Warum reden viele Ausländer so?

8 Antworten

Das ist

1. Einfärbung des Dialektes, in denen sie wohnen, in ihre Deutschkenntnisse.

Das gilt auch für Deutsche! Menschen aus Baden-Württemberg, Schwarzwald sprechen so in ihrem Dialekt: Aktuelle Beispiele, obwohl sie sonst Hochdeutsch reden könnten: Jogi Löw: er sagt  ischt statt ist. Der Bundesfinanminister Schäuble tut das auch.

2. Manche Länder haben kein "ch" in ihrer Aussprache. Sie spSprachrechen dann das ch als sch aus. Zum Beispiel Howard Carpendale hat am Anfang so gesprochen. In Englisch -seiner Muttersprache- gibt es kein ch. Französisch sprechende Menschen haben auch  kein ch. Sie sprechen es dann eher als sch aus. 

3. bei einigen ist es auch nur eine Marotte. Sie meinen, so interessanter zu sein.

Und es liegt auch an der Sprachkompetenz, es richtig zu lernen.

Den "ich" Laut gibt es in vielen Sprachen nicht. Das "sch" ist häufiger, kommt z.B. auch im Türkischen vor (wird da anders geschrieben). Russen sprechen das "ich" nicht als "isch", sondern mit einem hinten artikulierten "ch" aus (ach-Laut).

Es gibt einige typische Merkmale, je nach Sprache. Polen "entrunden" die Vokale, es gibt dort kein "ü", also "Grieß dich" statt "Grüß dich" oder "Kinstler" statt "Künstler" usw. Mit dem "ich" gibt es keine Probleme, Polnisch ist eine Sprache, die sehr viele Frikative hat.

Ungarn "öffnen" auch die auslautenden "e", also hört sich "Butter" eher wie "Buttär" an oder z.B. "Vatär" und "Muttär" usw.

Russen sprechen nicht nur die "ch" hinten, sondern "palatalisieren" auch, also z.B. "Medikamjente" (klingt wie "eingeschobene j").

Schweden "verschärfen" die s-Laute, es gibt im Schwedischen kein weiches s (und kein z wie im Deutschen, außer in Eigennamen).

Natürlich gibt es auch Leute, die so viel Übung im Deutschen haben, dass diese Effekte verschwinden. Deutsch hat einige Phoneme (ich, ü, ö, -er im Auslaut, pf, weiche s, und einige andere), die in zahlreichen Sprachen so nicht vorkommen.

Andererseits haben diese Sprachen auch wieder Phoneme, die bei uns nicht vorkommen. Schwedisch hat z.B. 17 verschiedene Vokale, und unterscheidet z.B. "hohe" und "tiefe" a-Laute.  

Leider ist es so, dass viele Menschen mit nicchtdeutscher Muttersprache mit dem Deutsch-Lernen aufhören, wenn sie ein Stadium erreicht haben, in dem sie problemlos verstanden werden. Es gibt z.B. in der Gastronomie oft Menschen mt italienischem oder thailändischem Hintergrund, die schon seit Jahren oder Jahrzehnten in Deutschland leben und arbeiten, aber manche deutschen Laute, darunter den Ich-Laut, nicht richtig aussprechen.

Mir fällt da ein Sketch mit Dieter Hallervorden im Thairestaurant ein, in dem die Kellnerin fragt: "Nis saaf, saaf oder esta saaf?", weil es eben im Thailändischen kein "ch", kein "sch" und keine Kondonantenhäufungen ("rf", "xtr") gibt.

Leider kümmern sich die (meisten?) LehrerInnen wenig oder gar nicht darum, ihren SchülerInnen die deutsche Sprache als Kombination aus Grammatik, Rechtschreibung, Stilistik und Aussprache beizubringen, so dass viele junge Menschen glauben "Wenn ich verstanden werde, ist mein Deutsch richtig".


ifyouwantblood  20.11.2020, 12:29

Das von den Asiastinnen ist doch süß!

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In Deutschland gibt es eine Region (ich weiß jedoch nicht, wo die genau ist), da werden "ch" und "sch" genau verkehrt herum ausgesprochen. Also sagt man dort zum Beispiel "schemich" anstatt "chemisch".

Wäre nett, wenn mich hier jemand aufklären könnte, welche Region das ist.


Dahika  22.07.2017, 19:25

Bei uns Kölsche heißt dat Schemisch.

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UnionJane  22.07.2017, 19:28
@Dahika

Okay?
Die Kölner, die ich bisher erlebt habe, sagen "meschanich".

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boppa  23.07.2017, 11:32
@manni94

Kommt beides vor - je nach "Bemühen" :-)

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UnionJane  22.07.2017, 19:08

Die von Dir beschriebene dialektale Besonderheit kenne ich aus dem Rheinland und speziell aus Köln.
Immer wieder ein Spaß, einen Ur-Kölner zu bitten, das Wort "mechanisch" auszusprechen.. :-D

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Dahika  22.07.2017, 19:31
@UnionJane

janz einfach. Meschanisch.  So jehört sisch dat.  So isset rischtisch.

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manni94  22.07.2017, 19:50
@Dahika

@Dahika:

Dann kommen die Leutschen mit dem ch-Fehler aus Eurer Ecke? Isch daschte immer, aus Balkanesien und aus Erdowahns Osmanischem Reisch?!


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boppa  23.07.2017, 11:31
@manni94

Das eine schließt das andere nicht aus.

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Volens  22.07.2017, 19:02

Kanzler Kohl kam aus Rheinland-Pfalz und sagte immer:
"Die Gechichte."

Aus der Ecke müsste das kommen.
Sind eben so die verschiedenen Mundarten.

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boppa  22.07.2017, 18:58

Das kommt bei Hessen vor, die sich bemühen, hochdeutsch zwischen "ch" und "sch" zu unterscheiden, dann aber die richtigen Stellen verwechseln. Sie haben es nicht von Kindheit an im Gefühl, deshalb passieren solche Fehler. - Wenn du einen Hessen ärgern willst, dann lasse ihn mal "griechisch-chinesische Freundschaft" sagen - das Ergebnis ist meist sehr lustig!

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manni94  22.07.2017, 19:39
@boppa

Isch (Ösi) hatte einen Freund in Hanau, der wurde von seiner österreischischen Schwiegermudda gebeten, ihr ein Paket nach Kirchdorf an der Krems/ Österreich zu schicken.

Das Paket kam wieder zu ihm retour, weil er es nach "Kirschdorf an der Kremm" adressiert hatte.

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Laute, die in einer anderen Sprache nicht vorkommen, sind im Erwachsenenalter schwer zu erlernen. Den deutschen "ch"-Laut gibt es in vielen Sprachen nicht.

Außerdem gibt es in Deutschland mehrere Dialekte, in denen es diesen Laut auch nicht gibt. Wenn Eltern und Schule nicht darauf achten, wachsen die Kinder dort mit "sch" statt "ch" auf. Auch wenn's uns "dursch und dursch" geht.

Es gibt ja übrigens auch Laute, die in unserer Sprache nicht vorkommen, wie z. B. das englische "th". Engländer oder Amerikaner erkennen Deutsche oft daran, dass sie ein "s" statt "th" sprechen. Das ist dann für sie sehr komisch, wenn "Mother" wie "Masser" und "Father" wie "Faser" klingt ...


manni94  22.07.2017, 18:56

Auch wenn's uns "dursch und dursch" geht.

Wo ist das bitte? Is das bei de Vabräscha aus Aschaffenbursch, die die Aschebescha schtählen?

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boppa  22.07.2017, 19:14
@manni94

Ja, auch in Aschaffenburg (in der Region heißt das "Aschebersch"). Auch in ganz Hessen und übrigens auch teilweise im Rheinland. Und in vielen anderen deutschen Regionen.

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