Warum sind afrikanische Trommelmusik und klassische Musik keine populären Musikrichtungen?
Hey
ich schreibe bald einen Test in Musik und müsste dafür wissen warum afrikanische Trommel Musik und klassische Musik keine populäre Musikrichtungen sind nur leider habe ich davon keine Ahnung XD
könnte mir vielleicht jemand weiterhelfen?
3 Antworten
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Das stimmt nicht ganz, es kommt immer darauf an, was, wann, wo..
Afrikanische Trommelmusik ist in Afrika vermutlich sehr populär und klassische Musik war zur Zeit von Mozart (Wiener-Klassik um 1760-1825) auch sehr populär, eigentlich noch heute, wer kennt nicht Bach, Mozart oder Beethoven.
(Überspitzt könnte man sagen Mozart war ein Pop-Musiker :)
Musik entwickelt sich immer weiter, musikalische Vorlieben verändern sich, unterschiedliche Trends (Genres) dominieren unterschiedliche Generationen.
Die Jugend bestimmt was hip ist. Klassik ist definitiv nicht hip.
Trommelmusik ist für Europa zu wenig emotional und zu einfältig. Klassische Musik zu komplex, zu anspruchsvoll und eben auch altbacken, verstaubt mit einem bitteren Nachgeschmack von Stolz und Hochmut.
Die Jugend hockt sich nicht aufs Sofa und gibt sich aufmerksam der Musik hin.
Die Jugend will coolen Sound für die passende Ambiente und zum abtanzen.
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Die heutige zeitgenössische Musik taugt nichts, sie ist fast durchweg geeignet, die Konzert- und Opernsäle leerzufegen.
Da bin ich nicht ganz gleicher Meinung, ich liebe zeitgenössische Musik wie auch das immer wieder Aufgewärmte ohne neuen Ideen.
ein paar Beispiele Zeitgenössischer Musik
Fazil Say
https://www.youtube.com/watch?v=gYtybgToH2Q
Nicholas Lens
https://www.youtube.com/watch?v=6CwYuXNYykE&
Hector Zazou
https://www.youtube.com/watch?v=1uAm9rPC1yI
Zbigniew Preisner
https://www.youtube.com/watch?v=fQ0-b26tn-c
Sarah Kirkland Snider
https://www.youtube.com/watch?v=9m4wob_OqFk
Kirill Richter
https://www.youtube.com/watch?v=JBbvnfyRakk
Shigeru Umebayashi
https://www.youtube.com/watch?v=CydoHnlWpEI
Peter Gundry
https://www.youtube.com/watch?v=3OaSLQLRdTk
Conlon Nancarrow
https://www.youtube.com/watch?v=WqPzWczVkCE
Joan Valent
https://www.youtube.com/watch?v=06oXItmN8Zo
Christos Antoniou
https://www.youtube.com/watch?v=PVqZyT5IHqA
Philip Glass
https://www.youtube.com/watch?v=FySi6xXkNqo
Win Mertens
https://www.youtube.com/watch?v=RmGqijVCtr4
Ein Vergleich zu alter Musik ist der Unterschied gar nicht immer so gross.
Konzentriere dich mal auf die feinen Nuancen
Carlo Gesualdo (1566-1613)
![](https://images.gutefrage.net/media/default/user/9_nmmslarge.png?v=1551279448000)
Meine Vorurteile über die zeitgenössische Musik sind immer wieder bestätigt worden. Ich meine jetzt nicht einmal die misstönende moderne Musik, die kann man m.E. sofort eliminieren, sondern ich meine die gemäßigte zeitgenössische Musik. Fast immer ist sie fade, nichtsagend, langweilig, ohne Charisma. Kein einziges Stück zeigt eine ähnliche hinreißende bis ins Mark treffende Dynamik, Spannkraft und Verzauberung wie z.B. eine Beethovensonate oder ein Klavierkonzert von Mozart, geschweige denn ein Orgelpräludium von Joh. Seb. Bach.
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Zeitgenössische Musik ist aktuell eher etwas traurig mit wunderbaren Melodien, oder dann aber auch wieder sehr komplex, kombiniert mit Inspirationen aus anderen Genres wie auch World-Musik. (z.B. Nicholas Lens)
Ich vermute du hast Vorurteile, willst es gar nicht so genau wissen und bist sehr von der Wiener-Klassik geblendet.
Bach gefällt mir sehr gut, so hat er doch zeitgenössische Musik auch sehr inspiriert.
Von Mozart, der doch auch immer wieder überschätzt wurde, gefällt mir nur sehr wenig, es ist alles viel zu gefällig, ohne Überraschungen, man weiss schon was kommt bevor es gespielt wird. Mein Favorit ist sein unvollendetes Requiem, das schliesslich von J. Eybler und F.X.Süßmayr zu Ende gebracht wurde. Vielleicht macht gerade dies den Unterschied.
Aber wie so oft, Geschmäcker sind verschieden.
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Die Kompositionen (von Lens, Gundry, Mertens) sind m.E. nicht in der Lage, durch bestimmte Töne, Tonmodulationen oder Klangveränderungen Magie, Faszination auszulösen (wie z.B. die Musik von Schubert). Die Musik wirkt oft zu wenig variabel, wirkt zuweilen eintönig. Ihr Vorteil: sie ist tonal. Die Tonalität ist m.E. die einzige Rettung der modernen Musik.
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Da habe ich andere Erfahrungen gemacht.
Das mag daran liegen dass mein Musikverständnis sehr breit und weitsichtig ist. (Du bist da vermutlich eher, sehr auf die grossen Stars fokussiert und tolerierst wenig ungewohntes.)
Das aufmerksamen zuhören bei Musik wie von Nicholas Lens fährt mir durch den ganzen Körper, beschert mir Gänsehaut und Glücksgefühle. Ein Mertens hingegen wirkt auf mich eher sehr beruhigend, wie ein Erik Satie (1866-1925)
Die Musik wirkt oft zu wenig variabel
Lens ist wesentlich variabler, vielschichtiger, moderner und abwechslungsreicher als ein Mozart. Du kannst aber Lens nicht mit Mertens vergleichen. Mertens ist wie Glass ein Minimal Music Komponist. Das sind unterschiedliche Welten.
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Na ja, der Musikgeschmack ist halt verschieden. Ich kannte einen in meiner Jugend, der war vom Jazz fasziniert, aber von Beethoven hielt er überhaupt nichts. Übrigens: die von dir empfohlene Musik kommt mir wie eine Filmmusik vor. Hier gibt es durchaus viele gute Beispiele (Bernhard Hermann, Morricone u.a., letzterer manchmal ein bisschen sentimental, aber durchaus schon in den Kunstbereich hineinragend, da diese Musik eine magische Ausstrahlung hat. Magie und Faszination sind m.E. die deutlichsten Kennzeichen der musikalischen Kunst).
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Wahrscheinlich schon zu alt für Pop.
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Hold my beer.
"Klassische Musik zu komplex, zu anspruchsvoll und eben auch altbacken, verstaubt mit einem bitteren Nachgeschmack von Stolz und Hochmut."
Die klassische Musik, so faszinierend sie für den Kenner und Bewunderer der genialen Komponisten Mozart, Beethoven, Händel und Bach ist, wurde vor 200 und mehr Jahren komponiert. Das ist ihr Manko. Denn z.Z. Mozarts hat man nur zeitgenössische Musik aufgeführt, heute aber führt man (nur) "ganz alte" Musik auf. Das war schon dem berühmten Dirigenten Harnoncourt aufgefallen, aber eine Erklärung hatte er dafür nicht gegeben.
Meine Erklärung: die heutige zeitgenössische Musik taugt nichts, sie ist fast durchweg (falls sie mal zur Aufführung kommt) geeignet, die Konzert- und Opernsäle leerzufegen. Würde man komplett auf die klassische Musik verzichten, würde ein Pleitewelle durchs Land rauschen: Konzertveranstalter, Opernhäuser, Orchester, Solisten, Dirigenten, Sänger – alle müssten dicht machen bzw. ihren Beruf an den Nagel hängen. Schuld daran sind m.E. die Musikhochschulen, die nur noch atonale Musik zulassen, eine (sog.) Musik, die keiner hören will, mit Ausnahme von ein paar Freaks.