Warum nennt man alte Bücher "Schinken"?

9 Antworten

Das Wort Schinken bezeichnet ursprünglich das „Bein“ im Sinne von „Knochen“. Gemeinsam mit „Schenkel“ stammt es von der indoeuropäischen Wurzel [s]keng für „schief, krumm“ ab (vermutlich wegen der Krümmung des Oberschenkelknochens). Der Name der Krankheit Skoliose (des „Buckels“) ist gleichen Ursprungs. Mit „Schinken“ im übertragenen Sinn werden seit dem 18. Jahrhundert alte, schwere, damals in Schweinsleder gebundene Bücher bezeichnet, der Begriff wird aber auch scherzhaft für wuchtige Gemälde, die „Ölschinken“, verwendet, in ähnlichem Sinne für alte Kinofilme – und schließlich für das Gesäß.


..weil der Lederband damals der um die Bücher war, mit dem Alter speckig wurde.. ;-)

Vielleicht, weil Schinken viel wiegen und dicke Bücher auch ;)

Wahrscheinlich, weil ein guter Schinken auch alt ist und "reifen" muss. Oder es hat etwas mit dem braunen Einband alter Bücher zu tun.

Mit Verlaub: Wer sich je die Frage gestellt hat, warum mächtig in die Jahre gekommene Bücher auch „alte Schinken“ genannt werden, findet eine mögliche Erklärung ab kommenden Sonntag im Kloster Bentlage. Dort sind sie aufgereiht und ausgestellt, die „alten Schinken“. Und einer dieser Schinken ist kostbarer als der andere.

Kostbar, weil diese Bücher einzigartig und somit teuer sind. Und auch aus kultureller Sicht sind sie kostbar, weil sie als Zeitzeugnisse einen tiefen Einblick in das Denken, das Leben und in die Spiritualität längst vergangener Jahrhunderte gewähren. Zugeklappt haben die bibliophilen Kostbarkeiten tatsächlich etwas von einem Schinken. Sie sind ebenso, groß, schwer und kompakt wie die Schweinskeulen, die die Bauern früher zum Räuchern über das Herdfeuer gehängt haben. Dazu der über Holz gezogene, dunkelbraune Ledereinband – auch farblich gleichen die alten Bücher einem geräucherten Schinken. Selbst im Innern der Bücher geht es „tierisch“ weiter. Denn unsere Vorfahren haben lange nicht auf Papier, sonder auf Pergament geschrieben, also auf bearbeiteten Tierhäuten. Gott sei Dank – denn die gegerbten Tierhäute sind robuster als Papier und haben die Jahrhunderte oft ohne großen Schaden überdauert. Mehrere bibliophile Kostbarkeiten werden am Sonntag, 29. August, im Kloster Bentlage – geschützt in speziellen Vitrinen – zu sehen sein. Sie sind Teil der Ausstellung zum 800-jährigen Jubiläum des Kreuzherrenordens. Die Kreuzherren gründeten einst das Kloster in Bentlage.

http://www.gn-online.de/?artikelid=380315&n=%E2%80%9EAlte+Schinken%E2%80%9C+im+Kloster+Bentlage&PHPSESSID=1bb2016a225509d1ed1da86619c2d669


mbmama  09.12.2010, 19:14

grins

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