Warum hat die Arge und die Argentur für Arbeit einen so schlechten Ruf?
Ich mache seit dem 01.09.2010 bei der Argentur für Arbeit meine Ausbildung und frage mcih seit dem, was denn so schlecht daran sei.
9 Antworten
Schau doch einfach mal über einen längeren Zeitraum regelmäßig in Foren rein (z.B. http://hartz.info/ ), in denen Betroffene Auskunft und Hilfe suchen. Da bekommst du sicher einen ganz guten "Querbeet"-Eindruck über die vielfältigen Situationen und Nöte , mit denen sich viele ALG2- Bezieher auseinandersetzen müssen..auch bei und dank der ARGE bzw. der Sachbearbeiter.
Da kommen viele Sachen zusammen, die diesen "Ruf" über die letzten fünfeinhalb Jahre geschaffen haben.
Z.B waren nach Angaben der BA in 2009 über 36 % der Bescheide fehlerhaft. Fast 143.000 Klagen wurden von Betroffenen in 2009 eingereicht...37.4 % der Widerspruchs-/ Klageverfahren gingen zugunsten des ALG2-Beziehers aus. Das sind "nur" Zahlen... dahinter stehen aber viel Not, viel Papierkram und echte existentielle Sorgen u.Ängste, Mahnungen, Angst vor Wohnungsverlust usw., bis so ein Verfahren endlich durch ist und die ARGE zur rechtmäßigen (Nach-)Zahlung der Leistung verurteilt wird. Gerichtsverfahren, die von der ARGE sehr oft durch unzulässige Bescheide und Forderungen trotz vollem Bewusstsein der Rechtslage verursacht werden - und für die die Steuerzahler aufkommen müssen.
Ich glaube ganz einfach, weil es sich um ein sehr gespanntes Verhältnis zwischen Bearbeitern und Antragstellern handelt. Die Antragsteller kämpfen logischerweise um jeden Cent, die Bearbeiter können jedoch nicht alles gewähren. UND: Es gibt auf beiden Seiten Menschen, die zum einen das System ausnützen wollen, zum anderen eben von Haus aus Vorbehalte gegenüber ALG2-Empfängern haben.... alles in allem keine angenehme Atmosphäre, würde ich mal sagen...... Etwas Gutes hat das Ganze: Seitdem über die ARGEs geschimpft wird, sind die Finanzämter nicht mehr im Fokus, wenns ums kritisieren von Beamten und Staatsdienern geht :-)))
nur eine Frage: Was hat das Finanzamt mit der Finanzkrise zu tun????
ne, ich bin zwar Beamtin, aber nicht beim FA... :-)
Das wirst du spätestens dann feststellen, wenn du mal auf der "anderen" Seite stehen solltest...
Es ist zwar auch regional unterschiedlich, aber mangelnde Kompetenz der Sachbearbeiter sowie Unfreundlichkeit sind wohl nur zwei Beispiele...
Herzlichen Glückwunsch. Ich glaube, dass jede Behörde irgendwie einen schlechten Ruf hat, ob nun Agentur für Arbeit oder Bauamt. Eine Behörde übt die Gesetze der Regierung aus, die nicht imnmer so sinnvoll erscheinen. Und die kleinen Mitarbeiter in der Behörde kriegen den Frust der Bürger ab.
wir können froh sein, dass wir hier so eine einrichtung haben...in anderen ländern is es nich üblich, irgendwoher ne finanzspritze zu bekommen....ich hab nix gegen die arge, warum auch....wahrscheinlich sind alle arbeitslosen einfach nur von der "Mechanik" der arge angenervt...kein plan....od, was ich auch gehört hab, solln einige mitarbeiter der arge, die betroffenen herablassend behandeln,unfreundlich sein etc......
"in anderen ländern is es nich üblich, irgendwoher ne finanzspritze zu bekommen" Das kann man so nicht sehen - Deutschland ist ja nun wahrlich nicht das einzige Land, in dem es Sozialleistungen und Unterstützung für Bedürftige gibt. ( "In anderen Ländern" , die vergleichbar sind, ist es übrigens auch nicht "üblich", dass zunehmend Dumpinglöhne gezahlt werden und dass jeder dritte Euro an Hartz IV-vergleichbaren Leistungen für die Aufstockung von zu niedrigen Löhnen ausgegeben werden muss. ;) ... ) http://www.fr-online.de/wirtschaft/miniloehne-fuer-millionen/-/1472780/4507740/-/index.html
Zudem wäre ein Vergleich von Sozialleistungen verschiedener Länder aber sowieso eine sehr wackelige Geschichte bzw. ohne allzu viel Aussagekraft.. und wissenschaftlich auch nicht stichfest. Zumindest dann, wenn man so einen Vergleich auf den reinen Vergleich der Geldleistungen reduziert. Es müssen ja auch die Kontextbedingungen des jeweiligen Landes mit berücksichtigt werden ( z.B. wie steht es dort um die Lebenshaltungskosten, welches Schulsystem liegt vor, wie ist die gesundh. Versorgung geregelt usw.). Ob und in welcher Betrags-Höhe jeweils Sozialleistungen ausgezahlt werden, sagt ja nichts aus über die Unterstützung, die dort vor Ort tatsächlich gewährt wird. In einem Land, in dem es z.B. kein Kindergeld wie bei uns gibt, mögen dafür aber z.B. Kindergartenbesuch und Schulausbildung inklusive aller Materialien für Jedermann kostenlos sein... usw.
und was hats uns gebracht? ;)
BÄM Finanzkrise kaum schaut denen keiner mehr auf die Finger