Warum kommt es zu keinem Kurzschluss wenn die Elektro Hauptzuleitung im Keller voll mit Wasser steht?
3 Antworten
Leitungswasser ist ein sehr schwacher elektrischer Leiter, nahezu ein Isolator. Damit ist bei einer Kellerüberschwemmung an der Elektroinstallation normalerweise kein Kurzschluss zu erwarten. Die Wirkung konnte ich z.B. bei der Hamburger Flutkatastrophe 1962 hinreichend beobachten. Zum Vergleich: Kupfer hat rund die milliardenfache elektrische Leitfähigkeit von Leitungswasser (wie auch Regenwasser oder Oberflächenwasser).
Natürlich gibt es auch hier mancherlei beachtenswerte Grenzfälle. Brandgefährlich können z.B. elektrische Verteiler- und Schaltanlagen werden, in die monate- oder jahrelang Wasser einsickert oder tropft. Da können anhaltende winzige Kriechströme zwischen den Kontakten Metallbrücken aufbauen, die zu Funkenflug führen. In meinem Umfeld drang vor 70 Jahren unbemerkt Kondenswasser in die zentrale Verteilung einer holzverarbeitenden Fabrik. Die brannte nachts vollständig ab.
Die Leitung ist rundum isoliert. Problematisch ist es, wenn z.B. Steckdosen oder Verteilerkästen unter Wasser sind.
Nicht zwingend. Ein FI-Schutzschalter würde auslösen, sofern einer vorhanden ist. Eine Sicherung dient aber nur dem Leitungsschutz, demnach muss ein viel höherer Strom fließen, bis diese auslöst.
Achso, also bei diesem Fall wo die NH-Sicherung (?) vor dem Haus nicht auslösen sollte, würde ich einen Stromschlag erleiden. Der FI-Schutzschalter sitzt erst in der Unterverteilung. Würde also nichts von dem Fehlerstrom im Keller mitbekommen, oder?
Gerne.
Und aus dem genannten Grund verwendet die Feuerwehr auch solche Spannungsprüfer, ehe ein Keller ausgepumpt wird:
https://leitstelle.kuhn-fachmedien.de/2018/07/18/spannungspruefer-fuer-strom-im-wasser/
Ja, doch. Wenn der Sicherungskasten unter Wasser steht, ballern sie raus.
Nein, nicht unbedingt. Wasser leitet rel schlecht. Selten kommen ausreichend hohe Kurzschlussströme zusammen, um Sicherungen auskösen zu lassen, die als corgelagerte Sicherungen zudem auch noch recht hoch ausgelegt sind.
Hallo Pennere, da ballert gar nichts.
Um einen 16 Ampere Leitungsschutzschalter auszulösen, müssen einige Minuten lang im nachgeordneten Stromkreis mehr als 16 Ampere fließen.
Wasser ist nicht niederohmig genug um den nötigen Auslösestrom fließen zu lassen.
Hallo Penner, wenn dir das was bringt die Kupplung zu fluten, dann wird dich keiner aufhalten.
Hat da bitte der 30 mA Fehlerstromschutzschalter ausgelöst (30 Milliampere genügen zwischen L1 und PE/Schutzleiter) oder der Leitungsschutzschalter (hier braucht es 16 Ampere die von Phase L1 zum Nulleiter fließen)?
Okay, aber sobald das Wasser im Sicherungskasten eine Verbindung zwischen den Leitern herstellt, fliegt die Sicherung vor dem Haus oder?