Warum muss man bei Elkos auf die Polung achten und warum explodieren sie wenn man es nicht tut?

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Grundmaterial der Elektrolytkondensatoren ist das Anodenmetall, das bei Aluminium-Elektrolytkondensatoren aus einer Aluminiumfolie und bei Tantal- und Niob-Elektrolytkondensatoren aus feinkörnigem Metallpulver besteht. Die Aluminiumfolie wird elektrochemisch aufgeraut, das Tantal- und Niob-Pulver wird gepresst und gesintert. Beide Male entsteht eine aufgeraute Anode, deren Oberfläche deutlich größer als die einer glatten Oberfläche ist. Diese Oberflächenvergrößerung ist ein wichtiger Faktor, der zur relativ hohen spezifischen Kapazität der Elektrolytkondensatoren gegenüber anderen Kondensatorfamilien beiträgt.

Die Spannungsfestigkeiten dieser Oxidschichten sind recht hoch. Dadurch arbeiten Elektrolytkondensatoren mit äußerst dünnen Dielektrika. Da man mit der Formierung außerdem jede gewünschte Spannungsfestigkeit gezielt erreichen kann, variiert diese Dicke der Oxidschicht auch noch mit der Nennspannung des späteren Kondensators, so dass bei den niedrigen Spannungen in der modernen Elektronik die Möglichkeit, dünne Schichten zu realisieren, ausgenutzt wird. Das äußerst dünne Dielektrikum ist der zweite wichtige Faktor, der zur relativ hohen spezifischen Kapazität der Elektrolytkondensatoren gegenüber anderen Kondensatorfamilien beiträgt.

Falschpolung, zu hohe Spannung oder Rippelstrom-Überlastung zerstören das Dielektrikum und damit den Kondensator. Die Zerstörung kann katastrophale Folgen (Explosion, Brand) nach sich ziehen.

Aufgrund des inneren Aufbaus bildet sich nur bei der richtigen Polung eine isolierende Schicht zwischen den beiden Polen.

Bei falscher Polung gibt es einen Kurzschluß weil die isolierende Schicht abgebaut wird. Durch den Kurzschluß fließt ein hoher Strom der den Kondensator erhitzt und explodieren lässt.