Warum ist Schubladendenken so gefährlich?

Schubladendenken ist nicht gefährlich sondern erforderlich um das Erleben im Gehirn zu sortieren.
Seinen schlechten Ruf hat es eher dadurch, dass man nicht wertfrei sortiert, sondern Meinungen bildet, die in Gut und Böse einteilen und wenig Raum für individuelle Unterschiede lassen.

Weil man nicht in der Lage ist, über den Rand dieser Schublade hinauszuschauen und zu zu sehen, was es sonst noch so alles auf/in der Welt gibt. Man sieht nur das, was mit einem in der Schublade steckt.

Und wenn man auf der anderen Seite steht, und alles, was man erlebt, in Schubladen steckt und einsortiert, so ist man nicht in der Lage zu erkennen, dass die Welt eben aus den Zwischentönen zwischen Schwarz und Weiss steht. Man kann nicht sehen, dass es ausser Gut und Böse noch unendlich viele Abstufungen gibt, weil man alles immer wieder nur in die Schubladen gut oder böse einsortieren muss.

Es ist nicht gefährlich. Für viele ist es die einzige Möglichkeit den anderen Menschen zu begegnen, weil sie sonst intellektuell überfordert wären.

Gefährlich wäre es allenfalls, weil es einen abstumpfen lässt, weil dadurch Leute ungerechtfertigt abgeurteilt werden und so Ungerechtigkeit erfahren.

Aber das spielt ja in der täglichen Praxis keine Rolle. Hat ja niemand wirklich einen messbaren Nachteil von.

Ist es nicht, zumindest bei mir nicht! Meine Schubladen sind gut geölt, klemmen nicht, sind stets aufgeräumt und ich habe unzählige davon... Wichtiges ist gut verstaut, Unwichtiges kommt erst gar nicht hinein, bzw. kommt max. in die Ablage "Zur Bearbeitung" und ich habe Riesenspaß dabei mein flexibles Schubladensystem in Schuss zu halten....

Kein Mensch lässt sich explizit in eine Schublade stecken. Schubladendenken hat für mich viel mit Vorurteilen und schwarz weiss denken zu tun.
Jeder Mensch ist individuell und wird niemals nur in eine Schublade passen.
Ein Mensch hat so viele interessante Facetten.