Warum leuchten LED's nach dem ausschalten weiter?
Ich wollte fragen, warum LED's nach dem ausschalten trotzdem noch leicht weiter leuchten, ich hab schon bisschen was darüber gelesen... aber ich verstehe es immer noch nicht. Hab auch gelesen, dass das weiterleuchten normal sei, bei meiner LED ist dass halt so, dass wenn ich sie mit der Fernbedienung ausschalte, dann leuchtet sie weiterhin noch sehr Schwach. Aber wenn ich sie mit Alexa ausschalte, dann leuchtet da plötzlich gar nichts mehr. Warum ist dass so? Also warum leuchtet sie durch Ausschaltung mit der Fernbedienung immer noch leicht aber mit Alexa dann gar nicht mehr?
Danke im voraus für eure Antworten.
4 Antworten
Das beruht auf induktiven bzw. kapazitiven Effekten. die im Kabel parallel verlaufendeden Adern wirken wie ein Kondensator. Das bedeutet, dass auch wenn der Schalter ausgeschaltet ist, ein kleines Bisschen Strom fließen kann. Das ist in der Regel so wenig, dass man das nicht bemerkt, auch wenn man die Klemme anfasst. Da so eine LED aber auch schon mit den kleinsten Strommengen das Leuchten beginnt...
In Fachkreisen kennen wir das als "Blindaufladung" Bessere Leuchten bzw. Leuchtmittel haben um dem entgegen zu wirken ein sogenanntes RC-Glied eingebaut. das ist eine Reihenschaltung aus einem Kondensator und einem Widerstand.
der Effekt mit dem Nachglühen tritt übrigens stärker auf, wenn wir eine Wechselschaltung haben. also 2 Lichtschalter an beiden Eingängen vom Raum, mit denen man das Licht an oder auschalten kann.
Dass Blindaufladung generell ungefährlich ist, stimmt so nicht ganz. bei einer freigeschalteten 110 kV Hochspannungsleitung von 1 km Länge können da schon mal 8000 Volt bei bis zu 20 Ampere zusammen kommen! Ob die Zahlen stimmen, kann ich nicht genau sagen, aber es reicht auf jeden Fall um jemanden zu töten.
Deshalb werden solche Leitungen, wenn daran gearbeitet wird, nach dem Freischalten auch nahe der Arbeitstelle geerdet.
https://www.youtube.com/watch?v=8_mbpCBOOTI
lg, Anna
Das beruht auf induktiven bzw. kapazitiven Effekten. die im Kabel parallel verlaufendeden Adern wirken wie ein Kondensator.
Nein, diese Erklärung würde für Glimmlampen (wie sie in einfachen Phasenprüfern verwendet werden) zutreffen.
LED's leuchten aber nur sichtbar, wenn ein Strom von einigen Milliampere fließt. Der ist aber ausreichend, um aufgeladene, parallel laufende Kabel praktisch sofort zu entladen.
ach ja, wenn du sagen wir eine 5adrige Leitung hast, die für eine Wechselschaltung vorgesehen ist. auf einer Ader dauerhaft strom, auf der anderen eben nicht, dann überträgt sich die Leistung kapazitiv zwischen den beiden Leitern. das liefert genügend Energie um die LEDs zum Leuchten zu bewegen.
ich wollte mit dem Video nur andeuten, dass die kapazitive Übertragung im großen Maßstab auch duchaus gefährliche AUsmaße annnehmen kann.
lg, Anna
Der Vergleich hinkt auf langer Strecke aber gewaltig. Schon deshalb, weil allein die Wege bei einer LED-Schaltung zu kurz sind, sodass kapazitiver oder induktiver Einfluss auf die Schaltung =0 ist. Dabei ist nicht einmal berücksichtigt, das es sich hier um sehr kleine Spannungen handelt, mit noch kleineren kapazitiven oder induktiven Werten, die ebenfalls gegen 0 gehen werden.
idR werden LED's über ein Netzteil betrieben. Schon deshalb, weil LED's Gleichspannung benötigen statt Wechselspannung. Damit LED's eine relativ saubere Gleichspannung erhalten, wird die Wechselspannung geglättet. Dafür werden Kondensatoren benutzt.
Wenn die gleichgerichtete Wechselspannung ansteigt, speichert ein Kondensator die elektrische Energie. Sinkt die gleichgerichtete Wechselspannung wieder, gibt der Kondensator die elektrische Energie wieder an die LED's ab.
Werden die LED's mit dem Netzteil abgeschaltet, erhalten die LED's immer noch Gleichspannung, weil der Kondensator die LED's noch immer mit Spannung versorgt. Erst mit der Zeit ist auch die Energie des Kondensator erschöpft und die LED's gehen ganz aus.
Werden die LED's aber erst nach dem Netzteil abgeschaltet, fehlt schlagartig die Energie und die LED,s leuchten auch nicht mehr nach.
Soviel zum Prinzip. Jetzt wäre noch genau zu klären, wie deine LED's verschaltet sind.
Die Siebelkos speichern doch nicht Energie für die ganze Nacht! Das sind geringe Ströme über die Entstörkondensatoren. Das Glimmen verschwindet sofort, wenn man allpolig abschaltet. Habe selber u. A. mehrere 50W-LED-Fluter, da ist das direkt nachvollziehbar.
Das schwache Weiterleuchten hat nichts mit irgendwas Entladen zu tun, sondern beruht auf schwache Ströme durch kapazitive Vorgänge im Netzteil (Entstörkondensatoren). Wenn Du die LEDs richtig, also zweipolig vom Netz trennst, leuchten sie nicht mehr.
das ist auch nicht ganz richtig.
Netzteile transformieren die 230V Wechselspannung auf oft 12V herunter.
Wenn LED's gegenphasig parallel geschaltet werden, leuchtet bei einer Halbwelle der Wechselspannung die eine LED, bei der anderen Halbwelle die andere.
Durch die gegenphasige Beschaltung wird keine der LED's in Sperrrichtung eine zu große Spannung bekommen.
Wer aber beschaltet seine LED's so? (Ich mache das so, weil ich die Probleme kenne).
Um das zu umgehen, wird Gleichspannung benutzt. Die sollte aber um ein Flackern zu verhindern "gesiebt" werden. Die dafür benutzten Kondensatoren haben eine relativ hohe Kapazität und genau die sorgt eine gewisse Zeit noch nach dem Ausschalten für Spannung, um die LED's noch leuchten zu lassen.
Als Nebenwirkung sorgen die bei Schaltnetzteilen auch für eine Entstörung.
Die Siebelkos speichern doch nicht Energie für die ganze Nacht! Das sind geringe Ströme über die Entstörkondensatoren. Das Glimmen verschwindet sofort, wenn man allpolig abschaltet. Habe selber u. A. mehrere 50W-LED-Fluter, da ist das direkt nachvollziehbar.
Entstörkondensatoren sind nie Elkos, die sind nicht gut für hohe Frequenzen, die die Netzteile erzeugen. Entstört wird mit Wickelkondensatoren, die alle Pole HF-mäßig kurzschließen, auch ggf. gegen PE.
offensichtlich haben viele der heutigen Entwickler doch kein richtiges Studium absolviert. Da werden LED's einfach parallel geschaltet. Wussten die nicht, dass die alle beim gleiche Spannungswert in den steilen Bereich übergehen müssen? Die mit der niedrigsten Spannung wird überlastet, fällt aus und es findet sich wieder eine, die dann überlastet sind. Wie viel Tausend LED-Verkehrs-Ampeln mussten schon entsorgt werden?
So ist es auch verstellbar, dass Kondensatoren zur Funkenlöschung über Relais-Kontakte gelegt werden, für ein anschließendes Schaltnetzteil dieser geringe Strom noch für das Nachleuchten ausreicht.
Ich kann aus der Ferne nicht nachsehen oder messen. Auch meine oft benutzte Lösung, hinter solchen Schaltungen 100kOhm zwischen Phase und Erde, erscheint hier nicht angebracht.
offensichtlich haben viele der heutigen Entwickler doch kein richtiges Studium absolviert. Da werden LED's einfach parallel geschaltet. Wussten die nicht, dass die alle beim gleiche Spannungswert in den steilen Bereich übergehen müssen? Die mit der niedrigsten Spannung wird überlastet, fällt aus und es findet sich wieder eine, die dann überlastet sind. Wie viel Tausend LED-Verkehrs-Ampeln mussten schon entsorgt werden?
Also bei allem Respekt, aller Wertschätzung: Das glaube ich Dir nun wirklich nicht... LEDs die parallel geschaltet werden, sind im harmlosen Fall verschieden hell, im schlimmsten Fall nur einmal kurz ganz hell. Sowas könnte man doch gar nicht verkaufen. Es sei denn, die haben doch Einzelvorwiderstände oder integrierte Stromkonstanter.
dass Kondensatoren zur Funkenlöschung über Relais-Kontakte gelegt werden, für ein anschließendes Schaltnetzteil dieser geringe Strom noch für das Nachleuchten ausreicht.
Das wiederum wäre denkbar, sofern Relais verwendet sind.
LEDs die parallel geschaltet werden, sind im harmlosen Fall verschieden hell, im schlimmsten Fall nur einmal kurz ganz hell.
Von dieser Sorte habe ich Strahler mit 24 LED's. Als Arbeitsplatzbeleuchtung nicht brauchbar, die flackern.
In Berlin wurden Verkehrsampeln auf LDE umgerüstet. Nach kurzer Zeit waren die von einer konstant leuchtenden Fläche zur einem Flickenteppich geworden.
Da wollte man wohl die Vorwiderstände für jede einzelne LED sparen. Glücklicherweise wurden die aber Gruppen von LED's mit je einem Widerstand gebildet, wodurch man eine rote Ampel an den wenigen nicht ausgefallenen LED's erkennen konnte. Jetzt findet man hin und wieder mal eine einzelne nicht leuchtende LED, da muss man aber schon genau hinsehen.
Ich wohne in Berlin... mit Auto. 😉 Mir sind jedenfalls noch keine so defekten Ampeln aufgefallen. Woher nimmst Du Dein Wissen über diese Ampelkonstruktionen? Ich könnte mir höchstens vorstellen, dass LEDs auf einem Wafer so identisch sind, dass sie nicht pro LED einen Widerstand brauchen.
dass LEDs auf einem Wafer so identisch sind, dass sie nicht pro LED einen Widerstand brauchen.
das dachten die Entwickler wohl auch. Es geht ja auch längere Zeit gut, aber dann ...
Woher nimmst Du Dein Wissen über diese Ampelkonstruktionen?
das ist nur meine Vermutung. An meinen oben erwähnten Strahlern habe ich nicht leuchtende SMD-LED abgelötet und getestet, die waren nicht defekt. Andere hatten die Spannung zu weit abgesenkt, die wirken ja wie Z-Dioden.
Die Beobachtungen in Berlin und Umgebung liegen jetzt auch schon einige Jahre zurück. Da habe ich mehrere Meldungen an das zuständige Straßenverkehrsamt gemacht.
Weil die Kondensatoren im Netzteil sich erst langsam entladen. LEDs leuchten von sich aus exakt keinen Augenblick länger, als Strom durch sie fließt.
Dann müßte das Nachleuchten immer geringer werden, wird es ja aber nicht.
Ach ja? Leuchten die ewig nach?
Kann auch passieren, dass die schlagartig nach ein paar Sekunden ausgehen. Das hängt dann von der Elektronik ab, die hinter den Kondensatoren ist. Oder auch von den Leuchtdioden selbst. Die haben häufig einen sehr engen Spannungsbereich, in dem sie funktionieren. Mal angenommen, der liegt bei 2,7 V ± 0,3 V und dabei fließen zwischen 24 und 30 mA (übliche Werte) und sie haben eine Strombegrenzerschaltung davor zu liegen (kann auch in die LED integriert sein, ist aber selten. Liegt die Spannung über 3 V und erreicht der Strom damit die Obergrenze von 30 mA, schlägt die Strombegrenzung zu. Die tatsächliche Spannung an der LED steigt nicht weiter, auch wenn man extern eine höhere Spannung anlegt. Fällt die Spannung unter 2,4 V schaltet die LED fast schlagartig aus. Bei 2,4 V läuft sie noch, bei 2,3 V ist zappenduster. Im Spannungsbereich von 3 V nach unten bis 2,4 V werden die LEDs erst einmal ein wenig dunkler, dann sind sie fast schlagartig aus.
Wirklich "nachleuchtende" LEDs gibt es nur für sehr viel Geld für ganz spezielle Zwecke. Da ist dann ein wenig Leuchtstoff mit in der Ummantelung. Die Ummantelung ist bei solchen LEDs auch ein wenig trübe (was allerdings nicht zwangsläufig auf eine nachleuchtende LED hinweist). Nachleuchtende LEDs haben allerdings auch den Nachteil, dass sie nicht für schnelle Schaltzwecke genutzt werden können, da der Leuchtstoff zu träge ist.
Bei Allem was Du schriebst: Habe selber verschiedene LEDs, auch solche 50Watt-Fluter. Die glimmen die ganze Nacht ohne Unterlass, es sei denn, ich trenne sie zweipolig vom Netz, dann sind sie sofort duster.
Deine Beschreibung beweist nur, dass nicht die LEDs "nachglimmen". Da trennt das Netzteil ganz offensichtlich nicht vollständig und verballert trotz "ausgeschaltet" unnötig Strom. Wahrscheinlich nicht viel, unnötig aber trotzdem.
Genau, nur mit dem Nebeneffekt, dass dadurch ein paar Mikroampere doch noch in die LEDs gelangen. Dass die LEDs ganz schwach leuchten ist doch klar zu sehen.
Werde mal experimentieren, die Entstörkondensatoren herausnehmen, PE trennen usw.
Unsinn. Was hat das mit einer LED-Leiste zu tun.