Warum ist man auf Fotos so hässlich (Nicht wie im Spiegel)?

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Hallo Esra, du hast es selbst gesagt...

Weil man sich eigentlich selbst nur aus dem Spiegelbild 'kennt' und eben das gespiegelte (also falsche) Bild für das wahre hält, lehnt man dann das seitenrichtige Foto von sich ab, weil das so anders aussieht.

Das hat nun überhaupt nichts mit vorne/hinten oder dem Können des Fotografen oder deinem eigenen Verhalten, etwaige Schüchternheit zu tun. Wapiti hatte es gesagt:

Lass dir bitte versichern, du siehst für deine Umwelt genauso süß aus, so wie du dich im Spiegel kennst, es erscheint dir nur fremd, und damit erstmal 'unattraktiv'.

Mach einfach mal den Selbsttest mit ner lieben Freundin und gehe mit ihr vor den Spiegel, schau ihr Spiegelbild an und es wird dir genauso fremd und gewöhnungsbedürftig vorkommen, doch sie selbst kennt sich ja nur so!. ;- )

Du bist nur auf dein eigenes gespiegeltes (rechts/links vertauschtes) Bild hereingefallen und siehst real für andere prächtig aus!. :- )

P.S.: Und, dass gewiefte Fotografen nochmal etwas dazu herausholen, das macht ja ihren Job aus! Wobei ich keinen Fotografen kenne, der dich mit 10mm oder 500mm aufnehmen würde, sondern mit 90-100mm auf Kleinbild bezogen. Solche Extrembrennweiten/Perspektiven berühren das Thema der ungespiegelten Selbsteinschätzung nun gar nicht. Es ist wirklich so, dass du dich selbst nur 'spiegelverkehrt' kennst und gewohnt bist. :- )

Oder nimm einfach solche unattraktiven Aufnahmen von dir und spiegel sie... du wirst dich dann sofort wiedererkennen und ...mögen! :- )



Naiver  24.07.2017, 16:46

Dank dir herzlich Esra, für deine Auszeichnung! :- ) *freu*

Andere Perspektive, andere Linse.

Der natürliche menschliche Seheindruck ist anders als von einem Foto und ein Foto ist nicht die Realität.

Ob der natürliche Seheindruck die Realität ist, walzen wir jetzt mal hier nicht aus... ;) Das Gehirn rechnet da ganz viel um.

In vielen Fällen liegt es daran, daß die Person hinter der Kamera keine Ahnung davon hat, wie man ein ordentliches Portrait macht. Die Fehler fangen beim falschen Aufnahmeabstand an, reichen über eine ungeeignete Brennweite über Beleuchtungsfehler bis zu schlechtem Bildaufbau. Und vermutlich habe ich noch mindestens 10 weitere Fehlerquellen vergessen.

Geh in die Stadtbücherei und besorge Dir zwei Bücher: Einmal etwas zu fotografischen Grundlagen und dann noch etwas speziell zur Portraitfotografie. Arbeite beide Bücher mit einer Freundin intensiv durch und versucht alles, was Ihr gelesen habt, mit Euren Kameras nachzumachen. Nicht alles wird funktionieren und besonders wenn es um Kunstlicht geht werdet Ihr an Grenzen stoßen. Aber Ihr werdet lernen, definitiv bessere Bilder zu machen als Ihr es jetzt tut.

Und ja: Auch wenn es im ersten Moment so aussieht, als könne man das alles auch durch Youtube-Videos lernen - das ist in der Regel ein Irrglaube.

Erst einmal siehst du dich im Spiegel anders als es real ist. Ein Spiegel vertauscht vorn und hinten, du siehst dich also spiegelverkehrt. Wenn du dich dann auf einem Foto siehst, sieht das anders aus. Das alleine ist schon verwirrend.

Und - es gibt Leute, die sind fotogen, andere sind es nicht. Manche Leute verkrampfen innerlich, wenn eine Kamera auf sie gerichtet wird, dann sehen die Fotos oder Fimaufnahmen immer irgendwie blöd aus.

Am besten übt man so etwas mal. Geht ja heute mit Handys ganz simpel.

Fotos fangen (gnadenlos) EINEN Moment ein, während du im Spiegel eine lebendige Mimik hast und damit nicht nur einen Ausschnitt deiner Ausstrahlung.
Fotos sind statisch, das Spiegelbild ist dynamisch.
Außerdem bekommst du beim Spiegelbild eine Rückmeldung über dein Aussehen, was beim Foto im Moment der Aufnahme nicht der Fall ist.