Warum nicht die FDP?

12 Antworten

Ich bin unparteiisch.

Dieses Jahr war mein erstes Wahljahr. Ich habe versucht eine Partei zu finden die zu ca. 70% auf mich passt. Das hat aber wirklich nicht gepasst.

Am ehesten würde ich mich als rechts konservativ bezeichnen. Allerdings hat man es da nicht einfach. Die AFD ist mir in manchen Dingen einfach viel zu radikal und die CDU zu weit links.

Die CSU würde perfekt auf mich passen, aber die kann man nur in Bayern wählen.

Mir war klar das die SPD und die CDU massig Wähler verlieren und die AFD die meisten davon abbekommt. Deshalb habe ich mich zuerst dazu entschieden die Opposition zu wählen.

Da mir einen Tag vorher immer noch keine Partei so wirklich gefallen wollte musste ich umdenken.

Mit SPD, Grünen und Linke haben wir linke Politik. Mit der CDU eher linksgerichtete Mitte, wenn man das so sagen kann. Die AFD bildet den rechten Flügel, den die CDU einfach offen gelassen hat. Also fehlte uns diesmal nur eine starke Mitte.

Deshalb habe ich die FDP gewählt. Eine Partei für die Mitte. Jetzt haben wir das, was es in jeder Politik geben sollte:

Linken Flügel, Mitte und rechten Flügel. Die letzten vier Jahre hatten wir ja fast nur links und das kann nur schaden.

Ich persönlich habe gesehen wie linksgerichtet die Medien und die Politik sind und wie gegen die AFD immer geschossen wird ist nicht richtig. Leute wie Anne Will und Co. sind denen nur übers Mundwerk gefahren, ohne sie mal wirklich ausreden zu lassen. Mit der CSU ist es ähnlich.

Fakt ist aber das diese Unsicherheit im Land durch die Flüchtlingskrise kommt. Das wir eine Rentenreform brauchen ist nichts neues, das wissen wir schon seit Jahren und mit fehlendem Personal ist es auch so. 

Aber die spülen alles nur herunter und treten alles nieder was nicht ihre Meinung teilt. Dabei behaupten die Linken das doch immer von den Rechten :-)

Die Nachrichten picken sich aus einer Rede einen Satz raus und stellen jeden in der AFD als rechtsradikal oder Nazi hin und das glauben die Leute alle auch noch. 

Vor allem ist mir neu, das rechts schlecht ist. Die Leute vergessen immer den Unterschied zwischen rechts und rechts radikal. Ohne rechts kein links und ohne rechts und links keine Mitte, ganz einfach.

Deshalb habe ich die FDP auch gewählt, weil links und recht wieder vorhanden sind.

Wenn man aber versucht alles rechte auszugrenzen, dann bekommt man irgendwann die Quittung und nicht in Form von Wahlniederlagen.

Drauf stimmen wir doch mal die Nationalhymne die am Tag der Deutschen Einheit so schön gesungen wurde an:

Einigkeit und Recht und Freiheit...


P.S: Ich bin wohl etwas vom Thema abgekommen :D



bellarodriguez 
Beitragsersteller
 21.10.2017, 20:22

Endlich mal einer, der sagt, dass rechts nicht Rechtsextremismus ist! Islam ist ja auch nicht gleich Islamismus.

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peoplelife  22.10.2017, 20:23
@bellarodriguez

Eben.

Das Abwägen fällt den Menschen allerdings durch die Medien und Internet zunehmend schwieriger. 

Sie informieren sich nicht mehr ausreichend selbst, sondern glauben einfach das was sie lesen uns sehen ohne es wirklich zu hinterfragen und sich Gegenstimmen anzuhören.

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Ich als Mitglied der Linkspartei halte nicht viel von der FPD.

Gesellschaftlich liberal? Toll, habe ich in meiner Partei auch. Wirtschaftlich liberal? Nein danke, Wirtschaftsanarchismus bzw Sozialdarwinismus kann ich in Zeiten, in denen der Kapitalismus und die daraus resultierende, riesige Schere zwischen Arm und Reich mehr und mehr zum Problem werden, sicher nicht brauchen.

Ich weiß, das sehe andere anders, was ich auch respektiere. Mein Fall ist die FDP nicht.


bellarodriguez 
Beitragsersteller
 21.10.2017, 20:52

Unterscheidet doch bitte die FDP 2013 von der FDP 2017! Es geht doch nicht um Ausbau des Reichtums der Reichen sondern um die langfristige Stärkung der deutschen Wirtschaft. Es hat doch keinen Sinn das Geld der ehrlichen Steuerzahler im deutschen Mittelstand in die ärmere Bevölkerung zu pumpen. Denen geht es kurze Zeit besser, aber das sind doch nicht die, die die Wirtschaft ankurbeln. Wir müssen langfristig denken und das ist einfach, ohne kompliziert soziales, gesellschaftliches oder ökonomisches Denken:
Der selbstständige Mittelstandshandwerker verdient mehr Geld durch Förderung und Entlastung, schafft damit Arbeitsplätze, reinvestiert das mehr verdiente Geld in neues Eigentum, egal ob privat oder gewerblich, unterstützt damit eine Mittelstandsfirma oder ein Unternehmen der oberen Zehntausend, beide zahlen auf das mehr-verdiente Geld Steuern, dazu noch auf die Reinvestition, investiert dann langfristig in Wohneigentum, welches die Altersarmut zurückgehen lässt, weil keine Mieten gezahlt werden müssen, dem Mittelstand und den oberen Zehntausend geht es wirtschaftlich sehr gut und durch die mehr gezahlten Steuern kann dann die Armut und die ärmere Bevölkerung unterstützt werden, welche ja bereits zusätzlich durch die Schaffung von Arbeitsplätzen durch bessere wirtschaftliche Lage des Mittelstands gefördert werden und das führt zum Wirtschaftsaufschwung. Dass die deutsche Wirtschaft dringend gefördert werden muss und sich in einem schlechten, immer schlimmer werdenden Zustand befindet, ist ja wohl klar. Das oben ist die einfache Erklärung eines 15 Jährigen Mädchens, die eventuell noch von einem genausoalten Jungen beeinflusst ist. Erklär mir bitte, wie man die Wirtschaft effektiver aufbauen kann, ohne dass der Mittelstand gefördert wird und dann entscheide ich mich vielleicht nochmal um. Bis ich wählen darf, ist ja noch ein bisschen hin, vielleicht beeinflusst du mich ja😊 Vielen Dank für deine ausführliche Antwort! Ich will die auch gar nicht kritisieren, jeder hat seine Meinung, sonst würde Politik ja auch nicht funktionieren, sondern ich will nur andere Meinungen, die auch weit gedacht sind, verstehen. Vielen Dank😇 Jetzt habe ich wieder viel zu viel geschrieben🙄
Liebe Grüße, Bella😘

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Premados  21.10.2017, 22:27

Respekt, du bist politisch schon ordentlich engagiert für dein Alter!

Ich bin 18 Jahre alter Erstwähler und studiere seit kurzem als Beamter im Justizdienst Rechtspflege. Ist also erst ein paar Monate her, dass ich selbst noch Schüler war :D

Erstmal vielen Dank für deine Antwort. Mein bester Freund hat die FDP gewählt, weil er sich - wie viele andere auch - von dem schrillen neuen Anstrich der FPD hat fangen lassen. Diese Partei hat sich aber nicht so großartig umgestellt, wie es vielleicht ihr (zugegebenermaßen sehr kluger und erfolgreicher Wahlkampf) suggeriert. Ich konnte meinen Freund ein paar Wochen nach den Wahlen glücklicherweise auf meine Seite ziehen. (muhaha)

„Mittelstand entlasten“ ist eine schöne Umschreibung dafür, dass die FPD in ökonomischer Hinsicht einen Nachtwächterstaat anstrebt. Sie wollen schlicht so wenige staatliche Eingriffe in die Wirtschaft wie möglich. Und wer soll ihr das zum Vorwurf machen? Sie haben sich Liberalismus auf die Fahnen geschrieben und dieser zieht sich wenigstens glaubhaft und konsequent durchs ganze Parteiprogramm. Trotzdem halte ich diesen Generalliberalismus für äußerst fehleranfällig, leicht zu missbrauchen und einfach zu kurz gedacht. Hierbei will ich auch noch darauf eingehen, dass du über mehr Steuern aufgrund einer stärkeren Wirtschaftsleistung gesprochen hast, welche wiederum ärmeren Menschen zugute kommen sollen. Mit „mehr“ Steuern bist du bei der FPD leider an der falschen Adresse. Entsprechend ihrer innerparteilichen „Staat, halt dich raus!“-Mentalität, setzen sich die Liberalen seit jeher gegen Steuererhöhungen und für Steuersenkungen ein. Staatliche Umverteilung? Fehlanzeige!

Der Kapitalismus ist meiner Meinung nach langfristig gesehen ein ungeeignetes System, da sich in ihm immer tiefer werdende menschliche Abgründe offenbaren. Der Mensch strebt stets den größtmöglichen eigenen Vorteil an.
Gewinnmaximierung heißt das in der BWL - habe ich Jahre lang in der Schule rauf und runter gebetet. Gut für das Individuum, Krebs für die gerechte Gesellschaft. Die FPD will genau diese naturgegebene, „asoziale“ Charakterschwäche des Menschen unterstützen, indem sie beispielsweise gegen den Mindestlohn ist. Klar, das obere 1% wird unermesslich reich. Aber was ist mit den restlichen 99%? Was bringen die monströsen Gewinne und vielen Jobs, die der Kapitalismus schafft einem Minijobber, der für 5€ die Stunde in ner Fabrik arbeitet? Glauben die Liberalen wirklich, dass ein „entlastetes“ mittelständisches Unternehmen aus reiner Großherzigkeit die Löhne erhöht? Das wäre ja schön blöd von den Managern - Stichwort Gewinnmaximierung. Die Löhne werden gerade so hoch genug gehalten, dass die Arbeiter nicht zur Konkurrenz abwandern. Langfristig wird die einzige Untergrenze für die Entlohnung von den Unternehmen da gezogen, wo die Menschen gerade so noch überleben können.

Schon jetzt ist die Kluft zwischen arm und reich unvorstellbar groß, auch hier in Deutschland. Dabei hat die Oberschicht so viel Kapital, dass sie nur einen fairen Beitrag abgeben müsste, damit jeder in der Gesellschaft in Würde leben kann. Die Linkspartei strebt hier einen bundesweiten Mindestlohn von 12€ an, in der Pflegebranche 14,50€ und es wird parteiintern über ein bedingungsloses Grundeinkommen von 1050€ im Monat für jeden debattiert. Finanzierbar wäre es.

Die Linke will ebenfalls die Mittelschicht entlasten - nämlich jeden, der monatlich unter 7100€ verdient. 7100€ - Das muss man sich mal vorstellen! Mit unserem Konzept werden sowohl Unter- als auch Mittelschicht entlastet, und das ganz ohne den (wohl nur in der Theorie funktionierenden) Kommunismus. Sozialismus heißt das Zauberwort. Jeder leistet entsprechend seines Kapitals einen fairen Beitrag an die Gesellschaft. Nicht so viel, dass Reiche in die Mittelschicht absinken - aber genug, damit Arme in die Mittelschicht aufsteigen. Verstehst du? Niemandem wird der Lebensstandard merklich gesenkt, lediglich der Lebensstandard der Unterschicht erheblich angehoben.

Natürlich respektiere ich als leidenschaftlicher Demokrat deine Ansichten vollumfänglich, aber ich muss sagen: Du bist 15. Du bist mitten in deiner ganz persönlichen Meinungsbildungsphase. Ohje, was ich vor ein paar Jahren noch für seltsame Ansichten hatte! Das wird sich auch bei dir noch ändern. Ich als Linker hoffe natürlich, dass es für dich in die linksliberale Richtung geht, verbunden mit einem anständigen Gerechtigkeitssinn. Viele junge Menschen sind politikverdrossen und interessieren sich dementsprechend auch kaum für Politik - dabei wäre das so wichtig. Freut mich, dass du dich in dem Alter schon mit Politik beschäftigst. Das ist ein gutes Zeichen für unsere Demokratie.

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Skeptizist  30.07.2020, 13:44
@Premados

Ich verstehe, dass die Vorstellung, die Reichen geben etwas ab, sodass die Masse zufrieden leben kann, verlockend klingt. Allerdings machen mir dabei zwei Dinge Sorgen:

1. Was ist das für eine Gesellschaft, in der man bestimmte Menschengruppen dazu zwingt, ihren Besitz abzugeben?

2. Viele von denen, welche jetzt arbeitslos und arm sind, sind Opfer von Ungerechtigkeiten und Kapitalismus. Aber bei vielen gibt es auch einen Grund für ihre Armut. Wenn jeder Hartz-IV-Empfänger von "den Reichen" 10.000 erhält, dann fährt bald die Hälfte von ihnen teure Autos und das Geld ist wieder weg. Sollen dann noch einmal alle Reichen etwas abgeben?

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Premados  30.07.2020, 14:01
@Skeptizist

Huch, was haste denn da für ne alte Antwort ausgekramt 😄
In meinem Sozialismus können Menschen gar nicht erst Milliardäre werden, die Schere zwischen arm und reich muss allgemein kleiner werden. Wie Dietmar Bartsch mal sagte:

Niemand braucht eine Milliarde Euro zum leben. Aber Milliarden Menschen weltweit brauchen soziale Gerechtigkeit, um in Würde leben zu können.

Das trifft den Nagel auf den Kopf.

Man muss nicht dauernd Leuten zwingen, etwas aufzugeben. Einmal ein grundlegender und nachhaltiger Wandel unserer Wirtschaftsordnung und viele dieser Probleme sind gelöst. Wenn man einfach mal eben so als einmalige Aktion alle Reichen über einer gewissen Grenze enteignet und allen Armen unter einer gewissen Grenze 10.000€ schenkt, bewirkt das nachhaltig natürlich gar nichts - habe ich aber auch gar nicht vorgeschlagen.

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Ich finde sie auch gut, da bei unserer Chancengleichheit der Markt das Geld Gerecht an die Leute verteilt und die Leute es verdient haben für ihre Arbeit entsprechend belohnt zu werden, statt deutlich ärmer zu werden wegen Leuten, die weniger Arbeit (oder sogar garnichts) für die Gesellschaft leisten. Zwar finde ich sie etwas zu liberal, doch zu weit lehnt sie sich jetzt auch nicht aus dem Fenster. Absolut wählbar und meienr Meinung nach keine Bonzenpartei.

1. Ich halte von der FDP nicht viel, was erneut bei der Niedersachsen Wahl deutlich wurde. Trotz des klares Regierungsauftrages der SPD, weigert sich die FDP einer Ampelkoalition und strebt auch im Land eine Jamaika Koalition an, obwohl alle potentiellen Jamaika-Partner die Wahl verloren haben.

Für die FDP gibt es nach wie vor nur die CDU als Koalitionsoption. Die Liberalen scheuen die sozialliberale Koalition wie der Teufel das Weihwasser und zwingen die SPD und CDU in eine Große Koalition, was die extremen Rechten der AfD am Ende des Tages stärken wird.

Eine Partei, wie die FDP, die nicht dazu bereit ist Verantwortung zu übernehmen, hat im Parlament nichts verloren, genauso wenig wie die AfD, die auch auf Fundamentalopposition setzt.

2. Obwohl die FDP 2013 mit 4,8% abgewählt wurden war, hat sie sich seitdem nicht verändert. Die großen Reformen und das neue Denken bleiben am Ende das alte. Die gleiche neoliberale Politik wie sie seit 82 betrieben wird.

3. Das Scheitern liberaler Politik in anderen Staaten. Schau dir doch mal die USA an. Die haben einen liberalen Wohlfahrtsstaat, ein liberales Waffenrecht und kaum regulierende Gesetze für Banken und Großkonzerne. Die Folge: Massenverelendungen, Protestwahlen (siehe Trump) und eine nicht mehr vorhandene Mittelschicht. Von der katastrophalen Umwelt mal ganz zu schweigen.

Der Liberalismus ist, wie der Sozialismus in der DDR, gescheitert. Wir angeln uns von Wahl zu Wahl in der Hoffnung, die großen Friedensprojekte EU und den Euro, gleichsam der NATO, irgendwie noch gegen Populisten verteidigen zu können.

Deutschland und Europa geht es schlecht. Und die Liberalen haben in den letzten Jahrzehnten Hand dafür angelegt, dass es so ist, wie es kommen musste.

Wenn sich der Liberalismus nicht in sozialer Ausprägung neu erfindet, wird er untergehen. Angefangen mit Macron bishin zur FDP.

Nur der Sozialliberalismus wird Zukunft haben.

4. Opporstunismus

Vielen Liberalen geht es nicht darum das Land zu verbessern, sondern sich selbst zu bereichern. Sie haben keine Prinzipien, kaum Inhalte und sind wenig flexibel. Eine solche Partei braucht unser Land nicht mehr. Ich war schon immer der Meinung, dass die FDP seit der Jahrtausendwende ausgedient hat.


bellarodriguez 
Beitragsersteller
 21.10.2017, 20:51

Unterscheidet doch bitte die FDP 2013 von der FDP 2017! Es geht doch nicht um Ausbau des Reichtums der Reichen sondern um die langfristige Stärkung der deutschen Wirtschaft. Es hat doch keinen Sinn das Geld der ehrlichen Steuerzahler im deutschen Mittelstand in die ärmere Bevölkerung zu pumpen. Denen geht es kurze Zeit besser, aber das sind doch nicht die, die die Wirtschaft ankurbeln. Wir müssen langfristig denken und das ist einfach, ohne kompliziert soziales, gesellschaftliches oder ökonomisches Denken:
Der selbstständige Mittelstandshandwerker verdient mehr Geld durch Förderung und Entlastung, schafft damit Arbeitsplätze, reinvestiert das mehr verdiente Geld in neues Eigentum, egal ob privat oder gewerblich, unterstützt damit eine Mittelstandsfirma oder ein Unternehmen der oberen Zehntausend, beide zahlen auf das mehr-verdiente Geld Steuern, dazu noch auf die Reinvestition, investiert dann langfristig in Wohneigentum, welches die Altersarmut zurückgehen lässt, weil keine Mieten gezahlt werden müssen, dem Mittelstand und den oberen Zehntausend geht es wirtschaftlich sehr gut und durch die mehr gezahlten Steuern kann dann die Armut und die ärmere Bevölkerung unterstützt werden, welche ja bereits zusätzlich durch die Schaffung von Arbeitsplätzen durch bessere wirtschaftliche Lage des Mittelstands gefördert werden und das führt zum Wirtschaftsaufschwung. Dass die deutsche Wirtschaft dringend gefördert werden muss und sich in einem schlechten, immer schlimmer werdenden Zustand befindet, ist ja wohl klar. Das oben ist die einfache Erklärung eines 15 Jährigen Mädchens, die eventuell noch von einem genausoalten Jungen beeinflusst ist. Erklär mir bitte, wie man die Wirtschaft effektiver aufbauen kann, ohne dass der Mittelstand gefördert wird und dann entscheide ich mich vielleicht nochmal um. Bis ich wählen darf, ist ja noch ein bisschen hin, vielleicht beeinflusst du mich ja😊 Vielen Dank für deine ausführliche Antwort! Ich will die auch gar nicht kritisieren, jeder hat seine Meinung, sonst würde Politik ja auch nicht funktionieren, sondern ich will nur andere Meinungen, die auch weit gedacht sind, verstehen. Vielen Dank😇 Jetzt habe ich wieder viel zu viel geschrieben🙄
Liebe Grüße, Bella😘

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verreisterNutzer  21.10.2017, 21:17
@bellarodriguez

Und was genau unterscheidet die FDP von 2013 mit der von heute? Mehr als das Logo hat sich nicht geändert. Dasselbe Programm und dieselben Personen wie 2013 - da stimmen selbst die Alteingesessenen FDPler zu.

Für eine Partei die Eigenverantwortung und Leistung hochhält hat sie in den letzten vier Jahren erstaunlich wenig geleistet. Ohne den von der FDP gehassten starken Staat und ihren staatlichen Förderungsgeldern wäre diese Partei nun in der Bedeutungslosigkeit.

"Es hat doch keinen Sinn das Geld der ehrlichen Steuerzahler im deutschen Mittelstand in die ärmere Bevölkerung zu pumpen."

Doch hat es. Damit sorgt man für weitesgehende Chancengerechtigkeit. Man gibt den Menschen eine Chance sich aufzuraffen sich entsprechend ausbilden zu lassen und zum Wohlstand zu finden. Außerdem lebt man ein Leben in Würde, Freiheit und Selbstbestimmung. Wir alle sind uns einig, dass keiner von uns mit Hartz 4 leben könnte, insbesondere die Liberalen nicht.

Auch die Kinder, die in arme Familien reingeboren werden haben mit mehr staatlicher Fürsorge für die ganze Familie ebenfalls die gleichen Startchancen wie Kinder aus wohlhabenden Familien. Kinderarmut prägt einem das ganze Leben. Diese gilt es zu beseitigen. Arme Kinder bleiben meistens arm und Reiche reich.

Vergleich das Leben der Bürger doch wie das Gesellschaftsspiel Monopoly. Wenn jeder die gleichen Startbedingungen erhält (damit das gleiche Startkapital (Chancengerechtigkeit)) hat jeder die gleiche und faire Chance das Spiel zu gewinnen.

Doch das Spiel funktioniert eben nicht, wenn jemand sich mit ein, zwei Mark abspeisen lässt, während der andere das halbe Kapital des gesamten Geldes besitzt. Mit ein, zwei Mark lässt sich eben keine Straße kaufen und so kann man auch nicht investieren um auch langfristig Gewinne einzustreichen und Vorsorge treffen zu können. So auch die Realität in der wir leben.

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Für mich persönlich ist mein absoluter Favorit momentan die FDP.

Das ist doch völlig okay, wenn du reich bist und/oder dir ein Hotel gehört. ;)

Jedoch hat sich bei der Frage niemand, trotz der 10,7%, die sie erreicht haben, zur FDP geäußert, weder positiv noch negativ.

Die FDP ist eine Klientel-Partei, die bevorzugt von Leuten gewählt wird, die weder internet-affin sind, noch sich in Kreisen, wie etwa diesem Forum, bewegen.

Die enormen Schwankungen ergeben sich aus dem "geglückten Populismus", etwa, wenn die Partei mal wieder "massive Steuersenkungen" versprach; oder, wie dieses Mal, als "Protest gegen die Alternative für Deutschland".

Deshalb meine Frage: Was haltet ihr von der FDP und warum scheint sie für viele gar nicht erwähnenswert zu sein?

Die FDP ist eine Klientel-Partei, die sehr spezielle Interessen vertritt und im Übrigen den demokratischen Diskussionsprozess durchaus bereichert. Insofern begrüße ich ihre Existenz, betrachte sie aber nicht als Partei, die "regieren" sollte. 

Das gilt umso mehr, als die Erfahrung der letzten knapp 70 Jahre, von denen die meiste Zeit (gut 70 % davon) in der Regierung "gestaltend mitgewirkt" hat, zeigt, dass zunehmende Staatsverschuldung, zunehmende Armut, zunehmende Altersarmut, zunehmende Kinderarmut, zunehmender Niedriglohnsektor, Milliardendefizite bei Investitionenserfordernissen, klamme Länder- und Kommunenhaushalte, ultimativ gierige Konzerne und Banken, jahrzehntelange milliardenschwere Steuerhinterziehungen, die dann im Handstreich amnestiert werden, Deutschland als eine der wichtigsten "europäischen Steueroasen"... (die Liste könnte noch eine ganze Weile fortgesetzt werden) ... nicht unbedingt das ist, was ich im Hinblick auf das Erbe, das ich eines Tages meinen Kindern weiterreichen soll, als "erfolgreiche Arbeit" bezeichnen würde. 

Aus der Sicht der FDP, die ihre Klientel bedient, und deren Klientel auch tatsächlich massiv profitiert und immer reicher wird, sieht das zwar durchaus anders aus; doch ich betrachte es im gesamtgesellschaftlichen Zusammenhang; nicht aus der Perspektive des Klientels dieser Partei.

warum scheint sie für viele gar nicht erwähnenswert zu sein?

Besuche einfach die richtigen Veranstaltungen. Dort wird ausführlich über die FDP gesprochen. Für den "Durchschnitts-Michel" ist es hingegen schlicht keine erwähnenswerte Partei: Sie sind weder reich, noch werden sie viel erben, noch besitzen sie ein Hotel ... sie sind schlicht nicht das passende Klientel dieser Partei; auch, wenn sie sich gern bei einigen Themen populistisch aufbläst.


bellarodriguez 
Beitragsersteller
 21.10.2017, 20:50

Unterscheidet doch bitte die FDP 2013 von der FDP 2017! Es geht doch nicht um Ausbau des Reichtums der Reichen sondern um die langfristige Stärkung der deutschen Wirtschaft. Es hat doch keinen Sinn das Geld der ehrlichen Steuerzahler im deutschen Mittelstand in die ärmere Bevölkerung zu pumpen. Denen geht es kurze Zeit besser, aber das sind doch nicht die, die die Wirtschaft ankurbeln. Wir müssen langfristig denken und das ist einfach, ohne kompliziert soziales, gesellschaftliches oder ökonomisches Denken:

Der selbstständige Mittelstandshandwerker verdient mehr Geld durch Förderung und Entlastung, schafft damit Arbeitsplätze, reinvestiert das mehr verdiente Geld in neues Eigentum, egal ob privat oder gewerblich, unterstützt damit eine Mittelstandsfirma oder ein Unternehmen der oberen Zehntausend, beide zahlen auf das mehr-verdiente Geld Steuern, dazu noch auf die Reinvestition, investiert dann langfristig in Wohneigentum, welches die Altersarmut zurückgehen lässt, weil keine Mieten gezahlt werden müssen, dem Mittelstand und den oberen Zehntausend geht es wirtschaftlich sehr gut und durch die mehr gezahlten Steuern kann dann die Armut und die ärmere Bevölkerung unterstützt werden, welche ja bereits zusätzlich durch die Schaffung von Arbeitsplätzen durch bessere wirtschaftliche Lage des Mittelstands gefördert werden und das führt zum Wirtschaftsaufschwung. Dass die deutsche Wirtschaft dringend gefördert werden muss und sich in einem schlechten, immer schlimmer werdenden Zustand befindet, ist ja wohl klar. Das oben ist die einfache Erklärung eines 15 Jährigen Mädchens, die eventuell noch von einem genausoalten Jungen beeinflusst ist. Erklär mir bitte, wie man die Wirtschaft effektiver aufbauen kann, ohne dass der Mittelstand gefördert wird und dann entscheide ich mich vielleicht nochmal um. Bis ich wählen darf, ist ja noch ein bisschen hin, vielleicht beeinflusst du mich ja😊 Vielen Dank für deine ausführliche Antwort! Ich will die auch gar nicht kritisieren, jeder hat seine Meinung, sonst würde Politik ja auch nicht funktionieren, sondern ich will nur andere Meinungen, die auch weit gedacht sind, verstehen. Vielen Dank😇 Jetzt habe ich wieder viel zu viel geschrieben🙄

Liebe Grüße, Bella😘

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Unsinkable2  21.10.2017, 21:03
@bellarodriguez

Unterscheidet doch bitte die FDP 2013 von der FDP 2017!

Gern. Wenn sie sich denn unterscheiden ließe. Doch außer einem Wechsel an in der Partei-Spitze gibt es keine Unterschiede zwischen "diesen beiden Parteien".

Auch der aktuelle Partei-Chef (2017) ist beispielsweise der gleichen Ansicht, wie alle seine Vorgänger: Der Mangel in der Pflege liegt nur daran, dass es zu wenig private Investitionen in der Pflege gibt; nicht jedoch daran, dass die bereits (2011 unter der FDP) erfolgte massive Privatisierung der Pflege diese nachhaltig negativ beeinflusst hat.

Auch der aktuelle Partei-Chef (2017) ist beispielsweise der gleichen Ansicht, wie alle seine Vorgänger (vor 2013), dass die Armen einfach nur mehr sparen und mehr Alterssicherung bei privaten Versicherungen anlegen müssen, wenn sie mehr Rente haben wollen.

Es geht doch nicht um Ausbau des Reichtums der Reichen sondern um die langfristige Stärkung der deutschen Wirtschaft.

Nochmals, bellarodriguez: Die FDP hat fast 70 Prozent der Regierungszeit in der Bundesrepublik mitgestaltet. Wann soll denn "die langfristige Stärkung der deutschen Wirtschaft" deiner Ansicht nach endlich beginnen? 

Oder ist sie nur Selbstzweck? Denn "die Wirtschaft" ist über all die Jahre immer reicher geworden. Und auch hier gilt: Auch der aktuelle Partei-Chef (2017) ist der gleichen Ansicht, wie alle seine Vorgänger (vor 2013): Er glaubt trotz Milliardengewinnen in der Wirtschaft und der nach wie vor fehlenden Durchgriffs-Wirkung auf die Arbeitnehmer - immerhin liegt der Reallohn auch und gerade dank der FDP heute auf dem Niveau von 1994 - an den Trickle-Down-Effekt. 

Na gut: Ob er wirklich selbst daran "glaubt" oder ob nur seine von ihm vertretenen Interessenten wollen, dass er diesen Anschein erweckt, kann man nicht eindeutig sagen. 

Fakt ist jedoch: Die FDP von 2017 ist genau die gleiche FDP, wie die von vor 2013. Es gibt zwar einen neuen FDP-Führer; doch die Partei wiederholt die gleichen Fehler, die schon Westerwelle machte; nur noch krasser. Und sie vertritt die gleiche Politik, die die Bundesrepublik unter maßgeblicher Führung der FDP zum diesem gigantischen Berg an Schulden und Investitionsstaus geführt hat. 

Denn der aktuelle Partei-Chef (2017) ist, genau wie alle seine Vorgänger (vor 2013), der Ansicht, dass "Steuerüberschüsse", wie er sie verortet, in Form von Steuersenkungen verfrühstückt werden sollen. Das ändert zwar nichts an der Haushalts-Katastrophe. Aber es bringt der Partei populistische Stimmung und damit Stimmen. Das wusste schon der Vorgänger von Linder.

Also nochmals: Ich würde sie ja wirklich gern unterscheiden. Es gibt aber keine Unterschiede. Es wurden nur ein paar Namen ausgetauscht. Der Rest ist geblieben, was er war.

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Unsinkable2  21.10.2017, 21:30
@bellarodriguez

Der selbstständige Mittelstandshandwerker verdient mehr Geld durch Förderung und Entlastung, schafft damit Arbeitsplätze, reinvestiert das mehr verdiente Geld in neues Eigentum, egal ob privat oder gewerblich, 

Den Traum von der Reinvestition träumt die FDP seit Jahrzehnten. Zumindest offiziell in der Propaganda. Und bis heute ist er nicht nur nicht wahr geworden: 

Er ist sogar tendenziell rückläufig. Und das, weil die FDP der mittelständischen Wirtschaft in den Rücken gefallen ist: Heute sind "Aktiengewinne" sehr viel lukrativer als Investitionen in die Wirtschaft. 

Damit hat die FDP - ich muss es immer wieder betonen - ihrem Klientel auftragsgemäß hervorragend gedient: Jenen Reichen, die mit Vorliebe "ihr Geld arbeiten lassen", weil sie Wert auf hohe (nicht "langfristige", sondern "hohe") Renditen legen.

Der Mittelständler jedoch, der irgendwann mal seinem Sohn die Firma vererben will, hat seit Jahrzehnten zunehmend ein Problem mit der FDP: Banken erwürgen ihn. Sein Überleben hängt immer mehr von Banken und immer weniger von der Auftragslage am Markt ab. Selbst gut laufende mittelständische Firmen werden von den Banken zerschlagen und zerstört, wenn sie etwa durch Eingliederung der zerstörten Betriebe, also etwa der Konkursmasse, in aktien-wirksame Unternehmen Profite an der Börse wittern.

dem Mittelstand und den oberen Zehntausend geht es wirtschaftlich sehr gut und durch die mehr gezahlten Steuern kann dann die Armut und die ärmere Bevölkerung unterstützt werden

Die Mittelschicht schrumpft seit Jahrzehnten. Auch das ist ein Verdienst der FDP. Nicht allein der FDP. Aber auch der FDP.

Und was die Steuer-Verteilung betrifft: Du sagst, die FDP will einen Almosen-Staat aufbauen. Dem kann ich durchaus zustimmen. Denn durch die Umverteilung der Lasten in den vergangenen Jahrzehnten - von einst an der Stärke gemessenen Lasten zu jetzt überproportional auf die Schultern der Arbeitnehmer und kleinen Unternehmen verteilten Lasten - hat die FDP in der Tat massiv mitgeholfen, die Schere zwischen Arm und Reich immer weiter aufzuspannen.

In diesem Zusammenhang sei erwähnt, dass ausgerechnet Steuerhinterzieher bevorzugtes Klientel der FDP sind. Wohl nicht ganz ohne Grund, nicht wahr?!

Dass die deutsche Wirtschaft dringend gefördert werden muss und sich in einem schlechten, immer schlimmer werdenden Zustand befindet, ist ja wohl klar.

Ist es das? Der "deutschen Wirtschaft" geht es blendend. Nur sind Marktanteile und Gewinne ziemlich ungleich verteilt. Und auch die Förderungen der Wirtschaft erreichen alljährlich insgesamt - also direkt und indirekt - Milliardensummen. Doch während etwa Konzerne von der steuerfinanzierten Konzern-Förderung für FuE massiv und in Milliardenhöhe profitieren, bleiben für die KMU kaum ein paar Krümel über. 

Und das, obwohl sie 72 Prozent aller deutschen Arbeitsplätze stellen; und nicht - wie die Konzerne und die großen "Mittelständler" zusammen - nur 18 Prozent.

Auch das ist eine der zentralen Leistungen der FDP; deren Eliten nach ihrem Abschied aus der Politik dann auch dankbar in den Konzern-Vorständen und -Aufsichtsräten aufgenommen werden. 

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Das oben ist die einfache Erklärung eines 15 Jährigen Mädchens, die eventuell noch von einem genausoalten Jungen beeinflusst ist.

Okaaaaayyyyyy ... du weißt es also einfach nur noch nicht besser?

Dann lasse es mich so sagen: Das, was du schreibst, ist eine tolle Theorie. Nur ist die FDP so ziemlich die schlechteste Partei, um diese Theorie umzusetzen. Denn sie hat es 45 Jahre lang versucht. 

Und das Ergebnis kannst du dir heute überall anschauen: Größter Niedriglohnsektor Europas, 2,5 Millionen Kinder in Armut (Die meisten davon sind schon froh, wenn sie EIN WARMES ESSEN am Tag bekommen. Nicht in der Dritten Welt. Hier in Deutschland.), seit gut 25 Jahren stagnierende Reallöhne, obwohl die Preise immer weiter steigen, 2 Billionen Euro Staatsschulden. 130 Milliarden Euro fehlen in den Kassen des Staates, damit er wenigstens die notwendigsten Reparaturen an Schulen, Krankenhäusern und Straßen machen kann, ... (die Liste ist wirklich laaaaaaaang) ...

... und all das hat die FDP maßgeblich mitzuverantworten.

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