Warum lassen nicht-religiöse Menschen ihre Kinder beschneiden, auch wenn keine medizinische Notwendigkeit vorliegt?
Ich kenne nur diese 2 Gründe: Religion und Medizinische Notwendigkeit
Was sind andere?
Ich habe mal von jemandem etwas über Hygiene gelesen, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass jemand dafür seinem Kind an den Genitalien rum schneiden lässt?
Was ich im Kopf hätte, wäre, dass das eine Art psychologisches „Trauma Weitergeben“ ist. Dass zB Menschen, die selbst als Kind misshandelt wurden, ihre eigenen Kinder misshandeln ist bekannt und leider so. Was meint ihr? Hygiene? „Trauma Weitergeben“? Oder was ganz Anderes?
Das mit dem Misshandeln war ein Beispiel für „Trauma Weitergeben“
21 Stimmen
10 Antworten
Für mich gibt es für diese unfreiwillige Verstümmelung der Genitalien von minderjährigen Jungen keinen triftigen Grund. Selbst medizinisch sollte in der heutigen Zeit bei den allermeisten Fällen eine andere Lösung als dieser radikale Schritt möglich sein.
Die Operation ist im Erwachsenenalter genauso problemlos durchzuführen wie im Kindesalter, allerdings wäre es dann freiwillig und dann würden es auf einmal nicht mehr alle machen, bei denen es vorher zwangsweise umgesetzt wurde, was wohl den Befürwortern nicht so zusagen würde...
Nicht reversible Verstümmelungen am Körper sollten nach meinem Verständnis nur bei gegebenen medizinischen Gründen bei Minderjährigen durchgeführt werden dürfen. Alles andere entspricht nicht dem im Artikel 2 des Grundgesetzes der Bundesrepublik Deutschland gewährleisteten "Recht auf Leben und körperliche Unversehrheit..."
Hygiene als Argument ist hier in der heutigen Zeit bei all den Möglichkeiten der Körperreinigung und Aufklärung nur ein vorgeschobener Grund, der vielleicht mal vor hunderten von Jahren gegeben gewesen sein könnte. Auch von der Optik finde ich nicht, dass ein Penis dadurch irgendwie schöner aussähe.
Wer sich selber beschneiden lassen will, wenn er volljährig ist, der sollte das Recht dazu haben und dann auch tun, aber bitte eben freiwillig!
Das Trauma weitergeben ist oft gar nicht so weit hergeholt, auch wenn "offiziell" natürlich immer religiöse oder "hygienische" Gründe vorgeschoben werden.
Die Hygiene mag ein Grund sein, wenn man im Urwald wohnt oder in der Wüste wo es kein Wasser und keine Dusche gibt.
Männer bzw Jungen sind aber nicht grundsätzlich zu dumm um zu lernen wie man sich richtig wäscht - auch unter der Vorhaut, daher muß an kleinen Kindern auch nichts abgeschnitten werden.
Und grade für Jungen in der Frühpubertät ist eine Beschneidung oft traumatisch, auch wenn es eventuell betäubt wurde. Alleine schon, daß häufig die Verwandschaft dem Ereignis beiwohnt und die Verstümmelung feiert und die Kinder in spezielle Kostüme gesteckt werden...
https://www.google.com/search?q=beschneidungsanzug
Zudem werden Beschneidungen aber nach wie vor auch ohne Betäubung durchgeführt, vor allem bei Säuglingen. Die Nachschmerzen über mehrere Tage muß das Kind aber auf jeden Fall aushalten.
Beschneidungen sollten meiner Meinung nach grundsätzlich Erwachsenen vorbehalten sein, genauso wie andere medizinisch nicht notwendige Schönheitsoperationen oder Tattoos auch. Grade wo es um die Amputation des sensibelsten Körperteils im Intimbereich geht, und diese OP sich nicht mal ansatzweise wieder rückgängig machen lässt sondern einfach einen lebenslangen massiven Gefühlsverlust bedeutet. Deswegen macht man das ja auch bevorzugt bei kleinen Kindern - die können dann nicht vergleichen und man hofft, das sie nie rausfinden werden um wieviel man sie gebracht hat.
Sogenannte medizinische Gründe wie eine Vorhautverengung lassen sich auch ohne eine Amputation lösen - daher gibt es in meinen Augen keinen vernünftigen Grund an den Genitialien eines Kindes rumzuschnibbeln.
Viele Grüße von Andrea aus Dortmund (Piercerin & Bodymodderin seit 1989)
Da stimme ich dir zu. Beschneidung ja, aber erst ab 18 freiwillig. Wenn nicht unbedingt notwendig.
Zum Thema Trauma: Eine Frau, (Muslima??) schrieb mal, dass ihr Mann bei jeder Erektion Schmerzen bekommt, die evtl durch die Beschneidung ohne Betäubung entstanden sind. Ob es so gewollt ist, dass evtl GV nur zum Zeugen gemacht wird? Sonst per Schmerz zu unterlassen bzw eingeschränkt werden sollte?
Es sind nur Gedanken, die niemand beantworten wird.
Früher wurden auch Jungs Beschnitten, um die von der Kirche verböhnte SB einzudämmen.
Soweit ich weiß, war Beschneidung gar nicht so selten.
Hygiene, gesundheitliche Vorteile, besseres Aussehen.
Und dein Argument mit Trauma weitergeben ist der größte Schwachsinn
Aus kultureller Sitte.