Warum mögen es manche nicht bemitleidet zu werden?

14 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet

Jeder Mensch hat seine eigene Art mit Kummer, Schmerzen oder auch mit dem Verlust eines geliebten Menschen umzugehen. Dazu gehört dann auch, dass eben auch Menschen nicht bemitleidet werden möchte. Das muss man akzeptieren und sich dann nicht aufdrängen.


AchsoJaStimmt 
Beitragsersteller
 16.11.2017, 17:25

Aber warum möchte man das nicht? Das ist alles was ich wissen will.

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BarbaraAndree  16.11.2017, 17:30
@AchsoJaStimmt

Das liegt in der Natür eines jeden. Ich gehöre z.B. dazu. Wenn ich krank bin oder als  meine beste Freundin verstorben ist, dann ziehe ich mich zurück, will niemanden sehen und erhole mich dann langsam alleine von meinen Schmerzen. Oft ertrage ich auch keine körperliche Berührung, wie z.B. in den Arm nehmen. Wenn das Schlimmste überstanden ist, "taue" ich wieder auf. 

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AchsoJaStimmt 
Beitragsersteller
 23.11.2017, 17:16

Und ist es schlimm wenn man bei sowas getröstet werden will?

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BarbaraAndree  24.11.2017, 15:27
@AchsoJaStimmt

Nein, ist es nicht, aber nicht jeder Mensch ist unbedingt dafür empfänglich  - wie ich schon beschrieben habe.

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Hi!

Es gibt ja ganz unterschiedliche Situationen, in denen man bemitleidet werden kann.
Vom Zusammenstoß mit der Kommode bis zu einem Schicksal, dass Dir das Leben schwer macht kann man überall bemitleidet werden.

Aber warum wollen manche denn nicht, dass man sie bemitleidet?

Auch das kann verschiedene Gründe haben, der häufigste Grund ist allerdings, dass manche als Kämpfer dastehen möchten und Mitleid nun mal auf Schwäche hindeuten kann, wenn man darauf eingeht.

Es gibt Leute, die wollen für ihr "Kämpfer-Ich" bewundert werden und Mitleid gibt da leider keine Pluspunkte. ;-)

Nachfragen beantworte ich gerne.

LG und schönen Abend noch.
GD


cvereeee  25.11.2017, 23:32

Sehr schöne Antwort weiter so

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Viele Leute möchten stark sein und sehen von anderen bemitleidet zu werden als Schwäche an.


AchsoJaStimmt 
Beitragsersteller
 16.11.2017, 17:22

Und warum soll das eine Schwäche sein?

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Mir ist in den letzten Jahr einiges über mich selbst klar geworden. Ich vermute schon länger etwas in die Richtung von ADS zu haben. Und ich bin mir sicher das ich Depressiv bin.

Das letzte das ich möchte ist Mitleid, meine Probleme erscheinen mir nicht schlimm genug das ich bei anderen solche Gefühle verantworten muss.

Vielleicht ist dies nur extrem empatisch (oder ein minderwertigkeitskomplex) von mir. Aber es würde mich belasten zu denken das ich anderen Leid verursacht habe.

In dem Sinne ist es (für mich) Selbstschutz nicht Bemitleidet werden zu wollen.

Und ich bin mir sicher irgend jemand wird jetzt antworten oder denken "such dir Hilfe" und allein der Gedanke das jemand dies macht beschäftigt mich während ich dies schreibe und auch danach.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Ganz einfach: diese Menschen befinden sich in tiefer Trauer oder haben ein hohes Leid und müssen aber ihr Leben weiterleben. In dieser Situation hast du einmal die Möglichkeit immer wieder an deiner schrecklichen Situation zu Verzweifeln, in negative Gedanken zu verfallen, alles zu dramatisieren und somit niemals aus diesem tiefen Loch rauszukommen. Oder du hast die Möglichkeit nach vorne zu gehen und positiv zu denken und mit deinem Leben, trotz des Schicksalsschlag weiterzumachen. Das ist eine Strategie in der du deine Gedanken in Griff haben musst. Wenn du dann die Stärke hast das zu schaffen und ständig kommen Menschen zu dir, die dann Mitleid mit dir haben, dich immer wieder daran erinnern, wie schrecklich deine Situation ist, dann glaubst du das irgendwann wieder selbst oder denkst "wenn alle so viel Mitleid mit mir haben, dann muss meine Situation ja wirklich schlimm sein" und die negative Gedankenspirale fängt evtl wieder an und du fällst wieder in das tiefe Loch. Also besser man gibt diesen Menschen höchstens Mitgefühl aber kein Mitleid, denn das manövriert sie außerdem in eine Opferrolle, die ihnen ihrw Stärke und Resilienz abspricht.