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Wenn jemand auf hoher See über Bord geht, das ist auch in der heutigen Zeit noch immer eine ernste Sache.

Ich versuche das mal von der technischen Seite aus zu beleuchten.
Wenn jemand umgangssprachlich ein "GPS" dabei oder am Körper hat, dann ist das meist ein GPS Empfänger, das aus den zeitsynchronen Signalen aus mehreren Satelliten die aktuelle Position berechnet und anzeigt.

Das ist aber dann nur ein Empfänger, dieses System hat keinen Rückkanal. Um eine Person aktiv zu orten um sie finden zu können braucht es aber einen aktiven Sender, der diese errechneten Koordinaten aktiv wiederum an einen Server sendet wo diese Daten dann entsprechend mit einer Karte verknüpft werden kann. An Land in urbaner Gegend eine Leichtigkeit, da wird ein entsprechendes Mobilfunknetz als Rückstrecke für diese Information verwendet, die bekannten GPS Tracker also.

Auf hoher See hast du das nicht. Bereits wenige Kilometer nach der Küstenlinie ist Ende mit Mobilfunk. Es bleiben dann nur Kommunikationssatelliten. Viele Satelliten haben aber Footprints, die vorrangig Land abdecken. Ich selbst kenne jetzt nur Inmarsat und Iridium, die auch die Seeflächen weitgehend abdecken. Und dort kostet die Übertragung von Daten ein kleines Vermögen. Das wird auch der Grund sein, warum nicht eine jede Person einen Tracker verbunden mit einem Satellitensystem am Körper trägt, zudem das keine kleinen Geräte sind.

Logisch gibt es auch Rettungsbojen, die einen Peilsender an Board haben, die senden ein Ping-Signal auf einer Notruffrequenz, die hat aber auch nicht jeder am Körper. Und selbst da läuft das nicht wie im Film, daß auf einer Karte die Position angezeigt wird, sondern das Signal muß per Kreuzpeilung verfolgt werden.