Warum ist Assimilation schlimm?
Hi ihr,
ich bin alleinerziehende Mutter. Der Kindsvater wollte, dass ich abtreib und hat sich dann nicht mehr gemeldet. Erst als seine Eltern es rausfanden (kurz vor der Geburt), war er gezwungen sich zu melden. Aber das Einzige, was er zu sagen hatte, war, dass er einen Vaterschaftstest und einen türkischen Namen will. Aufgrund der Situation und weil ich nichts mit der türkischen Kultur zu tun hatte, hab ich ihm den Namen gegeben, über den ich schon die ganze Schwangerschaft nachgedacht habe.
Nun hat er das Baby (4 Monate alt) 4x besucht und seine Freunde und Familie nennen ihn nur beim türkischen Namen, den sie ihm geben wollten.
Heute habe ich gesagt, dass ich möchte, dass sie ihn bei seinem Namen nennen und dann brach eine riesige deutsch-türkische Grundsatz"diskussion" aus...
Das Fazit ist, dass der Kindsvater sich zu 100% als Türke ansieht, auch wenn er hier geboren wurde, etc. er verbindet rein GAR NICHTS mit Deutschland. Demnach besteht er auch drauf, dass unser Kind 50% türkisch erzogen wird, zusätzlich einen türkischen Namen bekommt, etc.
Und dann meinte er, dass eine Assimilation das Schlimmste ist, was passieren kann. Das verstehe ich nicht. Wortwörtlich hat er geschrieben: "Ich bin zu 100% türkisch und identifiziere mich zu 0% als deutsch, das war schon immer so und wird so sein. wenn ich mich zu 1% deutsch fühle, dann wäre das eine Assimilation und das ist das schlimmste was einem passieren kann. (habe mir erlaubt Satzzeichen zum Verständnis einzusetzen)
Jetzt habe ich das mal intensiv gegoogelt... wieso eine Assimilation schlimm ist.... aber ich verstehe es nicht.
Könnt ihr mir helfen?
Also entweder ich bin total bekloppt, oder ich finde eine Assimilation sogar gut!?
5 Antworten
Der Vater sollte meiner Meinung nach ( in diesem Fall ) nichts mit der Kindererziehung zu tun haben. Er wollte das du das Kind abtreibst, er nimmt keine Rücksicht auf dich und das Kind und verhält sich unter aller Sau. Bring dem Kind nur die deutsche Kultur bei, es ist nicht deine Aufgabe ihm die türkische Kultur näher zu bringen ( sondern die des Vaters ). Du bist zu nichts verpflichtet, es ist dein Kind, da hat der Vater nichts zu sagen. Kümmer dich weiterhin um dein Kind und ignoriere den Vater ( Wenn er sich weiterhin so verhält ), die türkische Kultur können ihn auch seine Großeltern näher bringen. Es ist nicht schlimm das du ihn nicht die türkische Kultur beibringst, das Kind kann ja wenn es reif genug ist sie sich selbst beibringen ( wenn es das möchte ).
Assimilation hin oder her, ich finde die ganze Streiterei sehr schlecht. Fürs Kind. Aber, was fürs Kind gut ist, habt ihr offenbar schon aus den Augen verloren. Schlimm.
Wenn das Kind einen türkischstämmigen Vater hat, in dessen Familei türkische Namen üblich sind, hätte man ihm auch 2 Namen geben können. Letzlich hat der Vater da aber nix zu sagen, und das gefällt dir. So what.
Acuh wenn du vom Vater nichts merh öhättst, hättest du dem Kind ja irgendwann sagen müssen, dass sein Vater türkischer Abstammung ist, nicht wahr?
Im übrigen hättest du vom Vater sicher insofern "gehört" als er unterhaltspflichtig ist. Einfach wegleugnen, dass es ihn gibt hättest du eh nicht können.
Aber wieso sollte ich dem Kind deshalb einen türkischen Zweitnamen geben? Ich bin auch deutsch und bestehe nicht auf einen deutschen Namen. Ich nahm den, der mir gefällt und zufälligerweise ist der Deutsch, ja, aber ich hatte Namen aus allen möglichen Ländern auf meiner Favoritenliste - das hat doch nichts mit der Herkunft zu tun.
Hallo Freddy,
mit Verlaub, aber der Kerl ist ein Idiot. Gib dem Kind den Namen, den Du gewählt hast. Wenn Du großzügig sein willst, kannst Du den türkischen Namen als Zweitname zulassen. Es ist allein Deine Entscheidung, verpflichtet bist Du dazu nicht.
Wenn sich der Vater Deines Kindes als Türke fühlt, hätte er nie mit einer Frau anderer Nationalität eine Beziehung beginnen dürfen. Niemand nimmt ihm seine Herkunft, aber wenn man in einem anderen Land lebt, sollte man fähig sein, sich anzupassen. Das bedeutet nicht, daß man ungeprüft alles übernimmt.
Du bist die Mutter und für Dein Kind verantwortlich. Den Kontakt zu seinen türkischen Großeltern, die offenbar Zuneigung zu ihrem Enkel empfinden, kannst Du zulassen, solange sie Dich respektieren.
Der Vater Deines Kindes muß offenbar erst erwachsen werden.
Laß Dich nicht einschüchtern. Alles Gute für Dich und Dein Kind,
Giwalato
Assimilation ist für mich, wenn ein Einwanderer seine ursprüngliche Identität verliert und eine, der Gesellschaft entsprechenden, Identität bildet.
Nicht zu verwechseln mit Integration: der Einwanderer behält seine Identität, aber beide Seiten passen ihren Lebensstil auf ein besseres zusammenleben ab, d.h. der Einwanderer findet einen Platz in der Gesellschaft als die Person, die er wirklich ist.
Ich finde es recht normal, das eine Person seine Identität behalten will und sich nicht assimilatieren lassen will!
Der "Kindsvater" ist aber anscheinend schon mehr assimilatiert, als er meint, will es nur nicht akzeptieren. Mit der Integration hat anscheinend noch nicht geklappt.
Danke, aber eigentlich wäre eine Assimilation dann doch nur schlimm, wenn die erzwungen wäre, oder? Beispielsweise wenn das Staatsoberhaupt es verlangt. Das verstehe ich.
Aber wenn jemand assimiliert, weil er/sie sich einfach so entwickelt, verstehe ich das Problem nicht.
Mit verlaub aber solche Leute brauchen wir in Deutschland nicht. Wenn er 100% Türkisch ist und Assimilation und Integration als "das schlimmste was passieren kann" ansieht dann hat er absolut NICHTS hier verloren. Auch wenn er hier geboren ist, ist das bedeutungslos und das scheint ja auch so zu sehen. Er soll in die Türkei gehen und dort leben.
Ich frage mich bei solchen Leuten immer : Warum sind die dann hier? Warum leben die in Deutschland?!
Wenn ich ein Land nicht mag und mich damit nicht Identifizieren kann und will dann bleib ich doch nicht dort leben?!
Wenn du in der Türkei leben würdest, würdest du deinem Kind dann einen türkischen Namen geben wollen? Würdest du deine Abstammung verleugnen wollen? Die Medallie hat mmer 2 Seiten.
Das hat nichts mit dem Namen zu tun , es geht ganz speziell um den Aspekt dass er sagt Assimilation schlimm sei, und soetwas ist einfach schäbig und nicht nachzuvollziehen.
Es geht hier nicht um den Namen. Das habe ich nur dazu geschrieben, um zu erklären wie wir auf das Thema Assimilation gekommen sind. Ich möchte nur verstehen, wieso das als schlecht angesehen wird.
Wir sind die Borg. Sie werden assimiliert werden. Deaktivieren Sie Ihre Schutzschilde und ergeben Sie sich. Wir werden ihre biologischen und technologischen Charakteristika den unsrigen hinzufügen. Ihre Kultur wird sich anpassen und uns dienen. Widerstand ist zwecklos!
https://differentia.wordpress.com/2011/09/29/wir-sind-die-borg-sie-werden-assimiliert-werden-fb-spackeria-google/
Super Idee.
Ich habe ihn auch gefragt, warum er dann hier ist, dann meinte er, dass er ja nicht gesagt hat, dass es ihm in Deutschland nicht gefällt. Und weil die Urgroßeltern hierher gezogen sind und sie eben sich hier ein Leben aufgebaut haben und es nicht so leicht ist, dann in die Türkei zu gehen. Außerdem, weil...... die türkischen Vorfahren Deutschland aufgebaut haben. :-)
Nein, was für das Kind gut ist haben wir sicherlich nicht aus den Augen verloren. Ich kann aber hier schlecht die ganze Diskussion erklären, weil darum geht es hier ja nicht.
Und ja, ich hätte 2 Namen geben können, und es hat nichts damit zu tun, dass der Vater nichts zu sagen hat, sondern, dass ich die Schwangerschaft über in dem Glauben war, von dem Vater nichts mehr zu hören und er ja auch kein Interesse hatte. Also hätte er mit der Türkei nichts am Hut gehabt und einen Namen bekommen, der mir gefällt. Wie es alle Eltern tun, mehr nicht.