Warum hatten die Mätressen an Höfen keine Angst vor Schwangerschaft?

6 Antworten

Ich denke, damals hatten alle Frauen Angst vor Schwangerschaften, denn die Sterblichkeitsrate bei Geburten war sehr hoch. Allerdings war es für Mätressen an den Höfen kein Problem, ein uneheliches Kind zu bekommen. Im Gegenteil - wenn das vom Herrscher stammte, wurde es sogar als eine Art "Ehre" betrachtet. Und wenn die Herren Väter die Kinder anerkannten, bekamen die meist einen Adelstitel, wurden entsprechend erzogen und haben später am Hof durchaus Karriere gemacht.

Beispiele dafür gab's einige. Da war Don Juan de Austria (Ritter Johann von Österreich; * 24. Februar 1547 in Regensburg; † 1. Oktober 1578 in Bouge, Teil des heutigen Namur). Er war Befehlshaber der spanischen Flotte und Statthalter der habsburgischen Niederlande. Er war der außereheliche Sohn Kaiser Karls V. und der bürgerlichen Regensburger Gürtlerstochter Barbara Blomberg.

Eine ganze Sammlung außerehelicher Kinder hatte Louis XIV. von Frankreich - vier mit Louise de La Valliere, sechs mit Madame de Montespan und eines mit Mademoiselle de Fontanges. Aus der Montespan-Brut haben zwei Töchter sehr vornehm geheiratet - die einen einen Prince Conde, die andere einen Duc D'Orleans, also beides Linien, die ebenfalls königliches Blut hatten.
Außerdem gab's da aber noch was bemerkenswertes: Die Montespan-Kinder wurden von einer gewissen Madame Maintenon, der Witwe eines Dichters, erzogen. In die hat sich Louis XIV verliebt und er hat sie schließlich sogar heimlich geheiratet.

Schließlich und endlich gab's auch bei den Preußens mal uneheliche Kinder: Graf Friedrich Wilhelm Moritz Alexander von der Mark („das Anderchen“) (* 4. Januar 1779; † 1. August 1787 in Berlin) war ein illegitimer Sohn König Friedrich Wilhelms II. von Preußen und seiner Geliebten, der Gräfin Wilhelmine von Lichtenau. Und sein Grabmal von Gottfried von Schadow ist eines der wichtigen Kunstwerke aus dieser Epoche.


Dahika  23.09.2018, 09:39

hatte die Montespan nicht 8 Kinder?

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FrauBeckmesser  23.09.2018, 13:55
@Dahika

Wiki listet sechs auf. Vielleicht haben die irgendwelche früh gestorbenen nicht mitgezählt?

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Die unehelichen Kinder hatten zwar keine Erbrechte aber die wurden finanziell versorgt. Jedenfalls ging es denen besser als den Kindern der einfachen Leute. Manchmal wurden auch welche offiziell von ihrem Vater anerkannt, wenn z.B. keine ehelichen da waren oder alle verstorben waren.

Es gab sehr oft Kinder, hat niemanden gestört.

Früher gab es Mätressen und Prostituierte die verhüteten aber auch mal ungewollt schwanger wurden das war für Frauen normal und sie bekamen viele Kinder und waren Schwangerschaften gewohnt und sie lebten auch nicht lange.

Für Männer war das Leben früher leichter sie konnten gut essen und mit Geliebten rummachen und die Kinder waren nicht ihre Aufgabe.

Waren sie ja auch. Die Montespan, die Favoritin von Louis XIV hatte acht Kinder, von denen man weiß! Mögliche Fehlgeburten, Totgeburten, Abtreibungen wird es wohl auch gegeben haben. Und Verhütungen auch.