Warum ist Kampfsport bei Migranten so beliebt?

4 Antworten

Das ist bloss so ein Macho-Gehabe. In Tschetschenien ist das Patriarchat meines Wissens noch ziemlich ausgeprägt. Obwohl auch deren Mamas ihre Männer gehörig sagen können, wo's lang geht. (Cliché). Aber wegen des Patriarchats lernen sie schon als Kinder, dass der Mann der Herr im Hause ist.
Das bedeutet: Grosser starker Mann = mehr Ruhm und Ehre.

Bei uns gilt allerdings grosses und fettes Bankkonto = mehr Ruhm und Ehre bzw. akademischer Titel vor dem Namen = mehr Ruhm und Ehre, weshalb sie bei uns oftmals etwas aus ihrer Rolle fallen.

So beschränken sie sich eben auf das, was für sie erreichbar ist: Die Mitgliedschaftsgebühr im Gym oder im MMA.

Bevor die Diskussion noch in den völligen Tiefsinn abdriftet, möchte ich zum Besten geben, dass es durchaus Kulturunterschiede gibt:

Wenn in einer türkischen Familie ein Junge mit 11 sagt, dass er gerne Kickboxen machen möchte, dann ist - auch hier bitte keine Stereotypen - die Chance groß, dass der Vater oder irgendein Onkel sagen: Guter Sport für einen Jungen!

Wenn derselbe Junge in einer deutschen Familie das sagt, bekommt Mama eine Sorgenfalte auf der Stirn und sagt: „Warum denn so was Brutales? Kannst Du nicht in den Schwimmverein gehen? Beim Schwimmen trainiert man auch den ganzen Körper.“ Vater weiß nicht so recht und dann wird diskutiert ohne Maß und Ziel und Streitkultur und dann hat Sohnemann irgendwann keine Lust... (weil er es ja auch nicht lernt, für seinen Wunsch zu „kämpfen“).😉

Ob es Macho-Kult ist, wenn ein Junge in dem Alter seine Grenzen austesten will: Ich weiß nicht. Wenn es im Rahmen eines Vereins stattfindet, wo Trainer einen Blick für junge Menschen haben, ist es sowieso besser als wenn sie im Umfeld ihrer Schule oder auf der Straße den großen Mann markieren - oder die große Frau, auch das gibt‘s, immer mehr, mit und ohne Migrationshintergrund.

Fakt ist, dass ich über das Kickboxen sehr viele nette Sportskameraden mit Migrationshintergrund kennengelernt habe, die ich sonst nicht kennengelernt hätte. Allerdings auch Menschen, mit denen ich nicht so viel Gemeinsamkeiten habe, mit und ohne Migrationshintergrund.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Ich mache Muay Thai bin dort auch eher in der Minderheit als deutscher.
Und von den wenigen deutsche Jungs dürfen viele nicht kämpfen, keine Erlaubnis von den Eltern. Es werden auch Mannschaftssport bevorzugt, fördert die soziale Kompetenz. Im Ring geht es MAnn gegen Mann oder Junge gegen Junge.
Was mir sehr gefällt.

Liegt das an der Mentalität?

Ausschließlich an deinem Schubladendenken.

Wie viele dieser Menschen kennst Du denn, um zu so einem Schluss zu kommen?