Warum hassen viele Schüler die Mathematik?

17 Antworten

Das Problem ist dasselbe wie bei Sprachen. Alles baut aufeinander auf und nach so vielen Jahren haben mehr und mehr Schüler irgendwo eine Lücke aus einer früheren Klasse, die sie niemals schließen können. In Mathe kann das beim Bruchrechnen sein oder ganz allgemein beim Theme umformen. Oder sie verstehen nicht, was genau Funktionen sind. Und dann wird es immer schwerer, Neues dazu zu lernen, wenn das Thema zuvor noch nicht richtig sitzt, der Frust wächst und die Motivation zu lernen sinkt. Jeder, der entweder nie Lücken entstehen lässt (Oft ist es auch nicht die eigene Schuld, sondern die Lehrer haben es nicht vernünftig erklärt) oder bereit ist, die Lücken zu schließen (Was meistens gar nicht so lange dauert), hat die Möglichkeit gut in Mathe zu sein. Aber es hält sich leider immer noch das Gerücht, dass manche das halt von Natur aus können und andere nicht. Und auch wenn es wahr ist, dass manche schneller durchschauen, wie eine Aufgabe zu lösen ist, während es sich andere ein paar mal durchlesen müssen, hat doch jeder das Zeug dazu, in Mathe eine hervorragende Note zu schreiben.

Als erster grund dürfte sein das mathe eines der wenigen fächer ist bei denen man nicht nur schlichtweg auswendig lernen kann. Man wird im endefekt dazu gezwungen das wissen korrekt anzuwenden. Nur nur das wissen wiederzugeben.

Dann wie andere schon sagten baut das wissen successive aufeinander auf. Defizite oder etwas nicht verstandenes planzt sich oft auf spätere Themengebiete fort.

Was bei anderen fächern auch wieder gar nicht oder massiv weniger der fall ist. Nehmen wir geschichte als beispiel. Wenns um die 2. wk spielt. Brauch ich keine ahnung davon was um christi geburt passiert ist. Oder um 13 hundert oder so. Ich kann auch ohne das wissen den stoffbereich um den 2. weltkrieg vernünftig wiedergeben.

Oder sprachen. Da baut das wissen zwar auch aufeinander auf. Aber defizite lassen sich wesentlich einfacher ausgleichen.

Dann der punkt: Abstraktes denken. Manche haben schlichtweg probleme damit. Spätestens nach den grundrechenarten bzw. brüchen etc. Wird unabdingbar abstrakt zu denken. Variablen sind hier in beispiel. Oder negative zahlen etc.

Wo man sich noch vorstellen kann das man 10 kuchen auf 7 personen aufteilt. Wird es schwierig sich vorzustellen 10 kuchen auf -7 personen aufzuteilen.

Dann gibt es etliche arten mathe zu erklären und zu lehren. Nicht jede art ist für jeden schüler geeignet. Und vorallem wenn alternative lösungswege die keinen nachteil gegenüber den gelehrten haben nicht zugelassen werden, kann das ganze zu problemen führen.

Und am ende ist es nen teufelskreis. Man hat probleme. Die dazu führen das man sich mit dem verstehen extrem schwer tut.

Was auch ein problem sein kann ist das gewisse meilensteine nicht genügend tief behandelt werden. Thermumstellung kommt hier in den sinn. Das müsste man eigentlich bis zur vergasung üben.

Hier kommt noch ein weiterer punkt warum mathe eventuell nicht gern gesehen wird. Man muss mathe üben. Regelmäßig und natürlich auch korrekt. Im idealfall muss das ganze soweit vertieft werden das man jemanden nachts um 3 aufwecken kann und "mitternachtsformel" rufen kann und dann betet derjenige sie runter. Aber wenn man aufhört weil man mit mühe und not 3 aufgaben geschafft hat und glaubt es dann verstanden zu haben wird später probleme bekommen.


gufrastella  03.08.2021, 10:05

Super, wie du es erklärt hast. Man sieht, ohne Orthografie zu beherrchen ist Mathe und Satzbildung einwandfrei möglich.

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FouLou  03.08.2021, 10:08
@gufrastella

Korrekt. Zufällige groß und kleinschreibung nicht zu vergessen.

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Ich "hasse" Mathematik nicht und beneide jede:n, die/der mit dem Fach klarkommt.

Für mich sind Zahlen einfach ein Gräuel. Ich muss selbst bei meiner eigenen Telefonnummer oft schon genau nachdenken, bevor ich sie weitergebe. Kopfrechnen endet bei mir meist in mehreren Versuchen mit ebenso vielen Ergebnissen.

Ich kann dafür andere Dinge, für die mich auch schon manche:r beneidet hat. Aber mit Mathe hab ich's einfach nicht.

Der Hass auf Mathe rührt regelmäßig daher, dass ein Schüler große Schwierigkeiten damit hat und schlechte Noten kriegt.

Um in Mathe gut zu sein, muss man sowohl streng logisch als auch sehr abstrakt denken können und man muss immer am Stoff dranbleiben, weil alles aufeinander aufbaut. Fehlt das Fundament, also das nötige Vorwissen, kann man machen, was man will und es wird trotzdem nichts mehr.

Insbesondere das streng logische und gleichzeitig abstrakte Denkvermögen ist nun mal nicht jedem in die Wiege gelegt und lässt sich durch stures auswendig lernen auch nur zum Teil kompensieren. Häufig sind schlechte Matheschüler gut in Sprachen, Erdkunde oder Geschichte, da da weniger abstraktes Denken, sondern viel auswendig lernen gefragt ist und sie da dann ihre Stärke ausspielen können. Da sind dann lernfaule Mathematiker eher im Nachteil.

Meiner Erfahrung nach steigen viele Schüler schon in der Mittelstufe aus. Später können sie dann - schon mangels Kenntnisse der Rechenregeln - einfach nicht mehr "mitdenken" und versuchen, Lösungswege auswendig zu lernen. Das wird natürlich nichts und führt zu größtem Frust.

Wahrscheinlich ist auch ein wenig Neid mit dabei - gute Mathematiker müssen im Vergleich zu einem guten Geisteswissenschaftlern so gut wie nichts lernen und gelten immer als intelligenter......

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung