Hi,
in unserem Programm zur Europawahl steht dazu ein längerer Absatz, der auch auf die von dir aufgeworfenen Fragen eingeht. Ja, das BSW setzt sich für Familienbetriebe und die heimische Landwirtschaft ein. Hier der Absatz (Seite 11-12):
Für eine Landwirtschaft zum Wohl von
Mensch, Tier und Umwelt
Die EU-Agrarpolitik muss stärker national und
regional ausgerichtet werden. Landwirtschaft
dient zuerst der Ernährungssicherung im
eigenen Land.
(Frei)Handelsabkommen wie das Mercosur, die
Agrarprodukte umfassen, die auch in Europa
produziert werden können, lehnen wir ab. Das
Gleiche gilt für die Spekulation mit Lebensmit-
teln und Boden. Grundlagen des Lebens wie
Boden und Wasser sind keine Ware, sondern
öffentliche Güter. Eine Preisstabilität sowohl
für Landwirte als auch für Konsumenten muss
einerseits durch Marktmachtbegrenzung von
Agrar- und Lebensmittelkonzernen und
andererseits durch Schutzzölle auf Agrargüter-
Importe erreicht werden.
Wir setzen auf regionale Wirtschaftskreisläufe mit
kurzen Lieferwegen. Nicht nur Landwirte, sondern
alle in diesem Bereich Beschäftigten müssen von
ihrer Arbeit leben können. Dabei brauchen wir
mehr dezentrale kleine und mittlere Unternehmen
wie Molkereien, Schlachtereien und Lebensmittel-
läden. Das bringt die Landwirte nicht nur auf
Augenhöhe mit den Verhandlungspartnern der
Lebensmittelverarbeitung und des Verkaufs und
sorgt für gerechte Preise, sondern stärkt auch
den ländlichen Raum.
Der Erhalt von Agrarfläche hat dabei Priorität.
Bei Umweltauflagen sind die Landwirte einzu-
beziehen und Kompromisse durch angemessene
Übergangszeiträume und Förderungen zu finden.
Ein Desaster wie bei der Umsetzung der EU-
Nitratrichtlinie durch die Düngegesetzgebung
muss verhindert werden.
Was wir wollen:
- Eine Landwirtschaftspolitik im Interesse
der Verbraucher, die unsere Landwirte vor
großen Agrarkonzernen schützt, lokal
aus gerichtet ist und zu Tier- und Umwelt-
schutz beiträgt.
- Eigenversorgung und regionale Produk-
tion, Verarbeitung und Vermarktung mit
stabilen Preisen für Landwirte und Konsu-
menten: Marktmachtbegrenzung, Förderung
von regional verankerten kleinen und mittle-
ren Unternehmen, verlässliche Herkunfts-
und Regionalkennzeichnung.
- Verbot von Spekulation mit Lebens-
mitteln und mit Boden: Boden sollte
in erster Linie für ortsansässige Landwirte
zur Verfügung stehen und muss bezahl-
bar sein.
- Lebensmittel- und Pflanzen schutz-
mittel sicherheit durch transparente,
unabhängige Verfahren, die dazu dienen,
weniger schädliche und erschwingliche
Produkte zu erhalten.
- Förderung einer tierwohl- und umwelt-
gerechten Tierhaltung durch flächen-
gebundene Haltung, die Futterproduktion
und Mistverwertung in regionale Nährstoff-
kreisläufe integriert, einheitliche und verbind-
liche Tierhaltungskennzeichnung, Förderung
von Weidetierhaltung durch Unterstützung
von Herdenschutzmaßnahmen und Förde-
rung der Imkerei.
- Angemessene und unbürokratische
Förderung von umwelt-, boden- und
klimaschonenden Agrartechniken und
Anbausystemen
- Ablehnung von Agrogentechnik,
keine Patente auf Leben, freier Nachbau von
Saatgut.