Warum klingt das viel "böser"?
Ich habe letztens mal wieder über alte Metalalben von Bands wie Celtic Frost, Venom, Bathory, Virus, Sepultura, Kreator und Mayhem nachgedacht. Gerade deren frühe Alben sind ja für heutige Verhältnisse relativ schlecht produziert und klingen ziemlich "rumpelig". Trotzdem finde ich, dass diese Alben viel "fieser", "düsterer" und irgendwie hm... einfach mehr nach "Horror, Angst und Schrecken" klingen, als fett produzierter, moderner Death Metal zum Beispiel. Das ballert zwar ganz ordentlich, aber das war es dann auch. Geht's euch ähnlich? Habt ihr zufälligerweise ne Ahnung, woran das liegt? Ich kann es irgendwie nicht näher beschreiben, aber ich empfinde es jedenfalls so.
4 Antworten
Black und Death Metal sind vom Stil und vom Feeling her nunmal schon zwei ganz verschiedene Paar Schuhe.
Der Ur-Black Metal wollte ja gerade dieses Geprotze mit toller Technik des Death Metal explizit NICHT haben. Da ging es mehr um den Ausdruck dieser totalen Negativität, dieser eiskalten Verneinung und Ablehnung von einfach ALLEM, und nicht darum, toll zu produzieren oder sein Instrument technisch perfekt zu beherrschen.
Es geht nicht um den Unterschied zwischen death und black metal sondern um die Produktion würde ich sagen. Die war ja auch bei death metal mal sehr roh
Ich glaube, es liegt genau an der Produktionsweise, die du beschrieben hast. Bei dem, was heute gemacht wird, wissen wir recht genau, was dahinter steht, nämlich ein umfangreiches Team mit verschiedenen Expertisen, Technik, Geld, etc. Früher wirkten die Dinge natürlicher, ursprünglicher und damit eben auch rauer und dunkler. Schließlich ist ein lebendiger ausgewachsener Wolf auch deutlich bedrohlicher als ein Mops - und der Ursprungsmetal eben bedrohlicher als der überzüchtete.
Auch, wenn ich beides sehr gern mag.
Naja diese schlechte Produktion und diese Anti-Haltung haben ja genau diese Atmosphäre ausgemacht.
Man WOLLTE ja gar nicht erst groß populär oder „kommerziell“ werden. Das war das schlimmste, was man tun konnte. Hits produzieren und perfekt glänzend abmischen.
Genau dieser grobe und „dreckige“ Stil hat diese Musik ausgemacht. Allein schon dadurch entsteht ja eine völlig andere Atmosphäre. Es klingt nicht glatt produziert und künstlich, sondern dreckig, hart und authentisch. Das macht den Reiz aus und das schafft letztendlich diese unglaublich düstere Atmosphäre.
Ich muss gestehen, dass mich das trotzdem nicht catcht und ich weiterhin kein Fan von schlechter Soundqualität und wilden unstrukturierten Screams bin/sein werde. Dennoch habe ich großen Respekt für das Genre und bewege mich eher außen herum. Das bedeutet: besser produzierter und abgemischter Post Black Metal / Blackgaze.
Es hat mehr die Atmosphäre als würde es aus dem underground kommen. Gepaart mit dem Stil von artwork ergibt sich eine andere Atmosphäre als die vom über produzierten Metal von heute. Das waren damals noch die punkigen Einflüsse von der Ästhetik und vom Sound her, mir gefiel das auch ein bisschen besser.