Warum hat sich die Programmiersprache Delphi nicht durchgesetzt, was ist schlecht an Delphi?

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Ich persönlich würde einem Neuling nicht zu Delphi raten.

-Bei Problemen sucht man ja oftmals Lösungen im Internet. Wenn man eine Sprache wie Java, C# oder C++ nutzt findet man sehr viele Infos im Internet. Sehr viele Leute, die mal das selbe oder ein ähnliches Problem hatten. Da Delphi aber wesentlich seltener verwendet wird als die anderen genannten Sprachen, findet man auch im Internet deutlich weniger Hilfen. Bei grundsätzlichen Fragen geht das noch gut klar, aber je spezifischer ein Problem wird, desto weniger kann man im Internet zu diesem Problem finden.

- Delphi ist teuer. Wenn man Java, c# oder c++ erlernen will, kann man dafür super gute Entwicklungsumgebungen gratis runterladen (solange man es nicht kommerziell nutzt) und einfach loslegen. Bei Delphi muss man erstmal knallhart 2000 Euro dafür zahlen, was einen Neuling extrem abschreckt. Oder man benutzt die kleine bucklige Lazarus IDE die bei weitem nicht an Delphi ran reicht.

- Delphi ist deutlich weniger komfortabel als Java und C#

- Die Fehlermeldungen helfen nicht weiter. Wenn bei Java zum Beispiel ein Fehler auftritt, sagt dir die IDE direkt was für ein Fehler aufgetreten ist, in welcher Datei er aufgetreten ist, in welcher Zeile und welche Funktionen vorher aufgerufen wurden. Delphi ist da etwas anders. Da bekommt man die Meldung "Zugriffsverletzung an Speicheradresse XXXXXXXX" und dann beginnt das fröhliche Suchspiel. Bis man erstmal rausgefunden hat WO ein Fehler auftritt können gut und gerne mal 1 - 1,5 Stunden vergehen (weil auch der Debugger oft nicht mitmacht, wie man will). Diesen Zeitaufwand hat man einfach bei anderen Sprachen überhaupt gar nicht!

- Die Autovervollständigung ist in Delphi doof. Wenn ich zum Beispiel im Android Studio ein Wort oder ein Teil davon eingebe und dann Strg+leer drücke werden mir alle Funktionen usw. angeboten wo dieser Begriff am Anfang, in der Mitte oder am Ende setht. Wenn ich also weiß, die Funktion die ich suche ist irgendwas mit "color", dann gebe ich das ein und finde alle Funktionen, wo dieses Wort drin vorkommt. In Delphi ist das nicht ganz so schön. Dort werden einem nur die Funktionen angeboten, die auch wirklich mit dem Suchbegriff beginnen. Also muss man hier exakt wissen, wie der Name der Funktion beginnt.

- Autovervollständigung die Zweite: Alle anderen IDEs die ich kenne haben es besser drauf als Delphi, nur Vorschläge zu machen, die auch wirklich sinnvoll an einer bestimmten Stelle sind.

- Delphi ist extrem Komponentenabhängig. Es gibt zum Beispiel ettliche verschiedene Editfeld-Typen, die man in verschiedenen Situationen nutzen kann. Alle funktionieren auch super, bis man etwas braucht, was nicht exakt so vorgesehen ist. Dann muss man anfangen rumzutricksen, die Komponente ableiten und selber einprogrammieren was man braucht, oder eine andere Komponente suchen, die dann zwar das eine kann, aber dafür andere Dinge nicht, die man braucht und welche die erste Komponente konnte.

- Bei vielen vielen Dingen ist man auf Komponenten von Drittanbietern angewiesen. Oft, weil Delphi viele sachen nicht kann, die andere IDEs von Haus aus können, welche man sich dann als Drittanbieterkomponente hinzu holt oder weil die Drittanbieterkomponente eine kleinigkeit besser kann als die Standardkomponente, die man so nutzen kann. Allerdings kosten diese Drittanbieterkomponenten oft zusätzlich Geld und man ist auf Dritte angewiesen, dass diese keine Bugs einbauen bzw. diese schnell beheben. Mal ganz davon abgesehen, dass diese Komponenten oft mieserabel dokumentiert sind.

- Die Delphi IDE reagiert oftmals einfach nur träge und langsam.

- In Delphi passieren viel zu oft komische Dinge, die man sich einfach nicht erklären kann xD

Delphi ist nicht dafür gemacht, um durchgesetzt zu sein. Delphi ist objektorientierte Nachfolge von Pascal.

Was sind schlecht an Delphi?

* private und protected gelten nur für andere Dateien. Ach ja, das wurde verbessert mit weiteren Ausdrücken. Aber wenn jemand sie gewöhnlich benutzt, dann kann man schlechte Erfahrungen bekommen.

* Einige Schlusswörter sind inkonsequent für Methoden und Daten anders. Ich kann jetzt nicht Beispiele schreiben.

* Pascal macht kein Unterschied zwischen Groß- und Kleinbuchstaben, so ist das Alphabet kleiner. Das Standard deklariert die Charakterkodierung nicht. So soll es auch in Delphi sein.

* Ich kenne diese Sprache nicht gut, so können mehrere Nachteile sein.

Definiere "durchgesetzt".

Es gibt genügend Programmierer für Delphi, sonst würde die IDE nicht so teuer sein und jedes Jahr eine neue Version rauskommen...