Warum hat man Suizid Gedanken?

4 Antworten

Suizidgedanken sind Ausdruck tiefer Frustration / Unzufriedenheit / von seelischem Schmerz. Du kannst Dich extrem frustriert auch dann fühlen, wenn Du eigentlich leben willst, und dann können auch Suizidgedanken auftreten.

Weil Suizid im Erleben der Depression wie ein leichter, guter oder auch der einzige Fluchtweg erscheint.

Man WILL leben - aber nicht SO! Ergo steckt hinter solchen Gedanken häufig einfach der Wunsch nach einer Veränderung, damit man wieder Lebensfreude gewinnt.

Daher bleibt es häufig bei den Gedanken. In der Psychiatrie würde man die eher als Todessehnsucht, Lebensunlust bezeichnen sofern die Gedanken nicht in konkretes Pläneschmieden übergehen.

Hallo Chrislhhhhh804,

[...] man aber keine Hoffnung sieht?

gerade deswegen. Obwohl sie eigentlich gar nicht sterben wollen, finden viele suizidale Menschen aus ihrer leidvollen Situation einfach keinen anderen Ausweg mehr. "Leicht" oder "gut" ist ein Suizid im Übrigen auch für suizidgefährdete Menschen nur in den seltensten Fällen. Ich selber kenne aus eigener Erfahrung dieses quälende Gefühl von suizidalen Gedanken sowie akuter Suizidgefahr. Man ist so zu sagen wie bereits in einen Sarg gesperrt. Man erkennt nichts mehr (klar), kann weder vor noch zur Seite noch zurück, kann keinen klaren Gedanken mehr fassen und die Luft zum Atmen - sowohl metaphorisch gesprochen als auch im wörtlichen Sinn - wird immer knapper.

Die Gründe für die Entwicklung einer Suizidalität sowie eventuelle Selbsttötungsversuche sind vielfältig. Eines aber haben sie alle gemeinsam: Suizidgefährdete befinden sich in einer Situation, die sie an ihre persönlichen Grenzen bringt. Sie können nicht mehr so weiterleben wie bisher.

Suizidgedanken entstehen meist dann, wenn die Betroffenen einem unerträglich hohen Leidensdruck ausgesetzt sind und sie eben keine Hoffnung mehr haben. Sie stellen sich die Frage, wofür es sich überhaupt noch zu leben lohnt, finden jedoch keine Antwort darauf. Letztendlich sehen sie als einzigen Ausweg aus der für sie unerträglichen Situation nur noch die Flucht in den Tod.

Häufig wird angenommen, dass Menschen mit Selbsttötungsabsichten immer gründlich über diesen Schritt reflektieren und verschiedene Möglichkeiten ausloten würden. Zumeist sind eigentliche Suizid-Akte in erster Linie allerdings Impulshandlungen, wenn der aktuelle seelische Schmerz nicht mehr auszuhalten ist. Auch ich selber habe bereits zwei Suizidversuche hinter mir; während ich den ersten vor 17 Jahren tatsächlich über mehrere Wochen hinweg geplant und vorbereitet hatte, war der zweite etwa drei Jahre später eine spontane Tat aus einer impulsiven Reaktion heraus.

Suizidalität kommt in allen sozialen Schichten vor, kann junge und ältere Menschen betreffen. Bei manchen Personen ist die Gefahr jedoch erhöht; beispielsweise

  • bei Menschen mit psychischen Erkrankungen wie Depressionen oder Schizophrenie
  • bei Suchtkranken
  • bei Menschen, die sich in einer Ausnahmesituation bzw. Lebenskrise befinden (zum Beispiel durch äußere Umstände wie Mobbing/Misshandlung oder der Tod einer nahestehenden Person)
  • bei Menschen mit unheilbaren Krankheiten und starken Schmerzen
  • bei älteren Menschen, die unter Krankheiten leiden, einsam sind, keine Lebensfreude bzw. keinen Lebensmut mehr empfinden
  • bei Jugendlichen, die in einer persönlichen Krise stehen oder familiäre Probleme haben
  • bei Menschen, die aufgrund der Zugehörigkeit zu gesellschaftlichen Minderheiten und/oder sozialen Randgruppen Diskriminierung erleben

Liebe Grüße,

Matsi.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Habe selber SVV- & suizidale Schübe; 2 Suizidvers. überlebt

Meistens weil man dass leben nicht leben kann wie andere und es einen so runtermacht dass man halt smg hat