Warum helfen nicht die Räte von Psychologen "wie wird man autark"?

1 Antwort

Autarkie kann nicht generell das menschliche Ziel sein. So etwas erreichen nur Weise und Heilige. Der Mensch ist ein soziales Wesen, er braucht die Gemeinschaft. Das haben wir von unseren Vorfahren den Menschenaffen übernommen. Ohne Gemeinschaft wäre der Mensch schon lange ausgestorben. Soziale Gemeinschaft ist keine Garantie für das Glücklichsein, schafft aber eine Basis, auf der zumindest Zufriedenheit leichter erreichbar ist. Ich vermute, Du suchst einen Partner bzw. eine Partnerin. Wenn man dabei nicht auf Zufall oder Glück vertrauen will, wäre die Vorstufe, Teil einer Gemeinschaft zu werden. Und es ist sicher leichter, in so einer Gemeinschaft akzeptiert zu werden, wenn man passende Interessen, Ziele und Ideen hat, die einen interessant für diese Gemeinschaft machen. Wenn ich dich richtig verstehe, hast Du das wohl irgendwie versucht aber ohne Erfolg. Woran das lag, kann ich - da ich dich nicht kenne und Du auch nichts konkretes dazu mitteilst - nicht beurteilen. Vielleicht sind diese Interessen/Hobbys usw. nicht Teil deiner Person geworden und Du wirktest damit nicht "echt" oder deine Persönlichkeit ist insgesamt noch zu unklar, zu wenig definiert und erschwert dadurch für andere den Kontakt. Abgesehen davon, dass so eine "Unklarheit" für einen jungen Menschen völlig normal ist, er/sie soll sich ja gerade erst zu einer abgerundeten Persönlichkeit entwickeln, kann man auch selbst daran arbeiten. Der von dir genannte Ausgangsvorschlag, Interessen/Hobbys zu entwickeln, um für andere attraktiv zu sein, ist ja grundsätzlich richtig, reicht aber so noch nicht aus. Diese Interessen müssen, um wirksam zu werden, wesentlicher Teil der eigenen Persönlichkeit werden. Das ist alles sehr abstrakt, deshalb zwei Beispiele: Ein eher zurückhaltendes Kind interessiert sich sehr für Musik und ist dafür offensichtlich auch begabt. Gefördert von den Eltern bekommt es Unterricht und entwickelt sich musikalisch weiter. In der Schule wird es Mitglied des Schulorchesters, gewinnt gleichgesinnte Freunde und wird als Erwachsener entweder Musik zu seinem Beruf machen oder zumindest mit anderen Laien zusammen musizieren. Ich selbst war auch als Jugendlicher eher zurückhaltend, teilweise sogar gehemmt. Aber ich interessierte mich für Politik. In der Schule und später im Studium habe ich mich bereits politisch engagiert, wurde später Mitglied einer politischen Partei und kandidierte für politische Ämter. Durch diese klare Fixierung auf ein Interesse, eine Aufgabe, bekommt man als Person klare Strukturen und Kanten. Man wird nicht "everybody´s darling" aber doch für manche Menschen interessant. Und das sind dann vermutlich auch die Menschen, die einem wichtig sind. Und aus diesen Kontakten kann sich natürlich mehr entwickeln. Da ich dich nicht kenne, ist es durchaus möglich, dass Du diese "halbphilosophischen Erörterungen" für ziemlich abwegig und für dich als unbrauchbar empfindest. Dann wäre mein letzter Rat der, therapeutische Hilfe zu suchen. Nicht weil Du irgendwie psychisch krank wärst sondern weil Du mit so einem Therapeuten an der Herausarbeitung deiner Persönlichkeit und deines Selbstbewusstsein arbeiten könntest.


Galliard123 
Fragesteller
 24.05.2021, 20:50

Aber die Frage bleibt: warum helfen die Räte nicht? Ich bemühe mich diese Ziel zu erreichen, damit das Glück von den Menschen nicht abhängt. Und nein, ich habe keine Probleme mit der Kommutikation oder andere Geistkrankeiten, ich habe normale Selbsteinschätzung und ich kann die Freunde finden.

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