Warum ist Transsexualität im Iran legal und die Geschlechtsumwandlung wird von der Krankenkasse mitfinanziert, aber auf Homosexualität steht die Todesstrafe?

2 Antworten

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Weil es einen Unterschied gibt, zwischen dem wofür Menschen nichts können, und das wofür sie sich selbst entschieden haben.

Es gibt umfangreiche wissenschaftliche Forschungsergebnisse und klinische Erfahrungen, die darauf hindeuten, dass Transsexualität eine tiefgreifende und anhaltende Identifikation mit einem Geschlecht ist, das nicht dem bei der Geburt zugewiesenen Geschlecht entspricht. Diese Identifikation geht über das Gefühl des bloßen Wunsches oder der Präferenz hinaus.

Willst du Menschen dafür bestrafen, für etwas das sie nichts können?

Deswegen!


WeisseFrau 
Beitragsersteller
 20.05.2023, 18:56

Das heißt, Homosexuelle sind selber Schuld und ihr Tod ist gerechtfertig? Das war nämlich die Frage.

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Mayahuel  20.05.2023, 19:03
zwischen dem wofür Menschen nichts können, und das wofür sie sich selbst entschieden haben.

Für Homosexualität entscheidet man sich nicht.

Und wenn man nur homosexuelle Handlungen verbieten kann, dann kann man auch nur transsexuelle Handlungen verbieten.

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MaxIpsum  20.05.2023, 20:52
@Mayahuel

Es muss nachweislich begründet sein. "Ich liebe Hans" reicht nicht aus oder "Ich empfinde etwas für Detlef". Es muss eine nachweisbare und messbare Abweichung vom Gesetz der Natur geben. Das Wort "Korrektur" spielt dabei im medizinischen Bereich eine große Rolle.

Bevor du mir jetzt erklären möchtest, dass Homosexualität vom Gehirn kommt, könntest du mir auch gleich erklären, von wo aus Zoophilie gesteuert wird?!

Es gibt auch Frauen, bei denen ein Schnurrbart oder Haare auf der Brust wachsen. Auch in diesen Fällen können die Frauen nichts dafür und haben ein Recht auf Korrektur.

Nur zur Klarstellung: Ich respektiere jeden Menschen als Mensch. Es ist mir nicht wichtig, wie er sein Leben gestaltet, solange es keine negativen Auswirkungen auf mich hat. Hier beziehe ich mich auf Homosexualität.

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Mayahuel  20.05.2023, 20:57
@MaxIpsum
 Gesetz der Natur geben.

So etwas gibt es nicht.

Evolution bzw Natur hat kein Ziel, keinen Plan und keinen Zweck:

Die Auffassung, dass die Evolution ein Ziel hat oder dass ihr eine Notwendigkeit innewohnt, ist ein weit verbreitetes Missverständnis, welches in verschiedenen Formen auftritt.

https://gbs-schweiz.org/blog/weshalb-die-evolution-kein-ziel-hat/index.html

Evolution bzw Natur hat kein Bewusstsein:

Evolution will nichts, plant nichts und hat auch kein Ziel - also auch keine Richtung, nicht mal vom Niederen zum Höheren - vom einfachen zum komplexen Leben.

https://www.mdr.de/wissen/evolution-ist-der-mensch-ein-zufall-100.html

Ein Verbot sollte rational bzw vernünftig begründet werden.

Das kann man weder bei Homosexualität noch bei Transsexualität.

von wo aus Zoophilie gesteuert wird?!

Die genau Ursache ist unbekannt.

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MaxIpsum  20.05.2023, 21:47
@Mayahuel
So etwas gibt es nicht.
Evolution bzw Natur hat kein Ziel, keinen Plan und keinen Zweck:

Du gehst hier in eine andere Richtung. Das nennt sich Abweichen vom Thema. Es ist so, als würden wir über den Koran sprechen, und du erklärst mir mit deinem Link, wer den Papyrus erfunden hat.

Die Natur oder Gott hat das Leben der Menschen mit Mann und Frau bestimmt. Und daher ist dies der Referenzpunkt, wenn es um Geschlechter geht. Eine Korrektur ist das Recht der Betroffenen. Es ist auch das Recht einer behinderten Person, Heilung anzustreben. Es ist das Recht eines von Geburt an blinden Menschen, Heilung zu suchen, sofern es uns möglich ist. Sich für Homosexualität (persönliche Wünsche) auszusprechen oder bei der Transgender-Frage (der Hilferuf) eine Rechtfertigung zu suchen, ist nach meiner persönlichen Meinung nicht natürlich und eine Respektlosigkeit gegenüber unverschuldeten Leidenssituationen.

Die genaue Ursache ist unbekannt.

Ähnlich wie bei Homosexualität oder Bisexualität. Meistens sind persönliche Lebenserfahrungen und Umstände nach der Geburt dafür verantwortlich. Das Geschlecht eines Menschen wird bestimmt, aber nicht seine sexuelle Orientierung oder persönliche Wünsche.

Aber nochmals!

Jeder sollte sein Leben gestalten können, wie er es möchte. Wenn jemand seine menschliche Natur verändern möchte, soll er das tun. Es darf jedoch keine Auswirkungen auf mich haben. Homosexualität hat keine Auswirkungen auf mich. Dennoch sollte man Homosexuelle und Transgender nicht in einen Topf werfen. Ja, sie halten hilfesuchend zusammen, aber es handelt sich um zwei verschiedene Welten, die Gemeinsamkeiten suchen aufgrund der genannten Intoleranz und der verschiedenen Notlagen, in denen sie sich befinden.

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Mayahuel  20.05.2023, 22:02
@MaxIpsum
Meistens sind persönliche Lebenserfahrungen und Umstände nach der Geburt dafür

Der Islam ist dafür bekannt, Probleme mit der Wissenschaft zu haben.

Auch das Verbot der Evolutionstheorie in islamischen Ländern ist kein Zufall. Der Islam hat Angst vor ihr, da er sie nicht widerlegen kann.

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MaxIpsum  20.05.2023, 23:00
@Mayahuel

Ich liebe diesen Diskussionsstil, der einen dazu bringt, von einer Stelle zur anderen zu springen, weil man kaum Argumente findet, aber den Drang verspürt, Recht haben zu müssen.

Der Islam ist dafür bekannt, Probleme mit der Wissenschaft zu haben.

Der Islam wird manchmal kritisiert, Probleme mit der Wissenschaft zu haben. Doch keine Religion hat die Wissenschaft so stark gefördert wie der Islam. Man sollte sich mit dem sogenannten Goldenen Zeitalter des Islams befassen, das etwa vom 8. bis zum 14. Jahrhundert stattfand. Das wusstest du bestimmt :)

Was die Transgender-Frage betrifft, war es auch die Wissenschaft, die den Shiiten Entscheidungshilfen gegeben hat.

Die Evolutionstheorie ist ein separates Thema.

Falls sich dein Kommentar auf die Transgender-Frage bezieht und du damit meinst, dass die Evolution ihren freien Lauf haben sollte und dass Menschen, die leiden, dies akzeptieren sollten, frage ich mich, wer schlimmer ist: diejenigen, die Homosexuelle verfolgen, oder diejenigen, die so einen Kommentar hinterlassen. Vielleicht hast du Recht, dass Menschen mit Behinderungen nicht geheilt werden sollten, sondern dass wir auf den natürlichen Verlauf der menschlichen Natur vertrauen sollten.

Oder war das mit dem Evolutionstheorie Kommentar, doch ein Hüpfer in ein anderes Thema?

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stescope  20.05.2023, 23:08
@MaxIpsum
Es muss eine nachweisbare und messbare Abweichung vom Gesetz der Natur geben.

Was soll denn ein Gesetz der Natur sein? Der Begriff Natur beschreibt was "ist", nicht was sein soll.

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stescope  20.05.2023, 23:19
@MaxIpsum
Sich für Homosexualität (persönliche Wünsche) auszusprechen oder bei der Transgender-Frage (der Hilferuf) eine Rechtfertigung zu suchen, ist nach meiner persönlichen Meinung nicht natürlich und eine Respektlosigkeit gegenüber unverschuldeten Leidenssituationen.

Die Diskriminierung, Verurteilung und Bestrafung von Homosexuellen ist für die Betroffenen unabhängig von Wunsch oder Leid auch unverschuldet. Und vor allem ist es durch Mitmenschen ausgelöst, denen es auch schlichtweg "egal" sein könnte.

Das Geschlecht eines Menschen wird bestimmt, aber nicht seine sexuelle Orientierung oder persönliche Wünsche.

Allein die Bedeutung der sexuellen Aufklärung zeigt doch, dass Jugendliche im Laufe des Erwachsenwerdens Hilfe bei der Orientierung benötigen, da sie sich die Orientierung eben nicht aussuchen können.

Wie viele Jugendliche hätten sich denn unter den Druck und der verbreiteten Angst der Gesellschaft in den Vergangenen Jahrzehnten einfach dagegen entschieden, homosexuell zu sein? In dem Alter wohl die meisten, weil die meisten in der Situation hilflos sind. Statt dessen hat sich aber in vielen Ländern das "Outing" etabliert, die Überwindung der gesellschaftlichen Hürde, weil man sich ansonsten mit der Unterdrückung abfinden müsste.

Zu sagen man könne sich die sexuelle Orientierung aussuchen, ist ein affront an den Fortschritt der Gesellschaft.

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MaxIpsum  20.05.2023, 23:43
@stescope
Die Diskriminierung, Verurteilung und Bestrafung von Homosexuellen ist für die Betroffenen unabhängig von Wunsch oder Leid auch unverschuldet. Und vor allem ist es durch Mitmenschen ausgelöst, denen es auch schlichtweg "egal" sein könnte

Das ist korrekt.

Dennoch handeln die meisten, naturlich nicht alle aus freiem Willen. Das gibt aber auch niemanden das Recht über sie zu richten. In der islamischen Welt war diese Lehre vorhanden. Nur weil mir etwas nicht gefällt, bedeutet das nicht, dass ich es bekämpfen muss. Bis eines Tages die Europäer dachten, sie müssten diese Art von Akzeptanz zu einer Intoleranz umwandeln.

Da einige hier gerne Wikipedia links einführen, mache ich das auch.

Nach Aussage des Islamwissenschaftlers Thomas Bauer ist der Islam mehr als tausend Jahre tolerant mit Homosexuellen umgegangen. Bauer betont, dass sich in der arabisch-islamischen Kulturgeschichte zwischen 800 und 1800 „keine Spur von Homophobie“ feststellen lasse.[1] Aus der islamischen Literatur sind zahlreiche homoerotische Gedichte überliefert. Laut Bauer habe erst im 19. Jahrhundert der Westen im Zuge der Kolonialisierung den „Kampf gegen den unordentlichen Sex“ im Nahen Osten eingeführt. Vor dem Jahr 1979 sei in tausend Jahren kein Fall im islamischen ...

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Homosexualit%C3%A4t_im_Islam

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Mayahuel  21.05.2023, 05:00
@MaxIpsum
weil man kaum Argumente findet,

das war mein Argument:

Die sexuelle Orientierung - wie Homo- oder Heterosexualität - unterliegt keiner freien Entscheidung, sondern ist Bestandteil der Identität,

https://www.neurologen-und-psychiater-im-netz.org/neurologie/ratgeber-archiv/artikel/sexuelle-orientierung-ist-nicht-die-ursache-fuer-psychische-probleme/

zu deiner Aussage:

wofür sie sich selbst entschieden haben.

Sexuelle Orientierung ist keine bewusste Entscheidung.

 war es auch die Wissenschaft, die den Shiiten Entscheidungshilfen gegeben hat.

Muslime nehmen Wissenschaft nur dann, wenn es ihnen in den Kram passt.

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Wenn ein Mann mit einem Mann schläft, dabei aber aussieht wie eine Frau - dann ist er zwar immer noch schwul, aber keiner merkt es. So hat man ein "Problem", das man nicht lösen kann, zumindest versteckt.

So, schätze ich, wird der Gedankengang sein.