Warum haben die israelischen priester ihre schöpfungsgeschichte im exil geschrieben?

10 Antworten

  • Waren das wirklich Priester?
  • Waren es wirklich Israeli?
  • Gab es damals schon Israel?
  • Gab es je das Exil?
  • Haben sie im Exil geschrieben?

Das alles muss erst mal belegt werden.

Und ich kenne da keine wirklich guten Informationsquellen. In der Deutschen Wikipedia ist die abrahamistische Lobby viel zu stark, um da etwas neutrales über die Bibel zu erfahren.

Ich gehe davon aus, dass Mose unter der Inspiration des Heiligen Geistes (2. Timotheus 3,16; 2. Petrus 1,21) die Schöpfungsgeschichte aufgeschrieben hat (vgl. Bibelkommentatoren wie Dr. John Walvoord, John MacArthur, William MacDonald, Charles Ryrie usw.).

Da hatten sie zeit und mussten nicht fürchten verfolgt und gefoltert /getötet zu werden.  Sie konnten sich wahrscheinlich besser drauf konzentrieren 


Hallo Adrianthehelper,

zunächst mal waren das nicht "israelische" Priester, sondern jüdische Priester.

Der Text ist etwa um das Jahr 520 v. Chr. entstanden. Die
Situation: Die Oberschicht des Südreiches Juda, bestehend aus Angehörigen der Stämme Juda, Benjamin und Levi, Juden (die zu dieser Zeit z.Tl. noch mit
Steinmessern die Beschneidung durchführten), befindet sich in der sog.
Babylonischen Gefangenschaft. Das neubabylonische Reich hatte eine hohe Kultur (chemische Farben, Ziegelglasur, Lösung von Gleichungen mit drei Unbekannten, viele Götter, Zahlenwerte bis 2 Billionen, hohe Bau- und Waffentechnik, auch Mythen über die Entstehung der Welt, Kalender, umfangreiches Schrifttum, Berechnung von Mond- und Sonnenfinsternissen).

Die Fragen der Juden an ihre Priester waren also etwa: Wenn
wir uns da schon in einer so hohen Kultur bewegen: Ist die Sonne ein Gott, gibt
es mehrere Götter, müssen wir Angst vor Mond-, Fluss-, Berg-, Naturgöttern
haben, dürfen wir hier Forschung betreiben. bestimmen die Sterne unser
Schicksal, welche Stellung haben Mann und Frau und schließlich – sehr wichtig – haben wir einen Anspruch auf einen freien Tag pro Woche?

Die theologische Antwort wäre: Nein, ihr müsst vor nichts
Angst haben, dürft forschen, alles ist Schöpfung Gottes, sie ist nicht böse,
sondern gut, Mann und Frau sind gleich, eure innere Uhr, der Sabbat, ist
gottgewollt, und ihr braucht euch nicht durch die Babylonier zur Arbeit zwingen
zu lassen.

Aber der Orientale erzählt und dichtet: ...Fortsetzung gleich....



Nadelwald75  22.04.2016, 09:27

Aber der Orientale erzählt und dichtet. Als Muster nimmt er die bereits bestehende Siebentagewoche und den neubabylonischen Schöpfungsmythos und verfasst daraus einen Hymnus, der im Gottesdienst eingesetzt wurde. Daher dann auch die Bezeichnung "Priesterschrift".

Die ganze Sache ist daher auf keinen Fall, auch wenn das lange zeit so berwertet wurde, als naturwissenschaftliche Weltentstehungsgeschichte zu verstehen, sondern als Glaubensaussage.

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Weil das gesamte AT während des babylonischen Exils geschrieben wurde. Die Fundamentalisten unter den Israeliten wollten damit ein identditätsstiftendes Werk erzeugen, um die anderen Israeliten, die sich in die babylonische Gesellschaft integriert hatten, unter Druck zu setzen und für den JHWH-Kult zurückzugewinnen.