Warum schreiben Ärzte ihren Familienstatus auf ihre Website?

8 Antworten

Ist mir noch nie aufgefallen.

Kommt aber eventuell drauf an in welchem Bereich der Arzt unterwegs ist. Eine Kollegin hat mir mal erzählt, dass sie einem Kinderarzt, der selbst Kinder hat in manchen Bereichen mehr vertraut, weil der die Verantwortung versteht, die sie als Mutter trägt.

Grade wenn es z.B. um Impfungen geht oder sowas, wo man natürlich im schlimmsten Falle Nebenwirkungen zu befürchten hat. Da würde ich mich von einem Arzt, der sagt 'wenn es mein Kind wäre, würde ich es tun' besser beraten fühlen, wenn der selbst Kinder hat und die Entscheidung ggf. auch schon treffen musste.

Es gibt mehrere Gründe, warum Ärzte ihren Familienstatus auf ihrer Website angeben könnten:

1. Persönlicher Bezug: Ärzte möchten oft eine persönliche Verbindung zu ihren Patienten aufbauen. Informationen über den Familienstatus können dazu beitragen, dass Patienten den Arzt als „nahbar“ und „menschlich“ wahrnehmen, was das Vertrauen in die medizinische Betreuung stärken kann.

2. Vertrauensbildung: Wenn Patienten sehen, dass ein Arzt Familie und Kinder hat, könnten sie das als Zeichen dafür sehen, dass der Arzt ein verständnisvolles und verantwortungsbewusstes Mitglied der Gemeinschaft ist. Dies kann besonders in Fachgebieten wie Kinderheilkunde oder Gynäkologie relevant sein.

3.Empathie und Verständnis: Ärzte, die selbst Eltern sind, könnten besser die Sorgen und Bedürfnisse von Eltern oder Schwangeren nachvollziehen. Dies könnte potenziellen Patienten signalisieren, dass der Arzt Verständnis für ihre spezifischen Lebensumstände hat.

4. Marketing und Branding: In der modernen Arztpraxis gehört es zum Marketing, sich von anderen zu unterscheiden. Persönliche Informationen, wie der Familienstatus, können dazu beitragen, ein bestimmtes Image oder eine bestimmte Marke zu fördern.

5. Kulturelle Erwartungen: In manchen Kulturen wird ein verheirateter Arzt mit Kindern möglicherweise als „etabliert“ oder „verlässlich“ angesehen. Das Teilen dieser Information könnte darauf abzielen, kulturelle Erwartungen zu erfüllen und ein positives Image zu fördern.

Obwohl es aus medizinischer Sicht irrelevant ist, kann es auf einer persönlichen und sozialen Ebene eine Rolle spielen, um Vertrauen und Empathie zwischen Arzt und Patient zu fördern.

Moin,

darüber lässt sich nur spekulieren, solange man nicht einen dieser Ärzte fragt. Ich habe das auch schon gesehen, vor allem (aber nicht ausschließlich) auf den Websites von Hausärzten. Ich nehme an, dass das eine persönliche Bindung zum Patienten fördern soll.

Die Arzt-Patient-Beziehung ist zwar eine professionelle, bei der ein Arzt, der seinen Beruf ausübt, einer Privatperson in teils schwierigen Lebenslagen beratend zur Seite stehen soll. Trotzdem erfordert dies viel Vertrauen, insbesondere weil die Arzt-Patient-Beziehung durch eine natürliche Hierarchie gekennzeichnet ist, die nicht überwunden werden kann: Der Arzt hat (üblicherweise) einen Wissensvorsprung gegenüber dem Patienten. French und Raven (1959) haben diese Form der Autorität als Informational Power, d.h. Macht durch Wissen bezeichnet. Da der Patient nun mal nicht Medizin studiert hat, muss er sich zwangsweise auf das verlassen, was der Arzt sagt, wenn das Vertrauensverhältnis Bestand haben soll.

Ich vermute, dass eben dieses Teilen von einigen persönlichen Informationen, mit denen sich die meisten Menschen identifizieren können (viele Patienten sind Eltern bzw. verheiratet oder wertschätzen diese Form der Lebensführung), dieses Über-Unterordnungsverhältnis etwas abflachen soll.

Wenn du es mit endgültiger Sicherheit wissen willst, frag einen dieser Ärzte, die diese Informationen teilen, doch mal selbst.

Lieben Gruß

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung

Hab mal ne Anzeige in ner Local Zeitung gesehen:

"Tschechin bietet Reinigungsdienste an. Jung, motiviert, faire Honorarvorstellungen".

2 Wochen später gabs dieselbe Anzeige wieder in der Zeitung, aber diesmal:

"Tschechin(verheiratet!) bietet Reinigungsdienste an. Jung, motiviert, faire Honorarvorstellungen".

Könnte derselbe Zusammenhang sein, bloss invertiert.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Verschiedene Funktionen im Beruf(Ersthelfen, SiBe)

Ist mir jetzt noch nicht besonders aufgefallen, aber es ist ja nichts ungewöhnliches. Viele schreiben es ja auch bei einer Bewerbung in ihren Lebenslauf. Kann je nach Branche positiv bewertet werden seitens des Arbeitgebers