Warum ist es schwierig von einer Sekte auszutreten?

4 Antworten

Der Hauptgrund ist die Angst vor einer sozialen Isolation nach dem Ausstieg. Sekten bestrafen den Ausstieg oft mit Kontaktabbruch.

So ein Kontaktverbot wird Shunning (Ächtung) genannt (bei Scientology Disconnection).

Da dieser auch die Kernfamilie betrifft, ist das eine hervorragende Methode, um Angst zu erzeugen und einen Ausstieg zu erschweren. Ein Ausstieg wird umso schwieriger, um so mehr Menschen den Kontakt mit einem abbrechen (vor allem Familienmitglieder).

Darum werden Menschen außerhalb der Sekte gerne diffamiert und der Kontakt mit ihnen eingeschränkt (um den Ausstieg zu erschweren).

Da Aussteiger als Störenfriede gesehen werden, ist das eine gute Möglichkeit, diese von der Gemeinde fernzuhalten. Da sie über Insiderwissen verfügen, wird das von der Sekte als Gefahr gesehen (vor allem, wenn sie über Fakten wissen, die der Theologie widersprechen).

Wer aus einer Sekte wie den Zeugen Jehovas oder anderen Freikirchen austreten will, wird sozusagen als Aussätziger behandelt. Nicht nur den anderen Gläubigen, selbst den Familienmitgliedern wird jeglicher Umgang mit demjenigen verboten. Er ist also plötzlich von jeglicher sozialen Kommunikation ausgeschlossen. Das nehmen nur wenige in Kauf.

Soziale Ausgrenzung. Die Familie würde den Kontakt zu einer solchen Person abbrechen. Die "Sicherheit" und die "Geborgenheit", die die Gemeinschaft bietet, fällt weg. Das tönt paradox, weil man ja meist der Enge der Sekte entflieht.

Das "Positive", durch den Wegfall der Kontrolle in der Sekte, können manche nicht so leben, wie sie möchten. Sie haben die strengen Regeln zu sehr verinnerlicht.

Wenn Abhängigkeit zur Sucht wird, dann ist es immer schwer aus der Sucht raus zu kommen.