Warum lernt unser Gehirn im Alter nicht mehr in dieser Geschwindigkeit?

Das Hauptproblem sei nicht das Gehirn, sondern die Motivation: „Mit zunehmendem Alter fordern wir unser Gehirn immer weniger, bei Vielen sinkt die Lernbereitschaft. “ Wichtige Anreize wie ein höheres Einkommen oder die berufliche Karriere entfallen meist mit der Rente.

Das kann man so eigentlich nicht sagen. Das Gehirn reagiert da ähnlich wie ein Muskel: Gut trainiert, funktioniert es gut, trainiert man nicht, findet eine "Erschlaffung" statt und die Leistung lässt stetig nach.

Als Kind und junger Mensch lernt man zwangsläufig täglich dazu, denn alles ist neu und sehr vieles passiert zum ersten Mal. Daher ist das Gehirn maximal trainiert und "auf zack". Ältere Menschen tun oftmals überwiegend Dinge, die sie schon oft getan haben (der gleiche Beruf mit gleichen Abläufen, kein Erlernen neuer Fähigkeiten). Daher haben sie zwar im Gegensatz zu jungen Menschen Routine und Erfahrung, wenn sie allerdings nicht aktiv darauf Wert legen, Neues zu erlernen, finden weniger neue Verknüpfungen statt. Will der ältere Mensch dann auf einmal etwas Neues lernen, muss er erst einmal das Lernen wieder trainieren. Das geht, denn unser Gehirn bleibt lebenslang plastisch, das heißt, es lässt sich lebenslang verändern. Gut trainierte Hirne lernen rascher, aber auch ein nicht so gut trainiertes Gehirn lernt, es dauert halt nur länger.

Weil die Fähigkeit neue neuronale Vernetzungen (Neurogenese) zu bilden ab dem 20 Lebensjahr abnimmt.

Dem ist nicht so. Forschungen belegen, dass das Lernen bzw die Lerngeschwindigkeit nicht vom Alter abhängig ist, sondern von der Leistung des Arbeitsgedächtnis, welches man gezielt trainieren kann und vom vorhandenem Wortschatz

Solange man keine neurologischen Erkrankungen hat muss die Lerngeschwindigkeit im Alter nicht abnehmen. Es ist alles eine Frage der Übung.