet (ﷺ) zu ihm sagte: „O Abu Musa! Dir wurde eine der Mazamir (süße melodische Stimmen) der Familie Davids gegeben.“

Jami` at-Tirmidhi 3855

Erzählte Abu Musa:

dass der Prophet (ﷺ) sagte: „Oh Abu Musa! Dir wurde ein Mizmar unter den Mazamir der Familie von Dawud gegeben.“

NOTIZ: Mizmar sind Flöten

Hallo Sofia,

im sunnitischen Mainstram-Islam wird alles mögliche aus der Sure 31:6 abgeleitet:

„Unter den Menschen gibt es manchen, der zerstreuende Unterhaltung erkauft, um die Menschen von Allahs Weg ohne richtiges Wissen in die Irre zu führen.“

Die Sunnah missversteht hier etwas - wie so oft im Koran: Nicht jede zerstreuende Unterhaltung ist verwerflich/haram, sonder nur diejenige, die die Menschen in die Irre führt. Aber für die Sunniten ist mit dieser Sure jede zerstreuende Unterhaltung schlechthin haram.

Genauso wie vorehelicher Sex, Masturbation, Homosexualität, voreheliche Liebe, Freundschaft und jeglicher Kontakt unter den Geschlechtern, Alkohol, Rauchen, Tanz ist somit auch jede Musik haram. Denn sie ist für die Sunnah egoistisch, dient nur dem eigenen Vergnügen, ist unproduktiv im Sinne des Fortschritts der Dorfgemeinschaft und ist somit kein Dienst an Allah. Der Muslim ist aber auf der Welt, um den ganzen Tag Allah zu dienen und nicht sich selbst.

Und so gibt es seitenlange Beschimpfungen der Musik als „Gesang, der in die Irre führt, satanische Trommeln und Flöten, Berauschung des Verstandes, Beschwörung der Unzucht, Heuchelei und mehr. Nach einem Hadith werden die Menschen danach in Affen und Schweine verwandelt.

Ja, es geht immer derbe zu im Islam. Den braven und einfältigen Dorfbewohnern wurde vor 1400 Jahren immer kräftig Angst eingejagt, wenn abends der religiöse Märchenerzähler ins Dorf kam.

Im Islam darf nun auf ewig nichts verändert werden, sonst hätte der ALLwissende sich geirrt, und das darf nicht sein, Er wäre dann ja kein Allwissender mehr.

So wird uns allen also auch heute noch Angst vor den „teuflischen Trommeln und Flöten“ eingejagt. Das Problem dabei ist nur: Das mag vor 1400 Jahren ja tendenziell gegolten haben, dass die Dorfbewohner bei der (Live-)Musik mitunter leicht ausgerastet sind und der folgende Schlaf zu kurz war für den folgenden harten Arbeitstag. Aber heute gibt es so Teufelszeug wie elektrische Lautsprecher. Und nicht nur, dass im Auto das Radio bisschen nebenbei säuselt, nein, die Leute haben auch mitunter abends noch Freizeit und hören ein Klassikkonzert oder bisschen Jazz. Oder Popsongs von der Liebe. Hui, HARAM, weil Unzucht! Wenn man nun den Sunniten fragt, was an Instrumentalmusik haram sein soll, kommt betretenes Schweigen. Oder ein weiterer Sermon von 100 religiösen Heißdüsen, die alle sagen, dass man während des Musikhörens nicht Allahs gedenkt. Stimmt, das ist dann zeitweise der Fall. Die in ihren Verboten völlig überdrehte Sunnah sieht nun schon Gefahr, wenn du zur Musik mit dem Fuß wippst. Eine sinnliche Reaktion, und damit droht schon die Unzucht in irgendeiner Form. Aber von solchen Zerstreuungen gibt es auch noch 50 andere.

Aber der Islam behandelt seine Gläubigen nun mal wie Kleinkinder, die nicht abzuwägen in der Lage sind, ob eine Zerstreuung sie von ihren Pflichten abhält oder nicht. Muslim sein heißt Verzicht, Verzicht, Verzicht, sich zusammenreißen, Popo zusammenkneifen. Dienst an Allah. So wird ihm auch die Musik in seiner Freizeit verboten.

Nachsatz: Dass die frauenverachtenden Rapper verwerflich sind, ist unbenommen. Fragt sich übrigens, warum gerade diese recht gern von muslimischen Jungs auf den städtischen Schulhöfen gehört werden. Liegt das womöglich am Islam?

Es gibt also kein Musikverbot im Koran. Der Koran ist bekanntermaßen vollständig.

Der Muslim darf Musik hören, wie er lustig ist. Nur diese Rapper …..


PrinceSaid  22.10.2022, 18:08
„Unter den Menschen gibt es manchen, der zerstreuende Unterhaltung erkauft, um die Menschen von Allahs Weg ohne richtiges Wissen in die Irre zu führen.“

Dann müsste auch gutefrage haram sein. Hier verschwenden manche viel zu viel Zeit. Man ist hier auch von vielen Nicht-Muslimen umgeben.

Warum treiben sich hier dann aber trotzdem so viele Salafisten herum?

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Wenn Musikinstrumente haram sind kannst du keine Tonmedien benutzen sondern nur schriftliche Medien.

Du kannst keine öffentlichen Veranstaltungen besuchen und viele öffentliche Orte sind zu meiden.


SalmasWelt 
Beitragsersteller
 22.10.2022, 16:35

Ja, dann ist das eben so.

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Grobbeldopp  22.10.2022, 16:38
@SalmasWelt

Bist du sicher? Du könntest nicht einmal Freundschaften auf Augenhöhe haben. Du kannst ja an nichts teilnehmen und an viele gewöhnliche Orte nicht gehen.

Du kannst keine Kinder haben weil die kannst du (rein gesetzlich, zumindest in Deutschland) nicht isolieren.

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SalmasWelt 
Beitragsersteller
 22.10.2022, 16:39
@Grobbeldopp

Nein, warum könnte ich keine Freundschaften auf Augenhöhen haben können?

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Grobbeldopp  22.10.2022, 16:41
@SalmasWelt

Weil kaum jemand sich für dich als Freund aufopfern würde im Sinne von damit leben/ gern damit umgehen, dass du nixht in den Supermarkt gehennkannst, dass du kein Fernsehen, Radio oder youtube benutzen kannst, dass du nicht in ein Restaurant, nicht in ein Haus gehen kannst ohne dass dirzuliebe die Musik ausgemacht wird. Du kannst nicht ins Kino, nicht ins Theater, nicht auf eine Party, du kannst nirgendwohin.

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SalmasWelt 
Beitragsersteller
 22.10.2022, 16:42
@Grobbeldopp

Doch, wahre Muslime würden verstehen, weshalb ich das tue.

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SalmasWelt 
Beitragsersteller
 22.10.2022, 16:43
@Grobbeldopp

Außerdem geht es mir nicht um Freunde, sondern um Allah und den Islam.

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Grobbeldopp  22.10.2022, 16:45
@SalmasWelt

Es gibt in Deutschland keine Muslime die sorgfältig Musikinstrumente vermeiden. Die tun das immer nur so halb. Weil es geht ja nicht. Aber was nützt es?

Wenn Musikinstrumente so schlimm sind lauern ihre Einflüsterungen überall.

Ich möchte dich nur darauf aufmerksam machen: Konsequent kann man so nicht leben, also ohne Musikinstrumente. Nicht im 21. Jahrhundert.

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Grobbeldopp  22.10.2022, 16:50
@SalmasWelt

Bist du aber quasi irgendwo gezwungen, weil allein kannst du deine Religion nicht zu einem besonders strengen Grad ausüben. Daran würdest du zerbrechen. Wie gesagt- sogar Freundschaften wären schwierig es sei denn du müsstest doch einen Weg finden "Hintergrundmusik" zu akzeptieren. Aber wie soll das gehen? Wenn man doch einmal vergnügt hinhört? Und es ist wahrscheinlich schriftlich kein Unterschied festgelegt außer in neueren Gutachten/Fatwas. Darunter findest du aber auch ganze Richtungen die Musik gutheißen.

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SalmasWelt 
Beitragsersteller
 22.10.2022, 16:53
@Grobbeldopp

Warum sollte ich vergnügt hinhören? Wenn ich nichts dafür kann, dass die Musik spielt, verzeiht mir Allah.

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LoveinChrist  22.10.2022, 17:08
@SalmasWelt

Weil Musik etwas Natürliches ist, dass aus dem Inneren kommt und die Seele erbaut. Schon kleine Kinder summen Lieder und pfeifen vor sich hin. Ich bin Christin und freue mich, wenn ich über die Größe Gottes singen kann und Gott damit die Ehre geben kann. Musik ist nicht alles, aber sie ist ein Geschenk von Gott und kann gut tun, wenn wir es zur Ehre Gottes einsetzen.

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Nein, assalamu alaykum erstmal Schwester.

Der Prophet hat die Instrumente nicht erlaubt und die Sahaba haben es nicht als erlaubt erklärt, ebenso die 4 Rechtsschulen haben es alle als Haram erklärt, uns ist sowas nicht erlaubt Schwester. Wir haben alle unsere Schwächen aber wir sollten versuchen uns von den Sünden zu lösen, wir leben um das Wohlgefallen Allahs zu erlangen Schwester.


PrinceSaid  22.10.2022, 18:02
Der Prophet hat die Instrumente nicht erlaubt

Es gibt aber ziemlich viel arabische Musik, besonders aus Ägypten, dem Libanon und Syrien.

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Yazan543  23.10.2022, 11:29
@PrinceSaid

Ja ich weis aber die wollen ja alles was ihnen nicht gefällt Haram machen 🤦‍♂️

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KamTashtaki1  23.10.2022, 12:05
@Yazan543

Du realisierst nicht dass diese Verbote Allesamt aus den sunnitischen Texten hervorzuheben sind. Allah sagt dass wir unseren Gelüsten nicht folgen sollen.

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KamTashtaki1  23.10.2022, 12:18
@Yazan543

Bist du überhaupt ein Muslim? Du machst dich gerade mit einem rafidi shi3i über den Islam lustig.
Alhamdu lillah, hidaya minallah

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Chris1004  22.10.2022, 17:25

Mit welcher Begründung?

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SalmasWelt 
Beitragsersteller
 22.10.2022, 16:35

Danke für deine ausführliche Antwort!

Tabaraka allahu fika, insha allah

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Yazan543  23.10.2022, 11:28
@SalmasWelt

Ja tabarakalahu fi wenn er recht hat und wenn nicht Gott Verzeiht uns hoffentlich

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SalmasWelt 
Beitragsersteller
 23.10.2022, 14:59
@Yazan543

Nein, auch wenn er unrecht hätte (er hat aber Recht), würde ich ihm die Dua sagen.

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Musik ist mit Konsens der Rechtsschulen haram. Hier (1:59 - 2:50) erklärt Pierre Vogel was hierzu. Aber schau auch hier:

Historisch gesehen ist die Musik jedoch schon immer wichtige Kunstform und ein wichtiger Bestandteil muslimischen Lebens in der ganzen Welt gewesen. Die wichtigste musikalische Form im Islam ist die Koranrezitation - eine Kunstform, bei der es auch alljährliche Wettbewerbe gibt. Tonaufnahmen von Koranrezitationen werden in der gesamten muslimischen Welt verkauft, und einige der berühmtesten islamischen Sänger waren selbst Koranrezitatoren oder imitieren Koranrezitationen in ihrer Musik, wie der ägyptische Sänger Umm Kulthum. Auch der muslimische Gebetsruf (adhan) hat eher die Form eines Gesangs oder einer Litanei, weniger die Form gesprochener Texte. Musik hat bei religiösen Feiertagen und Lebensabschnittsfesten wie Geburt, Hochzeit oder Beschneidung stets eine wichtige Rolle gespielt. (...)
Auch Volksmusik ist bis heute eine wichtige kulturelle Ausdrucksform in der ganzen muslimischen Welt, oft als Ort, an dem es um Heroisches oder um Liebesdichtung im weitesten Sinne geht. Moral und Gottesverehrung zählen ebenfalls zum üblichen Themenkreis der Musik. Die von Muslimen in Andalusien geschaffene Musik hatte wie die dort entstandene Dichtung enormen Einfluss auf die Entwicklung der klassischen Musik in Europa. Einige moderne Musiker, etwa Cheb Mami, der "Vater" der algerischen Rai-Musik, der gemeinsam mit dem britischen Rockstar Sting "Desert Rose" sang, haben westliche Instrumente und Techniken in ihre Folk-Musiktraditionen inkorporiert.

Quelle: Von Kopftuch bis Scharia von John L. Esposito, Seite 142-143