Warum legen Stichlinge während der Fortpflanzung im Vergleich zur Forelle wesentlich weniger Eier ab?

1 Antwort

Hej Allgemeinok,

zum einen ist ein laichreifes Stichlingsweibchen deutlich kleiner als eine laichreife weibliche Forelle.

Zum anderen legt ein Stichlingsweibchen seine Eier in ein Nest, wo diese anschließend vom Männchen nicht nur bewacht, sondern auch gepflegt, d. h. u. a. durch Fächeln mit Sauerstoff versorgt werden. Deswegen reicht dieser Art schon eine relativ geringe Anzahl an Eiern, um eine bestandserhaltende Schlupfrate gewährleisten zu können.

Forelleneier genießen eine solche Brutpflege nicht. Die Schlupfrate ist abhängig von der Verfügbarkeit und Wahl des optimalen Laichsubstrates, der erforderlichen Sauerstoffversorgung durch das durch das Lückensystem der Kiesbetten strömende Wasser und eine geeignete Wassertemperatur. Ihre Ansprüche sind deutlich höher als die der Stichlingseier. Die Gelege werden nicht von den Elterntieren derart gepflegt, dass die Sauerstoffversorgung stets ausreicht. Sand und Schwebstoffe können das Lückensystem daher verstopfen. Die Eier sind benthischen Fraßfeinden ausgesetzt. Die frisch geschlüpften Larven werden nicht von den Elterntieren bewacht, sondern bei Gelegenheit sogar gefressen. Insofern werden für eine Bestandserhaltung höhere Eizahlen benötigt.

Bei Fischarten, die ihre Eier ungeschützt auf den Grund legen oder gar einfach in das Freiwasser ablaichen, treten noch deutlich höhere Eizahlen auf. Ein Beispiel dafür anhand mariner Arten unter dem folgenden Link:

http://www.ecomare.nl/de/lexicon/organismen-d/tiere/fische/fischbiologie/fortpflanzung-von-fischen/

Liebe Grüße

Achim