Warum ist Mondlicht weiß?

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Bei Betrachtungen des Mondes aus der Ferne , und insbesondere bei Nacht mußt Du die sogenannte Albedo und den Kontrast in Relation zur Warnehmungsfähigkeit des menschlichen Sehapparates , und der Kameratechnologie berücksichtigen.

Bei extremen Kontrasten mußt Du halt zunächst einmal stets die optimalen Belichtungswerte , Zeiträume und Blendenöffnungswerte beachten , damit das extrem hell scheinende Objekt zu schwarzem Hintergrund nicht überbelichtet wird.

Das menschliche Auge braucht da seine Adaptionszeit genau so , wie eine Kamera ihre individuellen Voreinstellungen für die optimale Farbwahrnehmung.

Aus der Ferne fehlen freilich auch die Einzeldetails der vorhandenen Kleinobjekte .

Nimm' einfach mal den Vergleich der Wahrnehmung reflektierten Lichtes, wenn Du z.B. nachts auf der Autobahn von einem dunkel asphaltierten Streckenabschnitt auf ein altes, betoniertes Streckenteil zufährst. Im Scheinwerferlicht wirk der betonierte Streckenteil dann sehr grell gelblich bis gräulich gegenüber der dunklen Asphaltschicht. Schaust Du dann mal bei Tageslicht in direkter Sonne mal ganz nah hin, wirkt der Asphalt weit weniger schwarz, und der Beton weit weniger "weiß" .

Da waren wir dann wieder bei Adaption, Kontrastwahrnehmung und Belichtungsoptimierung. Beim menschlichen Sehapparat kommt dabei noch das fast vollständig eingeschränkte Farbwahrnehmungsvermögen zum tragen, wenn sich unsere Augen erst mal auf sehr schwache Lichtverhältnisse angepaßt haben.

Dann arbeiten fast außschliesslich die Sinneszellen für Graustufenwahrnehmung auf der Netzhaut unserer Augen , und entsprechend sehen wir dann nur noch schwarz/weiss .

Da das helle Mond-Regulit im Flächenverteilungsanteil auf der Mondoberfläche kaum Farbanteile der Lichteinstrahlung der Sonne vor der Reflektion insgesamt absorbiert, sieht das reflektierte Mondlicht entsprechend unserer Nachtwahrnehmung ( s/w) eher weiss-gräulich fahl in der Ferne aus.

Damit erklärt sich auch das Phänomen der "weissen Regenbögen" an manchen Wasserfällen bei Vollmond in nächtlicher Betrachtung. Das menschliche Auge nimmt Farben dann einfach nicht wahr, obwohl sie nach wie vor physikalisch reflektiert wurden. ( physikalisch bewiesen letztlich mit hochempfindlichen Vollspektrum - Farbchips digitaler Kameras )


Reigel 
Beitragsersteller
 19.10.2019, 18:04

Danke, dass du dir so viel Mühe gemacht hast.
Jetzt erinnere ich auch den Spruch "Nachts sind alle Katzen grau." Ja, deine Erklärung scheint mir am plausibelsten.

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Du hast halt keine Vergleichsmöglichkeit. Gegen das Tiefschwarz des Weltalls ist auch ein Dunkelgrau einfach nur Hell, also Weiß, weil der Mond keinen Farbstich hat.

So wirklich weiß ist es nicht. Es ist vor allem HELL, weil es auf dem Mond keine filternde und dämpfende Atmosphäre gibt. Wenn man sich Detailaufnahmen anschaut, die mit guten Teleskopen gemacht werden, sieht man sehr wohl, dass die Oberfläche verschieden dunkle Tönungen hat und damit meine ich keineswegs nur die sowieso dunklen Mare-Regionen aus Basaltgestein.

> Warum ist es nicht in der Farbe des Mondgesteins?

Ist es doch. Sonnenlicht ist deutlich blaustichiger als Mondlicht, mit einer Farbtemperatur von ca. 5800 K bzw. 4100 K

https://de.wikipedia.org/wiki/Mondlicht
https://de.wikipedia.org/wiki/Tageslicht

Mit einer Kamera, deren Farbabgleich Du von automatisch auf "Tageslicht" umstellst, kannst Du sehen, dass der Mond gelbstichig erscheint.

Das Auge ist in der Hinsicht kein gutes Messgerät. Neben einer gelben Na-Dampf-Strassenlampe sieht es den Mond blaustichig, neben einer blauen Hg-Dampf-Lampe dagegen gelbstichig.

Was die Helligkeit betrifft: Wir sehen ja nicht, wieviel des Sonnenlichts der Mond verschluckt. Das, was hier ankommt, erscheint uns weiß, wenn es heller ist als die Umgebung. Und grau, wenn es dunkler ist.

Woher ich das weiß:Hobby

Weil unsere Sonne weisses Licht ausstrahlt. Nur durch die Atmosphäre sieht unsere Sonne farblich aus.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung