Warum schmeckt man nichts wenn man sich die Nase zu hält?

2 Antworten

Das typische Aroma eines Gerichtes wird nur über die Sinneszellen der
Nase vom Gehirn wahrgenommen. Die so genannten Geschmacksknospen auf
der Zunge unterscheiden lediglich salzig, süß, bitter oder sauer. Es
gibt insgesamt 9.000 Geschmacksknospen, die sich auf dem Zungenrücken
befinden. Die Geschmacksknospen enthalten 30 bis 80 Rezeptorzellen.

Sie wandeln "Geschmack" in elektrische Impulse um und leiten diese über
Nervenfasern in der Zunge zum Gehirn. Süß wird vor allem von der
Zungenspitze wahrgenommen, salzig und sauer von den Zungenrändern und
bitter vom hinteren Teil der Zunge.

Dabei sind die Geschmacksknospen für bitter zehntausend Mal
empfindlicher, als die für "süß". Somit können rasch bittere Stoffe
wahrgenommenwerden, die oft giftig sind. Unter dem Dach der Nasenhöhle befindet sichdie Riechschleimhaut mit den Riechzellen. Die Riechzellen sind Nerven,

die Geruchsveränderungen in der Atemluft bemerken und an das Riechhirn
weitergeben.

So merkenwir, ob etwas gut oder schlecht riecht beziehungsweise gut oder
schlecht schmeckt. Schwillt die Schleimhaut der Nase bei einer Erkältung
an oder wird die Nase zugehalten, so ist der Weg für die Atemluft zu
den Riechzellen versperrt und man schmeckt kaum noch etwas, außer süß,
salzig, sauer und bitter. Also: Finger weg von der Nase, wenn’s gut
schmecken soll.

Quelle:http://www.wissen.de/raetsel/schmecken-und-riechen

Wenn man nichts riecht, schmeckt einem auch das Essen nicht. Hals-Nasen-Ohren-Ärzte, die sich auf Olfaktologie und Gustologie spezialisiert haben, also auf die Wissenschaften vom Riechen und Schmecken, schätzen, dass rund 90 Prozent der Sinneseindrücke während eines guten Essens nicht auf der Zunge entstehen, sondern ausschließlich von Geruchssignalen stammen.

Den Beweis dafür kann jeder in einem Selbstversuch erbringen. Man püriere jeweils Äpfel, Zwiebeln und Kartoffeln und versuche dann, sie am Geschmack zu unterscheiden – bei zugehaltener Nase und geschlossenen Augen. Das Ergebnis: Die drei Breie schmecken fast nach nichts, erst der Geruchssinn macht die Speisen unterscheidbar.

Die Zunge kann nur fünf Geschmacksrichtungen wahrnehmen: süß, sauer, salzig, bitter und "umami" (der zuletzt entdeckte Umami-Rezeptor registriert "fleischige" oder "herzhafte" Geschmackserlebnisse). Diese fünf Qualitäten schmecken wir zwar auch in Kombinationen miteinander. Doch selbst die größten Feinschmecker können sich nicht allein auf ihre Zunge verlassen. "Allein mit der Zunge schmecken Speisen und Getränke fade, und das Essen macht keinen Spaß", so die Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde.