Warum ist er anders als der Rest der Gesellschaft?

10 Antworten

Hallo,

ich möchte mich jetzt nicht mit deinem Bruder vergleichen, da ich ihn nicht kenne, aber in den Grundzügen geht es mir auch so.

Ich wurde zu Hause zu einem bescheidenen Jungen erzogen und bin allgemein zurückhaltend und höflich; Charakterzüge, die heute oft als falsch angesehen werden. Während die anderen Kinder sich um die Aufmerksamkeit der Lehrer prügelten, war ich meist bei den "Opfern" und habe sie getröstet. In der Schule hielten mich auch viele Lehrer für nicht "normal", weil ich als Erstklässler in der Pause meist voller Lebensfreude Volkslieder geträllert habe.

Auch vor Klassenfahrten hatte ich immer Panik. Vom gemütlichen, behüteten Elternhaus in die Fremde zusammen mit rohen Kerlen, die mit ihren Muskeln protzen.

Und auch heute noch fällt es mir nicht leicht, auf andere Menschen zuzugehen. Ich kann nicht mit jemandem plaudern, den ich noch nicht lange kenne. Es dauert oft Wochen bis "das Eis schmilzt."

Trotzdem habe ich drei beste Freunde gefunden, die ich am liebsten nie mehr missen möchte.

Was die Vereine angeht, so sind sie gerade auf dem Dorf ja oft recht derb und rustikal; für mich ist das auch nichts.

Auch heute noch - bin 17 - bin ich doch noch recht schüchtern. Zwar kann ich hier groß von mir schreiben, im realen Leben würde ich mich das nicht trauen. Trotzdem kann ich in letzter Zeit eher mal mit Fremden reden oder "Smalltalk" mit ihnen machen. Aus einem mir unbekannten Grunde fällt mir der Kontakt zu über 70 jährigen oft leichter, als der Kontakt zu über 30 jährigen. Mit Gleichaltrigen habe ich zum Glück keine Probleme mehr.

Jedesmal, wenn ich denke, dass ich es zu nichts bringe, hole ich mir Mut von anderen "Schüchternen" , die es zu etwas gebracht haben. Peter Alexander zum Beispiel, ein furchtbar schüchterner Mensch, der es zum erfolgreichsten Entertainer Deutschlands gepackt hat.

Oder der noch viel schüchternere Joseph Ratzinger, der sich angeblich nicht mal getraut haben soll, mit Schulkameraden zu spielen, er ist zum Papst geworden.

Diese Leute geben mir Mut, dass man auch ohne "Ellenbogen " etwas erreichen kann.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Hallöchen

Es ist sehr schön,das Du Dir Gedanken um Deinen jüngeren Bruder machst,aber er scheint doch mit seinem bisherigen Leben zufrieden zu sein...

Er will Dich doch auch nicht umkrempeln,und nimmt Dich als Schwester so an,wie Du bist...also versuche es einfach,das zu akzeptieren....

Kann sein,wenn Du ununterbrochen Deinen Bruder mit solchen Dingen konfrontierst,die er nicht will,zieht er sich irgendwann auch mal von Dir zurück

Und ich denke,d a s willst Du nicht,oder????

Vielleicht hat er auch autistische Züge????

Diese Menschen sind meist hochintelligent aber auch gerne für sich.....

Egal....lass ihn in seiner glücklichen Welt einfach leben,wie er es für richtig hält

Wenn er deine Hilfe braucht,wird er es Dir zu verstehen geben

Und dann kannst Du ihm zur Seite stehen

Alles Liebe

Es gibt so Menschen. Mein ältester Sohn ist auch so. Wenn er glücklich damit ist, lass ihm sein Leben.

Mal ´ne andere Frage: Warum darf Dein Bruder nicht einfach nur sein, wie er will?

Ist dein Bruder glücklich? Dann lass ihn so, wie er ist. Du musst dein Leben und deine Wünsche nicht auf ihn projezieren. Wenn er kein Interesse an den Interaktionen mit anderen hat, dann soll er es lassen. Er scheint zu wissen, was er tut und alleine verreisen ist toll.

Besser für ihn, wenn er wegzieht und irgendwo neu anfängt, wo er nicht von Anfang an das Dorfgespräch ist.