Warum kann ich Buddhismus nicht eintragen lassen?

5 Antworten

Traditionell werden seit Jahrhunderten Kirchbücher in Mitteleuropa geführt. Da der Pfarrer meist der einzige im Dorf war, der überhaupt schreiben konnte, hat der sozusagen automatisch das Einwohnermeldeamt mitübernommen.

Daraus hat sich entwickelt, dass die großen christlichen Kirchen bis heute Aufzeichnungen über ihre Mitglieder machen, und diese auch anderen Institutionen wie dem Statistischen Bundesamt anonymisiert zur Verfügung stellen. Die Daten beim Finanzamt unterliegen meines Wissens nach dem Datenschutz.

Wenn du als Buddhist auch sowas willst, dann müsstest du mit anderen Buddhisten eine Webseite eröffnen, wo sich jeder, der das mag, eintragen kann als praktizierender Buddhist. Wenn das genug machen, wird das schon irgendwen interessieren.

Ansonsten werden Buddhisten, so wie alle anderen Weltanschauungen, nicht statistisch erfasst, sondern durch Umfragen abgeschätzt.

Weltanschauungen zu ermitteln wird nicht als Staatsaufgabe empfunden in einem säkularen Staat, und also wird auch kein Geld dafür ausgegeben, das umfassend zu tun.

Wo möchtest Du das denn eintragen lassen?

Wenn der Staat Daten von Dir erfassen möchte, dann zu einem bestimmten Zweck. Er erfasst von Dir jedoch keine Daten, weil DU das möchtest. Offiziell mischt sich der Staat nicht in Deinen Glauben ein. Bei der Religionszugehörigkeit geht es aber um Kirchensteuer, die erhoben wird.

Du kannst Dein Glaubensbekenntnis veröffentlichen, wo Du möchtest, aber nicht in Datenerfassungssysteme die den staatlichen Interessen unterliegen.

Gruß Matti

Du meinst vermutlich einen Eintrag beim Einwohneramt. Von dort wird dies weitergegeben an die Steuerbehörde (wichtig für die Erhebung der Kirchensteuer).

Nachdem der Buddhismus in Deutschland keine staatlich anerkannte Religionsgemeinschaft ist, ist hier kein Eintrag möglich.

In Asien ist es in vielen Ländern m.W. möglich, sich als Buddhist eintragen zu lassen.

Hierzulande nicht, weil hier Buddhismus - wie der Islam auch - nicht als staatlich anerkannte Religionsgemeinschaft gilt.

Das liegt u.a. auch daran, dass es keinen einheitlichen Buddhismus und keine eindeutige buddhistische Vertretung in D gibt - genausowenig wie es diese beim Islam gibt.

Dafür musst du keine Steuern zahlen. Das ist der einzige Grund.