Warum ist es für Christen so wichtig, dass jesus Gott ist?

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Dreieinigkeit? "Gott ist Geist" (Joh 4,24) -- das sind nicht zwei, sondern einer.

Dreieinigkeit ist kein biblischer Begriff, sondern ein von Menschen ausgedachtes Wort. Wir sollen aber "ein Muster gesunder Worte haben" (2 Tim 1,13), eben biblischer Worte.

Im Internet findet sich Näheres über das Thema: Gott und Christus -- Gleichheit und Unterschied.

Eine Anmerkung zu Joh 1,1: "Zu Anfang war das Wort, und das Wort war zu Gott hingewandt, und Gott (und zwar "der einziggezeugte Gott"; Joh 1,18) war das Wort." Dieses Wort wurde später Fleisch (Joh 1,14).

Da "Gott" ein Titel ist ("Verfüger"), darf auch Jesus Christus als Gott bezeichnet werden (1 Joh 5,20), da Er Gott repräsentiert und in göttlicher Vollmacht auftritt.

seinen eingeborenen Sohn Jesus Christus

Dies ist eine Formulierung aus Joh 3,16: "Denn also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, auf dass alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben."
Ich möchte deswegen hier den Fokus auf "an ihn glauben" legen, denn das EvJoh erklärt dem Leser sehr deutlich wie genau man an ihn glauben soll:

"Thomas antwortete und sagte zu ihm: Mein Herr und mein Gott! 29 Jesus sagte zu ihm: Weil du mich gesehen hast, glaubst du. Selig sind, die nicht sehen und doch glauben." Joh 20,28f

Der letzte Satz richtet sich an die Leser, die Jesus aufgrund seiner Himmelfahrt nicht mehr sehen können. Sie sind zu beglückwünschen ("Selig sind.."), wenn sie ohne Jesus gesehen zu haben genau so an ihn glauben wie der Jünger Thomas. Nämlich als "Mein Herr und mein Gott!"

Daher ist es wichtig.

Ich möchte die „Trinität“ mit meinen eigenen Worten erklären, so wie ich sie verstehe.

Gott ist eindeutig monotheistisch zu denken, als verlässliches Gegenüber zur Welt und zum Menschen in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Danach wurde und wird Gott, in der christlichen Gemeinschaft, erfahren in der Weltwirklichkeit und in der Fülle u. den Ordnungen des Lebens. Diese Erfahrungen wurden in dem Symbolbegriff „Schöpfer“ oder „Vater“ verdeutlicht. Zum anderen wurde und wird Gott erfahren in der Person Jesu von Nazaret, in seinem Wirken, Handeln und in seiner Botschaft, die in den Zeugnissen des Neuen Testaments gegenwärtig ist. Diese Erfahrung bündelte sich in dem Symbolwort „Sohn“.

Schließlich wurde und wird Gott in jenen Lebenswirklichkeiten erfahren, in denen sich mir im „alten“ Leben der Horizont eines Neuen eröffnet, das ich/wir nicht aus uns selbst haben können. Dafür stand/steht das Symbolwort „Geist“. Diese drei Bereiche der Gotteserfahrung waren/sind als Einheit göttlicher Gegenwart zu erfassen.

Wenn Sohn und Geist eines Wesens mit dem Vater sind, so sind sie auch von Ewigkeit her göttlichen Wesens und nicht irgendwelche nachgeordneten Mittlergestalten.

Das homo-usios stand/steht für die Gewissheit, dass wir in Jesus v. Nazaret und im Wirken des Geistes nicht irgendwelchen Masken u. Verhüllungen Gottes, sondern unmittelbar dem lebendigen Gott begegnen.

Der Begriff „usia“ („Wesen“ oder „Sein“) ist das übergreifend Verbindende in der Christusfrage zwischen Vater und Sohn.

Vater und Sohn und Geist wurden als drei unterschiedene Hypostasen/Verwirklichungen/Seinsweisen des einen u. gleichen göttlichen Seins erfasst. Das Sein Gottes ist nur eines, aber zugleich in drei unterschiedenen Seinsweisen gemeinsam. Das eine Gottsein ist in drei unterschiedlichen Hypostasen/Verwirklichungen/Seinsweisen konkret.

Die erste Seinsweise, der Schöpfer, ist selbst ursprungslos und ungezeugt, aber gekennzeichnet durch das Vatersein. Die zweite Seinsweise, der Sohn, ist von Ewigkeit her aus dem Vater gezeugt. Die dritte Seinsweise, der Geist, ist nicht gezeugt, sondern sie geht von Ewigkeit her vom Vater aus. Diese Dreiheit der Seinsweise ist aber nicht als ein zeitliches Nacheinander zu verstehen. Das eine göttliche Sein ist in seiner Dreiheit von seinem Ursprung her in unterscheidbarer Weise gegenwärtig.

Der dritte Artikel des Glaubensbekenntnisses (Das nicaeno-konstantinopolitanische Bekenntnis v. 381 n. Chr.) definiert den Heiligen Geist mit dem Zusatz „der da Herr ist und lebendig macht, der vom Vater ausgeht.“

Wir Christen sind aber nicht so sehr am Wesen Gottes u. an der Vergöttlichung des Menschen interessiert, sondern es ist uns wichtiger, wie der Mensch durch Gottes Handeln von der Sünde erlöst wird.

Gott als der Vater zu verstehen ist, so wie ihn auch Jesus verstanden hat. Mit dieser Metapher wird ausgedrückt, dass Christen ihren Gott nicht als abstraktes Prinzip der Weltvernunft oder als ein der Welt fernes Wesen sehen, sondern dass sie sich einem Gott gegenüber sehen, der ihnen nahe ist, der sie wie ein Vater begleitet, der ihnen aufhilft, wenn sie straucheln, der sie ermutigt, wenn sie mutlos sind, der ihnen Wege zeigt, wo alles ausweglos zu sein scheint. Die Vater-Metapher drückt ein Verhältnis des Vertrauens aus. Mit dieser Metapher bezeugen Christen einen Gott, der nicht Regeln setzt u. diese eintreibt, sondern der selbst Liebe ist, der Menschen zur Liebe stark macht u. sie auf diesem Wege Regeln des Zusammenlebens selbst finden lässt, wie die Umstände es erfordern.

Christen sehen im Einklang mit dem alttestamentlich-jüdischen Gottesverständnis Gott als Schöpfer u. damit als das Gegenüber der Welt.

Wir wissen uns als die Söhne u. Töchter des einen Schöpfers u. Vaters auch auf so etwas wie eine familiäre Gemeinschaft hin angelegt.

Die Trinitätslehre nennt Jesus v. Nazaret in metaphorischer Rede den Sohn Gottes u. sie bezeugt ihn als den Menschen, durch den das Wesen Gottes als bedingungslose Liebe offenbar u. konkret geworden ist. Sie schließt aus, dass Jesus als Scheinleib, als Maske Gottes, als Idee, als Mythos für Stärke u. Auferstehen zu verstehen ist, u. sie hält mit dem Blick auf Jesu Wirken fest, dass Gottes Wesen als die Liebe gegenwärtig ist, die durch Menschen an Menschen geschieht. In diesem Wirken Jesu zeigt sich, dass er mit dem Vater eines Wesens ist, wie es in Joh 10,30 heißt: „Ich und der Vater sind eins.“ Das Nachdenken über die Seinsweisen Gottes schon bei der Frage einsetzt, wie es zu verstehen ist, dass Menschen in der Begegnung mit Jesus v. Nazaret die Gegenwart Gottes erfuhren u. Jesus den Sohn Gottes nannten, u. dass Menschen auch nach Jesu Tod der Gegenwart Gottes darin Gewiss waren, dass sie vom Geist Jesu erfüllt wurden u. aus diesem Geist ein neues Leben führen konnten.

Mit der Bezeichnung „Heiliger Geist“ wird gesagt, dass Gott ungegenständlich gegenwärtig ist, dass Menschen bewegt u. zu einem neuen Leben gebracht werden u. dass sie dieses Geschehen nicht durch eigene Geisteskraft bewirken können, sondern als Geschenk erfahren. Gott erweist sich als ganz gegenwärtig dort, wo Menschen sich vom Geist der Liebe, wie er in Jesus als Gottes Wesen offenbar wurde, erfüllen u. zu einem Leben aus dieser geschenkten Liebe bewegen lassen.

Die Trinitätslehre ist in ihrem Kern gar keine Lehre über einen dreiteiligen Gott, sondern eher ein Bekenntnis zu dem EINEN Gott, der in unterschiedlichen Weisen den Menschen gegenwärtig ist. Diese elementaren Bekenntnisaussagen nahmen in Glaubenspraxis der Alten Kirche die Gestalt des Lobpreises an.

Gott zeigt sich den Menschen u. offenbart sich, als Schöpfer/Vater, Sohn u. Heiliger Geist, u. zwar jeweils ungeteilt und ganz.

Grundelement kirchlicher Einheit:

Ein Sein – drei Seinsweisen

Ein Wesen – drei Wesenheiten

In der Art u. Weise, in der Gott sich zeigt, drückt sich sein Sein u. Wesen aus. 

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Für Christen ist die Gottheit Jesu wichtig, weil die Bibel dies an vielen Stellen sagt.

Ein paar Beispiele dafür:

- Das Johannes-Evangelium beginnt z. B. damit, dass Jesus von Anfang an bei Gott war, selbst Gott ist und dass alles durch Ihn entstanden ist! Johannes 1,1-3: "Im Anfang war das Wort*, und das Wort war bei Gott, und das Wort war Gott. Dieses war im Anfang bei Gott. Alles ist durch dasselbe entstanden; und ohne dasselbe ist auch nicht eines entstanden, was entstanden ist." [*= "Das Wort" (gr. logos) ist ein Name des Herrn Jesus Christus (vgl. 1Joh 1,1; Offb 19,13).]

- In 1. Johannes 5,20 steht: "Wir wissen aber, dass der Sohn Gottes gekommen ist und uns Verständnis gegeben hat, damit wir den Wahrhaftigen erkennen. Und wir sind in dem Wahrhaftigen, in seinem Sohn Jesus Christus. Dieser ist der wahrhaftige Gott und das ewige Leben."

Titus 2,13: "Indem wir die glückselige Hoffnung erwarten und die Erscheinung der Herrlichkeit des großen Gottes und unseres Retters Jesus Christus."

2. Petrus 1,1: "Simon Petrus, Knecht und Apostel Jesu Christi, an die, welche den gleichen kostbaren Glauben wie wir empfangen haben an die Gerechtigkeit unseres Gottes und Retters Jesus Christus."

- Im Buch Jesaja wird Gott mit Alpha und Omega bezeichnet. Diese Bezeichnung verwendet auch Jesus für sich (Offenbarung 22,13).

- Kolosser 2,9-10 stellt klar: "Denn in ihm wohnt die ganze Fülle der Gottheit leibhaftig; und ihr seid zur Fülle gebracht in ihm, der das Haupt jeder Herrschaft und Gewalt ist."

- In Römer 9,5 steht: "Ihnen gehören auch die Väter an, und von ihnen stammt dem Fleisch nach der Christus, der über alle ist, hochgelobter Gott in Ewigkeit."

- In Jesaja 9,5 wird der verheißene Messias folgendermaßen bezeichnet: "Denn ein Kind ist uns geboren, ein Sohn ist uns gegeben; und die Herrschaft ruht auf seiner Schulter; und man nennt seinen Namen: Wunderbarer, Ratgeber, starker Gott, Ewig-Vater, Friedefürst".

- Im Buch Sacharja spricht Gott über seine eigene Kreuzigung: "Aber über das Haus David und über die Einwohner von Jerusalem will ich den Geist der Gnade und des Gebets ausgießen, und sie werden auf mich sehen, den sie durchstochen haben, ja, sie werden um ihn klagen, wie man klagt um den eingeborenen [Sohn], und sie werden bitterlich über ihn Leid tragen, wie man bitterlich Leid trägt über den Erstgeborenen" (Sacharja 12,10).

- In Sacharja 14,3-5 wird vom HERRN (Großbuchstaben) berichtet, der mit seinen Füßen auf dem Ölberg steht und gemeinsam mit seinen Heiligen kommt: Sacharja 14,3-5 | Bibleserver Das bezeugt das Neue Testament auch von Jesus Christus. Er ist es, der mit seinen Füßen auf den Ölberg stehen wird Apostelgeschichte 1,9-11 | Bibleserver und gemeinsam mit seinen Heiligen kommt: 1.Thessalonicher 3,13 | Bibleserver

- Der Prophet Micha sagte über Jesus in Micha 5,1 voraus: "Und du, Bethlehem-Ephrata, du bist zwar gering unter den Hauptorten von Juda; aber aus dir soll mir hervorkommen, der Herrscher über Israel werden soll, dessen Hervorgehen von Anfang, von den Tagen der Ewigkeit her gewesen ist." Die Bezeichnung "Von Anfang, von den Tagen der Ewigkeit her" kann sich nur auf Gott selbst beziehen.

- Der Jünger Thomas sagt zu Jesus: "Mein Herr und mein Gott!" Und Jesus widerspricht ihm nicht (Johannes 20,28-29).

- In der Bibel darf nur Gott selbst angebetet werden. In mehreren Stellen verweigern die Engel und Apostel, dass sie Menschen sie anbeten und verweisen darauf, dass nur Gott allein angebetet werden darf. In der Apostelgeschichte, der Offenbarung und anderen biblischen Büchern empfängt Jesus an vielen Stellen Anbetung. 

An diesen und vielen anderen Beispielen sieht man, dass die Bibel lehrt, dass Jesus Christus Gott ist. Das ist auch der Kern der christlichen Botschaft, dass Gott selbst Mensch wurde, ein völlig sündloses Leben führte und deshalb als ein reines makelloses Opferlamm (wie Paulus formulierte) stellvertretend für unsere Sünden sterben konnte. Wir brauchen nur daran glauben und Jesu Opfer am Kreuz für uns in Anspruch nehmen, indem wir um Vergebung unserer Sünden bitten. Da Jesus Gott ist, ist der Weg zu ihm (und damit zum ewigen Leben bei Gott) so einfach und offen geworden.

Ich kann dich sehr gut verstehen. Jesus ist eben der fleischgewordene Gott. Sein Menschsein ist unzertrennbar mit ihm verbunden und er lebte im völligen Gehorsam gegenüber seinem Vater. Wenn man aber sagt Jesus ist nur ein von Gott bevollmächtigter Mensch, hat man Probleme mit einigen Bibel stellen. Ich Liste dir einige davon auf:

„Denn ein Kind ist uns geboren, ein Sohn ist uns gegeben; und die Herrschaft ruht auf seiner Schulter; und man nennt seinen Namen: Wunderbarer, Ratgeber, starker Gott, Ewig-Vater, Friedefürst.“
‭‭Jesaja‬ ‭9‬:‭5‬ ‭SCH2000‬‬
https://bible.com/bible/157/isa.9.5.SCH2000
„Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und das Wort war Gott. Dieses war im Anfang bei Gott. Und das Wort wurde Fleisch und wohnte unter uns; und wir sahen seine Herrlichkeit, eine Herrlichkeit als des Eingeborenen vom Vater, voller Gnade und Wahrheit.“
‭‭Johannes‬ ‭1‬:‭1‬-‭2‬, ‭14‬ ‭SCH2000‬‬
https://bible.com/bible/157/jhn.1.1-14.SCH2000
„Dann spricht er zu Thomas: Reiche deinen Finger her und sieh meine Hände, und reiche deine Hand her und lege sie in meine Seite, und sei nicht ungläubig, sondern gläubig! Und Thomas antwortete und sprach zu ihm: Mein Herr und mein Gott! Jesus spricht zu ihm: Thomas, du glaubst, weil du mich gesehen hast; glückselig sind, die nicht sehen und doch glauben!“
‭‭Johannes‬ ‭20‬:‭27‬-‭29‬ ‭SCH2000‬‬
https://bible.com/bible/157/jhn.20.27-29.SCH2000
„Von den Engeln zwar sagt er: »Er macht seine Engel zu Winden und seine Diener zu Feuerflammen«; aber von dem Sohn: »Dein Thron, o Gott, währt von Ewigkeitzu Ewigkeit. Das Zepter deines Reiches ist ein Zepterdes Rechts. Du hast Gerechtigkeitgeliebt und Gesetzlosigkeit gehasst; darum hat dich, o Gott, dein Gott gesalbt mit Freudenöl, mehr als deine Gefährten!« Und: »Du, o Herr, hast im Anfang die Erde gegründet, und die Himmel sind das Werk deiner Hände. Sie werden vergehen, du aber bleibst; sie alle werden veralten wie ein Kleid, und wie einen Mantel wirst du sie zusammenrollen, und sie sollen ausgewechselt werden. Du aber bleibstderselbe, und deine Jahre nehmen kein Ende.«“
‭‭Hebräer‬ ‭1‬:‭7‬-‭12‬ ‭SCH2000‬‬
https://bible.com/bible/157/heb.1.7-12.SCH2000
„Wir wissen aber, dass der Sohn Gottes gekommen ist und uns Verständnis gegeben hat, damit wir den Wahrhaftigen erkennen. Und wir sind in dem Wahrhaftigen, in seinem Sohn Jesus Christus. Dieser ist der wahrhaftige Gott und das ewige Leben.“
‭‭1. Johannes‬ ‭5‬:‭20‬ ‭SCH2000‬‬
https://bible.com/bible/157/1jn.5.20.SCH2000

Darf ich auch fragen was du für eine Bibel Übersetzung du benutzt? Ich empfehle dir die Schlachter2000.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – 3 Jährige Bibelschulausbildung