Warum können so viele Menschen nicht mit ihrer Vergangenheit abschließen?
Hey :) Ich kenne es von mehreren Personen in meinem Umfeld, dass sie einfach nicht mit ihrer Vergangenheit abschließen können.
Letztens erst erlebt: Ein erwachsener Mann erzählt von einer peinlichen Situation aus der Kindheit - anstatt darüber zu lachen (Kindern passieren nun mal Missgeschicke, es war nichts Tragisches), sieht er verbittert zurück und hat daraus Schlüsse für sein ganzes Leben gezogen.
Ein Mädchen hängt einer alten Freundin hinterher und begründet ihre damals unglückliche Zeit mit der Person. Anstatt es zu vergessen sucht sie auf Facebook nach Informationen über sie und beschäftigt sich mit dem, was die alte Freundin jetzt macht.
Ein Nächster sieht Familienstreits von damals als Grund dafür, heute nicht "normal" sein zu können.
Aber bei aller Liebe: Die wenigsten von uns haben doch eine strahlend schöne Vergangenheit. Jede unserer Geschichten wird doch von dem einen oder anderen Schatten getrübt - und das ist ja auch völlig in Ordnung. Nur warum bleiben so viele gedanklich in dieser Zeit hängen? Klar denkt man darüber nach, was früher passiert ist. Natürlich sieht man Dinge von damals als Ursache dafür, wie man heute ist, keine Frage, ist ja auch so.
Aber nichtsdestotrotz bleibt es doch die Vergangenheit - die können wir nicht ändern, dafür aber das Hier und Jetzt. Wir müssen uns doch nur trauen, aktiv zu werden. Einen Haken an alte Geschichten zu machen, darauf klarkommen und weitergehen, neue Wege einschlagen.
Warum fällt das vielen Menschen so schwer?
8 Antworten
Hat vermutlich psychologische Gründe, da wir automatisch Aktuelles immer in Zusammenhang zur Vergangenheit sehen ergibt sich eine starke Verbindung zur Vergangenheit.
Damit sind viele Erinnerungen und positive Ereignisse verbunden
Ps.: ich bin zb.: Typ 2 und vermisse sie einfach und mache mir Vorwürfe
“Wir sind alle Kinder in einer alternden Haut”
Wir werden mit unserer Vergangenheit geprägt, und diese Prägung kann man nicht loswerden. Man kann nur versuchen damit anderst umzugehen. Will man "vergessen" (das eigentlich ein Verdrängen ist), dann können sich Fehler im Leben wiederholen ohne das diese einem Bewusst sind. Wer bewußter mit seiner Vergangenheit in Heute lebt, kann eher lernen und Fehler können sich schlechter wiederholen.
ich glaube es gibt die, die aus allem etwas lernen wollen, die versuchen einen sinn im leben zu sehen und die, die einfach nur leben. die nicht darüber nachdenken irgendwann zu sterben. ich bewundere diese menschen. ich glaube, dass diese menschen die nachdenken, so erzogen wurden, an dem festzuhalten, was ihnen wichtig ist. und sie in manchen situationen einfach keinen ausweg sehen, als für immer daran zu denken.
Das ist wohl ein grundproblem der menschheit im allgemeinen. Es gibt eben auch noch das langzeitgedächtnis. Und es ist immer noch einfacher, dritte oder gewisse umstände für das, was schief gegangen ist, verantwortlich zu machen. Sehe das an meinen soehnen. Sie sind angeblich beziehungsgestoert, weil ich damals die familie verließ. Natürlich habe auch ich schon meine eltern als verursacher vieler disaster in meinem leben gesehen. Es ist schwer, sich bewusst zu machen, dass nur jeder selbst verantwortlich für sein schicksal ist und dass das verharren in der vergangenheit unproduktiv ist. Immerhin das bemuehen ist auch schon viel wert.