Warum lässt die Sonne Schnee oder Eis auch bei strenger Kälte tauen?
Folgendes ist mir schon mehrmals aufgefallen: Es hat am Vortag geschneit. In der Nacht war der Himmel sternenklar und die Temperatur ist auf unter -10C gefallen. Sobald am nächsten Morgen die Sonne herauskommt, lassen bereits die ersten Sonnenstrahlen den Schnee auf dem Dach schmelzen, während es immernoch strengen Frost hat. In diesem Winter hatten wir einmal -20C in der Nacht. Auf dem Dach war ganz viel Reif und einige Wassertropfen waren festgefroren. Am nächsten Morgen ist die Sonne früh rausgekommen. Nach wahrscheinlich nichteinmal 10 Sekunden war der Reif weg und die Tropfen flüssig.
Mir ist bewusst, das die Sonne nur wegen dem UV-Licht "warm" ist. Aber ist das wirklich so stark, dass selbst bei strenger Kälter in der Sonne immernoch Plustemperaturen herrschen und die vorherige Lufttemperatur garkeinen Einfluss hat, auch wenn es noch so kalt ist?
2 Antworten
"Aber ist das wirklich so stark, dass selbst bei strenger Kälter in der Sonne immernoch Plustemperaturen herrschen und die vorherige Lufttemperatur garkeinen Einfluss hat, auch wenn es noch so kalt ist? "
In der "Sonne" herrschen natürlich "plus Temperaturen", das ist ja unabhängig davon wie kalt es hier ist ;)
Ist die Luft ausreichend kalt und trocken, was bei -10 bzw -20 Grad der Fall ist, passiert es das das gefrorene Wasser sublimiert, also direkt vom festen in den gasförmigen Zustand übergeht. Man kann das gerade morgens beobachten, wenn Dächer "dampfen".
Es gibt auch noch weitere Faktoren, die dafür sorgen das auch bei Minustemperaturen das Eis schmilzt.
Als Stichwörter empfehle ich dir folgendes zu googlen:
Sublimation, Kondensationspunkt, Taupunkt, Partialdruck von Wasser
das die Sonne nur wegen dem UV-Licht "warm" ist.
ist natürlich Unsinn. Nur die Wärmestrahlung der Sonne kann einen Körper merklich aufwärmen und nicht deren Lichtstrahlung.
Schnee und Reif auf Hausdächern wird je nach Heizungsart von der darunter liegenden Warmluft of stark aufgewärmt und aufgetaut. Dazu bedarf es oft gar keiner Sonne oder äußerer Kaltluft.
Natürlich wird auch Schnee trotz seiner hohen Lichtreflexion (durch die weiße Farbe) wie jeder Körper unter Sonnenbestrahlung erwärmt. Wenn der Schnee (oder das Eis) dabei Temperaturen über 0°C erreicht, schmilzt er, aber keinesfalls bei niedrigeren Temperaturen (ohne Salzbeimischung oder dergl.). Es kann auch nicht sein,
dass selbst bei strenger Kälter in der Sonne immernoch Plustemperaturen herrschen
"Strenge Kälte" ist kein physikalischer Begriff. Und die Luft hat im freien Umfeld von etwa 100 m überall die gleiche Temperatur, weil sie ständig in Bewegung ist und dabei die Temperatur räumlich angleicht. Die Lufttemperatur ist an sonnigen und schattigen Plätzen gleich, weil sich die Luft bewegt. Unbewegte Körper wie Eis, Schnee, Wände, Thermometerkörper, Hauswände oder Menschenhände nehmen unter Sonnenbestrahlung nach kurzer Zeit eine höhere Temperatur an als im Schatten. Deshalb zeigt das Thermometer unter Sonnenbestrahlung eine zufällige Temperatur an, die meistens weit von der Lufttemperatur abweicht und zu keinerlei meteorologischer Aussage taugt.
Der Schnee kann also auch "bei strenger Kälte", sagen wir einmal bei Lufttemperaturen von weit unter 0°C, unter anhaltender starker Sonnenbestrahlung Temperaturen von über 0°C erreichen und deshalb schmelzen oder auch verstärkt sublimieren. Die Luft bleibt dabei so kalt wie sie ist.