Warum schrieb Lukas sein Evangelium? (das Lukasevangelium)

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er wollte das damals bereits bekannte Markus-Evangelium mehr für die nichtjüdische - also die heidnische Bevölkerung überarbeiten - und deshalb finden sich in seinem Evangelium sehr viele Erläuterungen zu historischen Ereignissen und jüdischen Traditionen.


Gemäß der Chronologie der Ereignisse entstand das Lukasevangelium wahrscheinlich vor dem Markusevangelium zwischen 56 und 58 u.Z.

Zu jener Zeit stand ihm das Matthäusevangelium zur Verfügung – wie auch andere Berichte der überlieferten Tatsachen (Lukas 1:1,2)

Lukas war mit dem Apostel Paulus auf Missionsreise gewesen; dieser war inhaftiert und Lukas beschloss die Zeit für intensive Nachforschungen zu nutzen.

Lukas1:1-4: „Da es viele unternommen haben, eine Darlegung der unter uns völlig beglaubigten Tatsachen zusammenzustellen, so wie sie uns die überlieferten, die von Anfang an Augenzeugen und Diener der Botschaft wurden, beschloss auch ich, weil ich allen Dingen von Anbeginn genau nachgegangen bin, sie dir in logischer Reihenfolge zu schreiben, damit du die Gewissheit der Dinge völlig erkennst, . . .“

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Gemäß seinen eigenen Worten lag ihm also daran, die überlieferten und völlig beglaubigten Tatsachen von Anfang an genau und in logischer Reihenfolge zu schreiben – um dem Leser volle Gewissheit zu vermitteln.

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Dazu wollte er aber nicht nur den vorhandenen Berichten vertrauen, sondern sich selbst anhören, was die Augenzeugen zu berichten hatten. So gelang es ihm, weit mehr in Erfahrung zu bringen, fast 60 % seines Evangeliums wird von den anderen 3 Schreibern nicht erwähnt.

Da ihm sehr an der Genauigkeit gelegen war, kam ihm seine Bildung als Arzt zugute, sein reichhaltiger Wortschatz, seine Sorgfalt und seine Fähigkeit als hervorragender Erzähler. Die heute nachprüfbare geschichtliche Präzision untermauert die Glaubwürdigkeit seiner Schriften.

Nachdem noch im 19.Jahrhundert Archäologen und Historiker diesen Wahrheitsgehalt vehement anzweifelten, brachten gerade ihre archäologischen Funde, Überprüfungen und Nachforschungen an den Tag, dass Lukas in seinen Schriften wunderbare Wahrheit zeigte.

Einer von ihnen, der britische Archäologe Sir William Mitchell Ramsay, kam zu folgendem Schluss: „Lukas war ein Historiker ersten Ranges; nicht nur seine Darlegungen der Tatsachen sind vertrauenswürdig; er besaß auch echtes geschichtliches Gespür. . . Der Verfasser muss zu den ganz großen Historikern gerechnet werden.“

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So stellen wir fest, dass Lukas sein Ziel erreicht hat und über jeden Zweifel erhaben uns allen wunderbare Wahrheiten übermittelt hat, die uns volle Gewissheit geben können.

Weil Jahwe ihn damit beauftragt hatte (Off.20,12).