Warum Ionenwanderung und Erregungsleitung durch Leckströme verlangsamt (kontinuierlichen)?
Bitte, ich bräuchte dringend eine Erklärung. Ich würde das sehr schätzen. Ich habe bereits viel gelernt und bin auf diese Frage gestoßen...
Viele Grüße
1 Antwort
Moin,
na, du hast doch an erregten Stellen ein gewisses Membranpotenzial. Das kommt durch eine bestimmte Verteilung der beteiligten Ionen zustande.
Wenn nun zum Beispiel bei einem Aktionspotenzial kurzzeitig an einer Zelle innen mehr positive Ladungsträger (Einstrom von Natriumkationen) vorhanden sind als außen (Umpolung), dann werden die positiven Ladungsträger (Natrium- und Kaliumionen) von Orten mit mehr negativen Ladungsträgern elektrostatisch angezogen. Theoretisch werden natürlich auch die negativen Ladungsträger von den Kationen angezogen, aber da im Zellinneren die negativen Ladungsträger in der Regel relativ große Proteine sind, bewegen sich eher die kleinen und beweglicheren Kationen auf die Anionen zu.
Wie auch immer... Jedenfalls entstehen auf diese Weise Ionenströmchen.
Wenn nun aber stets geöffnete Kanalproteine in der Membran sind (vor allem die ständig geöffneten Kaliumionenkanäle; es gibt aber auch - wenige - ständig geöffnete Natriumionenkanäle), so verlassen auch einige Kationen das Zellinnere durch diese Kanäle und gelangen ins Außenmilieu.
Das bedeutet jedoch, dass diese Kationen nicht mehr für die Ionenströme zur Verfügung stehen. Der Stromfluss wird geschwächt. Darüber hinaus führt die kleine Verarmung an positiven Ladungsträgern auch noch zu einer Abschwächung der Membranpotenzialdifferenz (innen zu außen). Auch das schwächt den Stromfluss.
Da also das Innenmilieu durch die ständig geöffneten Kanäle ein paar Kationen verliert und diese wandern, spricht man von Leckströmchen.
Alles klar?
LG von der Waterkant
Bei einer kontinuierlichen Weiterleitung benötigst du über die gesamte Länge des Axons entsprechend viele Ionen und Ionenkanäle bzw. Ionenpumpen.
Bei der saltatorischen Erregungsleitung brauchst du die Ionen, Ionenkanäle und Ionenpumpen nur an den myelinfreien Stellen (also an den Ranvierschen Schnürringen). Das ist deutlich weniger...
Saltatorische Erregungsweiterleitung: Bei myelinisierten Axonen werden weniger Ionen für einen Erregungsweiterleitung benötigt. Könntest du mir das bitte auch erklären? Ich wäre sehr dankbar. LG