Warum heißt Catcalling eigentlich Catcalling?

3 Antworten

Der verniedlichende Begriff "Catcalling" stammt aus der englischen Umgangssprache und bedeutet "Katzen-Rufen."

Catcalling ist eine Form von sexueller Belästigung. Die meisten Frauen haben Catcalling schon erlebt.

Vor allem Frauen müssen sich im öffentlichen Raum regelmäßig anzügliche Bemer-kungen, sogenannte Catcalls, von Männern gefallen lassen. Die Folgen sind größer als man denken sollte.

Unter Catcalling versteht man eine sexuelle Belästigung ohne Körperkontakt, wie anzügliche Bemerkungen, Hinterherpfeifen, etc. Betroffen sind überwiegend Frauen.

Problematisch ist beim Catcalling vor allem der schmale Grad zwischen Kompliment und Belästigung, da sich diese je nach Ansicht und Äußerung überschneiden. So ist das Spektrum verbaler sexueller Belästigung groß. Der Fokus der Einordnung liegt deshalb auf dem Empfinden der betroffenen Personen. Besonders stark werden die folgenden Situationen als Catcalls empfunden:

Anzügliche Bemerkungen / Nachrichten, Hinterherlaufen, Hinterherfahren / Anhupen, obszöne Gesten, aufdringliche Blicke / Starren, Kuss- ubd Pfeifgeräusche, ungewollte Konfrontation mit aufdringlichen Bildern / Videos.

Catcalling ist in Deutschland (noch) nicht direkt strafbar, obwohl es seit einigen Jah-ren vermehrt Kritik für verbale Belästigungen gibt. Grund dafür ist, dass der Tatbe-stand der sexueller Belästigung in Deutschland nur dann geahndet werden kann, wenn es auch einen Körperkontakt gibt.

Catcalling - Herkunft

Obwohl der Begriff Catcalling ein Problem beschreibt, das es vermutlich schon immer zwischen den Geschlechtern gab, findet das Wort selbst seinen Ursprung eher in der MeeToo-Bewegung und in einem 2014 durchgeführten viralen Videoexperiment. In dem Video, das zu Beginn 2025 über 52 Millionen Aufrufe hat, lief die damals 24-jäh-rige Schauspielerin Shoshana Roberts zehn Stunden lang durch New York City und wurde von Regisseur Rob Bliss mit versteckter Kamera gefilmt.

Im Video wird die Schauspielerin von mehreren Männern angesprochen, während sie wortlos weitergeht. Die Bandbreite der Kommentare ist groß. Einige Situationen wur-den dabei auch bedrohlich, als zum Beispiel verschiedene Männer aufgrund der aus-bleibenden Reaktionen von Shoshana Roberts wütend wurden. Einige Männer verfolg-ten die Frau sogar für mehrere Minuten. Insgesamt wurde sie von 108 Männern angesprochen.

Ereignisse der letzten Jahre haben die Debatte rund um den Begriff "Catcalling" auch in Deutschland stark angeheizt. So auch die zahlreichen sexueller Übergriffe in der Silvesternacht 2015 in Köln, woraufhin etwa 1200 Strafanzeigen wegen Sexualdelik-ten erstattet wurden. Noch Ende 2016 erfolgten Nachbesserungen zum Gesetzesent-wurf für die Verschärfung des bestehenden Sexualstrafrechts. Sexuelle Belästigung war bis dahin nicht konkret im deutschen Strafgesetz geregelt. Zuvor war diese auch mit Körperkontakt nicht ausdrücklich strafbar.

Unter dem Motto " Catcalling ist kein Kompliment" (#Kein Kompliment) fand am 6. Juni 2023 der erste bundesweite Aktionstag gegen Catcalling statt. Geplant ist, dass der Aktionstag jedes Jahr am zweiten Freitag im Juni stattfindet. Dernäxhste Aktionstag fällt somit auf Freitag, 13. Juni 2025.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Ich bin studierte Geisteswissenschaftlerin & Historikerin

Kommt aus der Theater-Kultur des 17. Jahrhunderts in England. Dort war "Catcalling" die Bezeichnung für Geräusche, welche die Zuschauer machten, um ihre negativen Emotionen im Bezug auf das Stücke zu zeigen. War meistens ein Pfeifen oder Ähnliche und klang dann wie eine Katze